Sohn von zuhause abgehauen und kommt jetzt wieder?
Liebe Forenmitglieder,
ich wende mich mit folgendem Problem an euch: Mein 16-jähriger Sohn ist vor einiger Zeit von zuhause verschwunden und hat es dem Anschein nach geschafft, ein bis zwei Monate im Ausland über die Runden zu kommen. Natürlich hat er auch ordentlich Schulstoff verpasst (ausgerechnet in der 10. Klasse!) und ich weiß nicht, ob ein 10. Klasse-Abschluss unter diesen Umständen noch möglich ist. Soweit ich weiß, hat er sich noch mit anderen Ausreißern zusammen getan. Nun hat er sich aber der Polizei gestellt und befindet sich mittlerweile auf dem Rückweg.
Sein plötzliches Verschwinden ist mir unbegreiflich: Er hat hier zuhause alles, lebt in einer mittelständigen Familie. Wir fahren mehrmals im Jahr in den Urlaub und auch zu seinen Geburtstagen etc. muss er sich wirklich nicht wegen Vernachlässigung seiner Wünsche beklagen. Er führt zudem ein nicht allzu billiges Hobby aus, von dem wir der Meinung sind, dass es ihn glücklich macht und seine Interessen bedient. All dies hat uns in der Familie natürlich schreckliche Sorgen bereitet, da wir keinen rationalen Grund ausmachen konnten und uns nebenbei noch um ein jüngeres Kind kümmern müssen.
Wir als Eltern haben nun keine Ahnung wie wir reagieren sollen, daher die Frage: Was würdet ihr als Eltern tun?
Danke im Voraus
17 Antworten
Du hast also keine Ahnung. Und ich fürchte, das ist Dein Problem: Du hast wirklich keine Ahnung! Was Deinen Jungen angeht und seine Interessen. Du kennst ihn nicht mal. Du fragst wildfremde Leute in einem Forum, anstatt mit Deinem Sohn zu sprechen. Ich finde das sehr sehr traurig! Dein Sohn hatte ja Gründe, warum er weggegangen ist! Du möchtest Dir nicht mal die Mühe machen, diese herauszufinden. Ja, ich mache Dir einen Vorwurf. Denn dies zeugt nicht von einer guten Mutter - in meinen Augen. Als Mutter bin ich immer für meine Kinder da und weiß wie sie ticken, so dass sie gar nicht erst ausreißen müssen!
Also sprich mit Deinem Sohn - und zwar wie eine liebende Mutter - nicht wie eine Furie, die nur die 10. Klasse im Kopf hat. Ich meine es gut!
... aber es hätte von Menschlickeit gezeugt, die ich bei der Fragestellerin komplett nicht spüre! Doch, ich hätte mir solche Worte gewünscht. Ich gehe ganz stark davon aus, dass es keine positiven Gefühle zwischen Mutter und Sohn gegeben hat - jemals! Ich lasse mich gern von der FS eines besseren belehren!
Das ist hart formuliert, vielleicht hast du mehr Lebenserfahrung als ich, was sowas angeht. Ich habe bisher mitbekommen, dass es verschiedene Arten gibt, innere Verbundenheit zu haben und einige gehen damit nach außen, andere nicht. Ich habe gesehen, dass bei einem öffentlichen Konzert in der Pause die Kinder einer Bekannten dazugekommen sind, und sich die ganze Familie total geherzt und umarmt hat. Die Kinder waren 16 und 18 Jahre alt etwa. Bohh, habe ich gedacht, toll. Bei uns undenkbar, wir machen sowas nicht so öffentlich. Das käme keinem von uns in den Sinn. Ja , was soll ich sagen? Später habe ich gehört, dass die eine Tochter wegen Depressionen in der Klinik war (auch Respekt, die hat sich helfen lassen). Da dachte ich, auch diese Familie hat mit Problemen zu kämpfen.
Liebe bedeutet, nie um Verzeihung bitten zu müssen - diesen Spruch habe ich mir damals mit 16"! in meinem Ankedotenbüchlein vermerkt. Dies nur, weil es einfach mein Empfinden auch ist, den Kindern egal was sie tun, zu verzeihen und für sie da zu sein. Liebe kann dann auch bedeuten, zu sagen: hier trennen sich die Wege, du bist so komplett anders, du rastest aus gerade, ich kann nicht mehr, ich lass dich los. Aber bis dahin sollte sehr sehr viel passiert sein.
Der Spruch ist aus dem Film Love Story. Ich bin auch gespannt, was der FS insgesamt dazu schreibt.
Ganz ehrlich, du hast selber keine Ahnung was mit Jugendlichen so alles passieren kann. Dein Text ist überheblich und gar nicht hilfreich.
