Sollen analoge Schulbücher durch digitale ersetzt werden?

6 Antworten

Von Experte iEdik bestätigt

Hey! :) Hab mir ein paar Gedanken darüber gemacht:

Pro:

  • Weniger Rückenprobleme, da die Schultaschen leichter werden (da man weniger Bücher darin trägt) -> vor allem beim Atlas wäre es nützlich
  • Man kann sein Schulbuch nicht vergessen -> kein "mit dem Nachbarn reinschauen" mehr, wo man sich noch viel mehr ablenkt
  • Wenn ein Fach spontan unterrichtet wird (z.B., weil ein anderer Lehrer krank ist und man nun Deutsch hat statt wie geplant Mathe), hat jeder das passende Schulbuch automatisch dabei und man kann Unterricht machen statt die Schulstunde zu verlieren oder Kopien machen zu müssen
  • Man hat eine Suchfunktion: wenn man zum Beispiel eine bestimmte Vokabel finden will, kann man sich direkt zur passenden Seite bringen lassen
  • Man muss die Schulbücher am Jahresende nicht abgeben, sondern hat sie für die gesamte Schulzeit - so kann man, falls man eine alte Lücke aus einem Vorjahr bemerkt, sie immer noch nachlernen und muss nicht erst wieder das alte Buch besorgen
  • Weiß nicht, ob das wirklich geht, aber wenn im analogen Buch ein Fehler drin ist (kommt immer wieder vor, wir wurden von Lehrern schon oft auf Fehler hingewiesen), dann ist es einfach falsch. Bei einem Tablet könnte der Hersteller vielleicht den Fehler ausbessern und man lädt die aktualisierte Version herunter.

Contra:

  • schlecht für die Augen vielleicht? Da müsstest du schauen, ob es nicht genauso schlecht sein kann, in ein Papierbuch zu schauen, das weiß ich nicht.
  • Ablenkungsmöglichkeiten, aber nur, falls man auf dem eigenen Tablet liest, wo man auch Spiele und andere Apps hat -> bei schuleigenen Tablets, die nur Schulbücher auslesen können, kann das nicht passieren
  • Wenn jemand das Tablet fallen lässt, kann es kaputtgehen und somit landet etwas Wertvolles im Müll -> das passiert bei echten Büchern natürlich nicht
  • Wenn jemandem, der nicht darauf geachtet hat, der Akku plötzlich leer geht, ist eben auch das Schulbuch weg

Schau auch mal, was davon umweltfreundlicher ist. Ich glaube, die Papierbücher sind es, da sie keinen Strom verbrauchen, allerdings wird dafür wiederum sehr viel Papier verbraucht, deswegen weiß ich nicht, ob das zu Pro oder Contra müsste.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Muttersprachlich mit Engl., Arab. & Deutsch aufgewachsen.
marco2692 
Fragesteller
 06.12.2020, 16:10

WOW danke Mann, echt nett von dir.

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ilovehermine  06.12.2020, 16:11
@marco2692

Gerne, mir ist gerade noch was eingefallen, hab die Antwort verändert. Bin aber ein Mädchen :D

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iEdik  06.12.2020, 16:13

bei dem punkt: schelcht für die Augen würde ich sowas wie ePaper-Display bevorzugen. Es gibt auch Farbige mittlerweile (eInk)..diese displays haben beste kontraste bei sonneneinstrahlung und man kann hintegrund einschalten bei dunkelheit..

ziemlich teuer die technik, aber schont die augen..

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ilovehermine  06.12.2020, 16:15
@iEdik

Ah, stimmt.

Da fällt mir ein, wo du teuer sagst: Der Preis ist natürlich ein riesiges Contra. Tablets sind viel teurer als Bücher. Andererseits lohnt es sich aufs Lange gesehen, weil man Tablets nur einmal kauft und dann für jedes Fach benutzen kann (und wenn der Schüler Abi macht, bekommt der nächste Fünftklässler das Tablet). Hmmm!

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marco2692 
Fragesteller
 06.12.2020, 16:17
@iEdik

Echt? habe noch nie davon gehört

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iEdik  06.12.2020, 16:18
@marco2692

schau dir mal ebook reader an..oder den von amazon kindle, dieser hat solch ein display, nur monochrom (2 farben) ..das gute dabei: es verbraucht sehr wenig strom (nur beim umblättern) ..hält wie mein altes nokia 3210^^

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marco2692 
Fragesteller
 06.12.2020, 16:19
@iEdik

habs grad gesehen, ziemlich praktisch

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Mir fallen folgende Gründe dafür ein:

  • Im Gegensatz zur Schiefertafel und dem analogen Buch, kann man den Inhalt auf digitalen Geräten immer auf den aktuellen Wissensstand bringen.
  • Man hat alles Wissen auf einem Gerät und muss keine schwere Bücher mit sich herumschleppen.
  • Man kann sie auch als Heft benutzen, um darin Notizen zu machen.
  • In nicht mehr allzu ferner Zukunft, wird nicht mehr mühevoll geschrieben, sondern diktiert.
  • So lange Lehrer es noch für nötig halten, den Lernprozess von Schülern in Form von Kontrollarbeiten zu überprüfen und zu bewerten, müssen keine Hefte mehr eingesammelt und transportiert werden. Die Arbeiten werden entweder per Mail verschickt oder auf einen Server hochgeladen.
  • Der Wert eines “richtigen“ Buches erhöht sich, weil es Seltenheitswert bekommt; noch dazu, wenn es aufwändig gestaltet ist.

Gruß Matti

Noch ein Argument zum Diskutieren und Nachdenken: Ein Medienbruch oder auch nur Medienwechsel ist immer mit Informationsverlust verbunden. Bestes Beispiel ist der Verlust der Papyri am Ende des weströmischen Reiches. Von vielen antiken Werken wissen wir nur indirekt, weil im frühen Mittelalter der eine oder andere noch darüber berichtet oder zitiert hat. Die echten Texte haben wir nicht mehr.

Als die Mikrofiches aufkamen, wurden viele Dokumente darauf übertragen, aber nicht alles ("das ist nicht so wichtig", hörte ich). Die Papierubterlagen wurden noch eine Weile aufgehoben, dann sind sie verschwunden.

Später wurden Mikriifiche-Ubterlagen auf Floppy Disc, dann CD gebrannt, jetzt liegen sie evtl in irgendeiner Cloud oder auf einem Stick. Aber nicht mehr alles

Ich kenne Leute, die noch nie einen Atlas oder gar einen Geschichtsatlas in der Hand hatten. Theoretisch kann man dss alles im Netz finden - theoretisch. Ich habe vor wenigen Tagen etwas in einem Brockhaus von 1898 nachgeschlagen: nicht alles ist überholt, was alt ist. Aber es wird verschwinden.

Nicht ersetzt, auf jeden Fall aber ergänzt.

Du könntest die Kosten der beiden Systeme betrachten. Digitale Systeme haben deutlich mehr laufende Kosten, dafür spart man aber an der Lagerhaltung und am Vertrieb.