Sollte Deutschland sich für die Taten seiner gesamten Nationalgeschichte entschuldigen?

DERstobbel  21.09.2023, 12:21

Und wem soll ds was nützen?

Kapitalkleber 
Fragesteller
 21.09.2023, 12:22

Dem Ausland, bei Bedarf, wenn sie es brauchen.

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wir leisten seit Jahren Reparaturleistungen an unterschiedliche Länder und werden auch von deren Regierungen oftmals gerne daran erinnert. Und wenn du dir die Geschichte der verschiedensten Länder durchliest, hat so gut wie jedes Land in seiner Geschichte einem anderen Land bzw dessen Bevölkerung Schlimmes angetan. Die ganze Welt wäre sich also nur am Entschuldigen. Einige Länder haben das für sich abgehakt, wir zahlen immer noch. Selbst die Kirche bleibt ihren Opfern eine Entschuldigung in jedweder Form schuldig, auch für Taten aus der jüngeren Vergangenheit. Und das finde ich tatsächlich Wahnsinn.

Eisenschlumpf  21.09.2023, 12:27

An wen zahlen wir aktuell noch?

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mendrup  21.09.2023, 12:30
Die ganze Welt wäre sich also nur am Entschuldigen.

Denkst Du nicht, es wäre an der Zeit dafür?

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Kabeltante1266  21.09.2023, 13:07
@mendrup

Geschichte ist passierte Vergangenheit, aktuell passieren weltweit auch viele Greueltaten, die Welt hat und wird sich immer weiter für sowas entschuldigen müssen. Ob die einzelnen Regierungen das machen, ist Ländersache. Und in vielen Fällen sind auch viele Gelder über Jahre schon geflossen (da stell ich mir eher die Frage, wie Menschenleben überhaupt mit Geld aufzuwiegen sind). Es ist ja immer noch ein Unterschied, ob es eine offizielle Entschuldigung ist, die auch die Betroffenen erreicht oder Zahlungen, die einfach irgendwo landen und die die Bürger gar nicht mitbekommen.

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mendrup  21.09.2023, 13:10
@Kabeltante1266

Das ist richtig. Die zukünftige Zusammenarbeit z.B. mit afrikanischen Ländern wird zeigen, wie ernst es mit der Völkerverständigung ist.

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Wieso sollen sie sich entschuldigen. Es wahren eher die Politiker/Herrscher die Deutschland in solche taten hinein geritten haben. Ich meine Frankreich oder Großbritannien die wesentlich mehr Kolonien über den Gesamten Kontinent hatten, haben sich meines Wissens nach auch nicht entschuldigt. Das mit den Römern ist finde ich auch ein Schwammiges Beispiel, da das Römische Reich und die Germanischen Barbaren arg verfeindet gewesen sind, außerdem ist das ganze weit über 1000 Jahre her. In der damaligen Zeit war es halt normal Kriege geführt zu haben um Land auszubeuten/integrieren etc.

Woher ich das weiß:Hobby

Nein, sollen sie gewiss nicht, aber daraus lernen schon und das muss man unterscheiden.

Fast jede Nation auf Erden hat irgendwo etwas auf dem Kerbholz, die Deutschen haben halt diese Sache mit dem Nationalsozialismus und dessen katastrophale Konsequenzen und soooo lange ist das nun halt noch nicht her, meine Grosseltern haben das noch selbst erlebt.

Ich bin Schweizer und es nervt mich sehr wenn ich dann ständig auf die Banken hier und ihr Gebaren angesprochen werde, was habe ich damit zu tun? Wäre ich Deutscher würde es mich auch nerven ständig auf Hitler und Konsorten angesprochen zu werden. Aber daraus lernen gibt es schon einiges und dem würde ich mich nicht verwehren.

Es ist also wichtig diesen Unterschied zu machen!

Als Schweizer erwartet man zuweilen von mir, dass ich mich schlecht fühlen soll wegen den Banken hier, aber da weigere ich mich natürlich denn ich habe damit echt nichts zu tun und ein Schuldempfinden meinerseits wäre absolut falsch und habe ich auch nicht. Dass in der Politik mit solchen "Dingen" manipuliert und politisiert wird lässt mich kalt denn auch damit habe ich nichts zu tun und so verhalte und fühle ich mich auch. In der Politik ist das leider gang und gäbe aber davon distanziere ich mich gänzlich.

Es reicht eine anständige Geschichtshaltung.

Taten wie z. B. den Kniefall von Warschau oder die Bitte um Vergebung müssen zeitnah erfolgen, von einer neuen Regierung, die aufrichtig ist und ernstnehmbare andere Ziele hat.

Ich denke, es sind noch bei Weitem nicht alle Verbrechen, die Völker oder Volksstämme anderen angetan haben, aufgearbeitet oder zumindest auch nur benannt worden. Das Schuldeingeständnis der Täter ist nur der erste Schritt eines Weges, an dessen Ende die Versöhnung stehen soll. Vergeben ist nicht leicht. Ohne einen respektvollen Umgang miteinander und einen klaren Blick auf die Vergangenheit ist es unmöglich.