Sollten Eltern oder Grundschullehrer entscheiden, welche weiterführende Schule es sein wird?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Grundschullehrer 48%
Andere Antwort 48%
Eltern 5%

13 Antworten

Andere Antwort

An sich wäre ich schon dafür, dass sich Kinder ihren Weg selbst aussuchen können.

Aber man muss auch ganz klar sagen, dass Grundschüler nicht immer dazu in der Lage sind, ihren künftigen Lebensweg richtig zu planen. Beispiel: Ich bin damals nach der 4. Klasse wegen meiner besten Freundin auf das Gymnasium gewechselt. Da ging ich aber komplett unter und musste bereits nach der 6. Klasse auf die Realschule wechseln. Meine Grundschullehrer hatten die Realschule für mich vorgeschlagen.

Anders herum gibt es auch viele Eltern, die die falschen Entscheidungen treffen. Es gibt Eltern, die ihren Kindern zu viel zumuten, sie auf´s Gymnasium schicken und völlig ignorieren, ob das Kind damit glücklich ist, oder nicht.

Es ist also ziemlich Situationsabhängig.

Grundschullehrer

Die Grundschulempfehlung sollte man schon als Orientierung mit einbeziehen. Ich weiß nicht ob es gut für das Selbstwertgefühl ist, wenn man noch vor der 8. Klasse wieder vom Gymnasium in die Realschule wechseln muss. Oder von der Realschulen auf die Hauptschule. Die Leute kennen sich bereits und man muss erst Anschluss finden. Da ist besser wenn alle noch neu sind, bevor sich die Gruppen gebildet haben.

Ich bin erst nach der 10. in die Realschule gewechselt und hab dort eben nur ein Jahr verbracht und direkt am Anschluss in der Berufsschule, im Technischen Gymnasium das Abitur gemacht. Ich hab dadurch jede Menge tolle Leute kennen lernen dürfen.

Also wird euch die Realschule oder Hauptschule nicht von einem Abitur abhalten. Ich hab auch paar wenige ehemalige Hauptschüler an der Uni. Also möglich ist noch alles!

Die Berufsschule ist vom Tempo her einfacher. Es ist vielleicht besser dort hin zu wechseln, wenn man in der Schule nicht so schnell nachkommt.

Entscheiden darf und sollte man letztendlich immernoch selbst.

Das Problem ist, dass die Eltern ihr Kind immer aufs Gymnasium schicken würden, weil sie ihr eigenes Kind natürlich für schlau halten.

Kinder wollen einfach dahin wo ihre Freunde sind.

Die Lehrer haben meist ihre eigene Meinung und wenn sie ein Kind falsch einordnen oder es einfach nicht leiden können, wird es schlecht eingestuft.

Alle Parteien sind voreingenommen. Es wäre wohl das Beste, wenn sich alle Parteien beraten würden :-)


Grundschullehrer

Um als Grundschullehrer arbeiten zu dürfen, studieren Menschen jahrelang. Und gerade beim Lehramt für Grundschulen liegt der Fokus dabei nicht so sehr auf Fachwissen im jeweiligen Unterrichtsfach, sondern primär auf Pädagogik, Didaktik und Methodik, oft auch in Kombination mit Psychologie.

Zudem erleben Grundschullehrer nicht nur ein einziges oder vielleicht zwei oder drei Kinder, sondern wesentlich mehr, jeden Tag, jedes Jahr neue, und alle im direkten Vergleich zueinander.

Ich denke somit, dass Grundschullehrer erheblich qualifizierter als Eltern oder gar die Kinder selbst sind, um nach vier Jahren, die sie mit dem Kind verbracht haben, eine fundierte Entscheidung zu treffen, welche weiterführende Schule für welches Kind der passende Bildungsweg wäre, auf dem möglichst keine Über- oder Unterforderung droht!


nxnym990  30.04.2021, 11:34

Die beste und einzig richtige Antwort

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14905403  30.04.2021, 11:53

Die Lehrer können durchaus fundiert darüber entscheiden, was das beste ist. Aber sie haben dieses Recht nicht, denn es geht sie - mit Verlaub - einen Sche*ß an. Empfehlen sollten sie allerdings schon

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HappyMe1984  30.04.2021, 11:58
@14905403

Wenn die weiterführende Schule ein Kind massiv über- oder unterfordert, zerstört das die Lernmotivation des Kindes und wahrscheinlich sogar noch sehr viel mehr seiner psychischen Gesundheit! Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl, eine gesunde Selbsteinschätzung - all das kann massiv leiden, wenn ein Kind in der falschen weiterführenden Schule landet.

