Sollten Medienanbieter mehr Verantwortung beim Schutz Erwachsener übernehmen?
Ich bin Anfang 30 und habe Autismus, wodurch ich Schwierigkeiten mit der Impulskontrolle habe. Einen Großteil meiner Freizeit verbringe ich im Internet – vor allem beim Anschauen von Videos und Lesen von Nachrichten. Besonders am Wochenende komme ich oft auf über 8 Stunden Bildschirmzeit täglich.
Aufgrund meiner Impulskontrollstörung fällt es mir schwer, meine Mediennutzung selbstständig zu regulieren. Es gibt zwar technische Hilfsmittel wie "Family Link" für Kinder oder "Digital Wellbeing" für Erwachsene, doch diese Lösungen sind entweder zu restriktiv (für Kinder entwickelt) oder bieten mir nicht genug wirksame Einschränkungen. App-Limits kann ich beispielsweise jederzeit wieder aufheben, was das Ganze für mich wenig hilfreich macht.
Ich frage mich, ob Medienanbieter wie Google oder Apple mehr Verantwortung übernehmen sollten, um auch Erwachsenen mit besonderen Bedürfnissen, wie einer gestörten Impulskontrolle, wirksame technische Hilfsmittel anzubieten. Was denkt ihr? Sollten solche Anbieter mehr Unterstützung bieten, oder liegt die Verantwortung allein bei den Betroffenen – auch wenn sie besondere Herausforderungen wie Autismus haben?
Ich finde Deine Forderung etwas zu allgemein. Welche Art von Massnahmen sollten es konkret sein?
App-Limits, die nicht sofort geändert werden können; eine Bestätigung für Änderungen durch eine vertraute Person; Warnungen und temporäre Sperren basierend auf Nutzungsverhalten
5 Antworten
Nein. Erwachsene sind volljährig und wollen, im Regelfall, gar nicht diesen Schutz. Warum speziell für Erwachsene? Man kann doch die Kindersicherung verwenden.
Vielen Dank für deine Antwort! Das Konzept der Kindersicherung basiert auf elterlicher Kontrolle, was für Kinder gut funktionieren kann, aber für Erwachsene weniger geeignet ist. Es ist oft schwierig, eine dritte Person zu finden, die bereit ist, diese Rolle zu übernehmen – oder man hat schlicht niemanden dafür.
Gerade für Menschen mit besonderen Herausforderungen, wie einer Impulskontrollstörung, wäre es hilfreich, wenn es technische Lösungen gäbe, die ohne die Hilfe einer dritten Person funktionieren. Aktuell fehlen da passende Tools, die auf die Selbstregulierung Erwachsener ausgelegt sind, ohne übermäßig restriktiv zu sein
Jein... Woher sollen die denn überhaupt wissen, ob der Nutzer
- Erwachsen ist
- Besondere Bedürfnisse hat
- Oder anderweitig ein Problem mit seiner Mediennutzung
Am Ende würde das doch wieder darauf hinauslaufen, das du deine Einstellungen selbst ändern kannst und wirst, weil man eben nicht alle gleich behandeln kann, nur weil es einige Menschen gibt, die eine "Sonderbehandlung" brauchen.
Wenn du das selber deaktivieren kannst, machst du das auch, auch wenn das dann erst später wirksam wird. Die einzig sinnvolle Option erscheint mir da die Zustimmung einer weiteren Person zu sein.
Hast du dich mal umgeguckt, ob du Kontakt zu Leuten aufnehmen kannst, die solche Apps anbieten? Wenn denen keiner sagt, was man daran noch verbessern kann, denken die vielleicht gar nicht selbst, das es noch besser gehen könnte ☺️
Nein. Dein Problem ist nicht Problem der Allgemeinheit.
Vielen Dank für deine Antwort. Es haben ja recht viele Erwachsene Probleme, ihre Mediennutzung regulieren.
Erwachsene sind selber in der Lage, ihr Verhalten zu kontrollieren. Erwachsene sind selber in der Verantwortung und nicht die Anbieter. Ich verstehe dich absolut,das kenne ich auch von mir. Es gibt verschiedene Apps, mit denen du das einstellen kannst, allerdings kann man bei allen auch einfach per Knopfdruck alles aufheben.
Bevor das passieren kann, müssten erst einmal die ganzen Fehlinformationen über Autismus verschwinden.
Heißt, dass du auf die von dir gewünschte Maßnahme noch sehr lange warten kannst.
Vielen Dank für deine Antwort. Ich wünsche mir Einstellungen zur Selbstkontrolle, die die Betroffenen selbst aktivieren können. Beispielsweise App-Limits, die man nicht sofort deaktivieren kann, oder wo man die Freigabe durch eine Andere Person einstellen kann. Es gibt ja bereits Lösungen wie Family Link für Kinder, die durch die Eltern verwaltet werden können. Diese Lösung könnte man um Optionen zur Selbstkontrolle erweitern.