Sollte es eine Kennzeichenpflicht für Fahrräder geben?

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Es geht immer um Risiko/Schaden.

Also einfache Gegenfrage: Welchen Schaden versursacht ein Fahrradfahrer (z.B. 5 jähriges Kind), dass aus versehen ein Auto "überfährt" und was für ein Schaden entsteht, wenn ein Auto einen Fahrradfahrer überfährt oder gegen sonst etwas mit 50 bis 150 km/h kracht?

Aus dieser Schadensbetrachtung heraus ist zu entscheiden wer ein Kennzeichen braucht und entsprechend Versichert sein sollte und bei wem das nicht notwendig ist. Ansonsten müssten wir auch über eine Kennzeichenpflicht für Fußgänger nachdenken.

Nein.

Abgesehen vom Verwaltungsaufwand, sind es Unmengen an zusätzlichen Kosten, für Fahrradbesitzer.

Im Gegensatz zum Auto, gibt es wesentlich mehr Leute, die mehrere Fahrräder besitzen. Ich habe auch eine kleine Auswahl im Keller, die je nach Wetter oder Zweck genutzt wird.

Das Argument mit der besseren Bestrafung lasse ich auch nicht gelten, weil da die E-Scooter der perfekte Beweis sind. Trotz Kennzeichen verhalten sich die meisten Nutzer im Widerspruch zur StVO und es wird fast garnichts angezeigt und/oder verfolgt. Beim Fahrrad wäre das nicht anders.

Und mein letztes Contra - Fahrräder sind keine Kraftfahrzeuge!

Außerdem ist meine Nutzung mit Fahrrädern bereits in meiner Privathaftpflichtversicherung abgedeckt.


Dreamdrummer  13.02.2025, 13:20

So gesehen könnte man diese komischen Versicherungskennzeichen für E-Scooter auch wieder abschaffen. Zumal die rechtlich eh wie ein Fahrrad gelten (= keine Helmpflicht, Benutzung von Radwegen etc.).

dvdfan  13.02.2025, 14:24
@Dreamdrummer

Nein, da es Kraftfahrzeuge sind, genauso wie Mofas. Die Helmpflicht ist Fahrzeugspezifisch geregelt, genauso wie beim Quad.

Kennzeichen gibt es, wenn man sein Gefährt versichert.

Ein Kennzeichen an Fahrrädern bedeutet, dass man alle Fahrräder versichern müßte. Auch die von 2jährigen mit Laufrädern?

Gemessen an den Diebstahlzahlen, Unfallzahlen und den verursachten Schäden, behaupte ich mal, das wäre eine Überregulierung. Man will ja, die Leute weg von den Autos bekommen und Bürokratie vermeiden. Wenn man ihnen den Umstieg aufs Fahrrad erschwert, erschwert man auch das.

Gerade für arme Menschen oder mit Fahrverbot ist das Fahrrad oft das letzte, bezahlbare Fortbewegungsmittel. Zumal man es ohne teuren Führerschein und Kraftstoffen fahren kann.

Selbst wenn die "Oma" schon zu "wackelig" wird um Fahrrad zu fahren, so kann sie ihre Einkäufe noch damit heimschieben. Nähme man ihr das Rad weg, würde sie noch schneller abhängig von der Hilfe ihrer Mitmenschen.

Contra:

  • enorm steigender Verwaltungsaufwand (Wir haben ja noch nicht genug dysfunktionale Bürokratie)
  • zusätzliche Kosten
  • ständige Änderungen wegen gestohlener Fahrräder oder wechselnder Besitzer

bringt nix... Miet-E-Räder (zumindest hier bei uns) haben nen entsprechendes Kennzeichen, selbst hier eine Anzeige zu machen verläuft im Sande und auch den Vermieter interessiert das nicht, was seine Mieter mit den Dingern veranstalten, auch dann nicht wenn sie gegen seine eigenen AGB und Verhaltensregeln verstoßen, denen ja jeder Mieter zustimmt