Somit reden wir durchaus über Kindeswohl bei diesem Thema - nämlich das emotionale. Und DAS soll pädagogische Fachkräfte (das sind Lehrer*innen nämlich!) "einen Sch... angehen"? Da willst du lieber Laien das Recht in die Hand geben, darüber zu entscheiden? Sorry, aber dafür liegt mir das Wohlergehen von Kindern eindeutig viel zu sehr am Herzen.

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14905403  30.04.2021, 12:02
@HappyMe1984

Den Grundschullehrer geht meine Zukunft nunmal einen Sche*ß an. Und da es das Kind angeht soll es auch selber entscheiden, da er danach mit klarkommen muss. Dass der Lehrer die Schüler berät hingegen finde ich auf jeden Fall sinnvoll, aber die endgültige Entscheidung sollten sie nicht treffen.

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HappyMe1984  30.04.2021, 12:08
@14905403

Und wo bekommt der Grundschüler das nötige Fachwissen her, um beurteilen zu können, was welche weiterführende Schule bedeutet, was dort verlangt wird und ob es selbst die nötigen Fähigkeiten und Talente dafür mitbringt? Inwiefern sollen 10jährige hier für eine objektive, faktenbasierte, realistische Entscheidung befähigt sein?

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14905403  30.04.2021, 12:09
@HappyMe1984
Und wo bekommt der Grundschüler das nötige Fachwissen her, um beurteilen zu können, was welche weiterführende Schule bedeutet, was dort verlangt wird und ob es selbst die nötigen Fähigkeiten und Talente dafür mitbringt? 

Über den Lehrer, der ihn beraten kann

 Inwiefern sollen 10jährige hier für eine objektive, faktenbasierte, realistische Entscheidung befähigt sein?

Auch der Lehrer ist nicht objektiv.

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HappyMe1984  30.04.2021, 12:11
@14905403

Dann lassen wir doch in Zukunft auch 10jährige mal darüber entscheiden, ob sie eine lebenswichtige OP machen möchten. Oder darüber, ob sie bei rot über die Straße gehen wollen. Oder ob sie den Porno- oder Horrorfilm schauen wollen. Wären das auch gute Ideen deiner Ansicht nach?

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14905403  30.04.2021, 12:15
@HappyMe1984
Dann lassen wir doch in Zukunft auch 10jährige mal darüber entscheiden, ob sie eine lebenswichtige OP machen möchten.
 Oder darüber, ob sie bei rot über die Straße gehen wollen.

Wenn du merkst dass du eine andere Schule hättest nehmen sollen, dann kannst du immernoch wechseln. Der Wechsel von Tod zu leben ist hingegen nicht möglich.

Oder ob sie den Porno- oder Horrorfilm schauen wollen.

Das können sie jetzt schon, leider. Da sollte man mehr auf Aufklärung setzen warum das nicht gut ist. (Genauso wie bei der Schulauswahl ;))

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Kuestenflieger  01.05.2021, 19:55

Da kommen die besserwissenden Eltern meist aus der achten Klasse von Hauptschulen?

Nie bei Elternabenden !

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Grundschullehrer

Grundschullehrer können die Leistung ihrer Schüler besser einschätzen als Eltern, die ihr Kind immer für das beste halten.

Zu dem Zeitpunkt, als die Regelung abgeschafft wurde und die Bewerbungen für weitergehende Schulen eingingen, hab ich im Schulsekretariat (Gymnasium) gearbeitet. Da kamen Eltern und Kinder aller möglichen Herkünfte. Viele konnten nicht einmal richtig deutsch, ebenso waren viele Zeugnisse einfach schlecht.

Sowas hat nur zur Folge, dass die Kinder irgendwann hilflos überfordert sind und sitzenbleiben. Das muss nicht sein. Aber das Problem in Deutschland ist: man bekommt schon sehr früh eingetrichtert, dass man auf das Gymnasium gehen, Abitur machen und studieren muss. Sonst kommt man zu nichts und ist sozusagen ein kompletter Versager, der dem Staat auf der Tasche hängt. Genau das hat sich in den Köpfen der Leute verfestigt, das ist furchtbar. Schüler auf Haupt- und Realschule fühlen sich wie Menschen zweiter Klasse, während Gymnasiasten sich für die allerbesten halten. Dabei hat das Gymnasium gar keinen so hohen Stellenwert wie es früher einmal war. Denn mittlerweile kann jeder Depp auf das Gymnasium gehen und studieren, es gibt massig Studienabbrecher. Nicht grundlos, das war von Anfang an absehbar.

Daher: Grundschulempfehlung wieder einführen