Inder Pubertät vernetzt sich das Gehirn neu, deshalb kann es zu Fehlleitungen und falschen Wahrnehmungen kommen die die betreffenden Jugendlichen selber auch gar nicht einordnen können.
Was rund um das eigene Kind geschieht und wie es das wahrnimmt kann man oft nicht durchschauen.
Erst einmal das Kind freundlich und erleichtert empfangen. Man darf dem eigenen Kind zeigen, dass man sehr froh ist, dass es wieder da ist.
Alles andere hat Zeit auf die Reihe gebracht zu werden.
Ich wünsche euch von Herzen alles Gute!
Das war sicher zu viel des Guten, was Ihr ihm angetan habt!?
Ganz bestimmt weiß er es nicht zu schätzen und..evtl. sich auch durch andere Jugendliche, denen es nicht so gut geht, mitreißen lassen hat der Häuslichkeit zu entfliehen!
Vorwürfe solltet Ihr ihm absolut nicht machen wenn er wieder in Euren Armen angekommen ist. Überfallt ihm nicht mit Fragen, Vorwürfen und dsgl., laßt ihn sich aklimatisieren, zuhause angekommen fühlen , eine Nacht drüber schlafen!
Setzt Euch dann zusammen, führt ein klärendes Gespräch und laßt ihn sich erklären wieso, weshalb und warum er es getan hat. Einen Grund wird es auf jeden Fall für sein Verhalten geben und nun gilt es, ihn in Erfahrung zu bringen.
Danach solltet Ihr mit ihm abklären, wie und was zu tun ist, um ein harmonisches Familienleben aufzubauen...und berücksichtigt seine Vorstellungen, ohne Euch verbiegen zu sollen/müssen.
Der größte Fehler den Ihr machen könntet wären Vorwürfe, Vorwürfe, Vorwürfe!
Ich wünsche Euch alles Gute um, dass es in der Familie keine bösen Überraschungen mehr geben sollte.
Hallo, das ist erstmal eine extrem schwierige Situation.
Ich würde auf alle Fälle erstmal in Ruhe darüber reden, an einen Tisch setzten und sich erstmal aussprechen. Herausfinden was der Grund war und auf diesen eingehen. Auf keinen Fall irgendwie anfangen zu ermahnen oder anderes! Ersteinmal den Grund herausfinden. Ich finde das es auch wichtig ist das man sich nicht über die andere Person stellt sondern diese als Gleichberechtigt und auf der gleichen Wellenlänge ansieht. Ich weiß natürlich nicht wie weit ihr Sohn vom denken her ist, ob er sich bewusst ist das ihr als Eltern ihm nur helfen wollt. Im besten Fall redet er mit euch und spricht sich aus, das wird er früher oder später machen müssen, das ist sehr wichtig.
Es gibt Kinder, die verhungern am gedeckten Tisch. Gerade Kinder, denen es an gar nichts mangelt, suchen einfach nach Grenzen, die ihr ihm vielleicht nicht gegeben habt. Nun hat er sie offenbar gefunden. Freut euch, dass er den Rückweg findet und holt ihn heim ins warme Nest. Lasst ihn einfach erzählen und quält ihn und euch nicht mit den Fragen Warum. Es ist einfach die Jugend, die ausprobiert. Er wird wahrscheinlich selbst nicht genau wissen, warum. Die 10. Klasse wird er wiederholen können. Wendet euch vertrauensvoll ans Jugendamt, die klären so etwas auch mit der Schule. Aber lasst euren Sohn erst einmal ankommen und dann gebt ihm wieder Struktur im Alltag. Die wird er brauchen. Er muss jetzt die Erfahrung machen, egal , was passiert, meine Eltern lieben mich trotzdem und ich darf Fehler machen, aus denen ich lernen kann. Dann kann sogar etwas Positives rauskommen. Viel Glück euch allen!
Um so hart zu formulieren, sollte man die Familie besser kennen. Ich hatte das auch erst so im Kopf, aber leider stolpert man als Eltern, deren Kinder austicken immer wieder über andere Eltern, die die interne Situation nicht kennen, und dann über dich den Stab brechen.
Die Frage an sich ist hart formuliert, das stimmt, aber ich lese durchaus auch anderes heraus. Ich persönlich finde es nicht falsch, dass das Gesülze nicht kam: ich liebe meinen Sohn, ich habe ihm vorgelesen usw.usw.
Solche Gefühle in dieser Frage zu äußern und lang und breit ausführlich zu schildern würde der Problemlösung auch nicht dienen. Gleichwohl ich das richtig finde, auf diese Möglichkeit der fehlenden zeitlichen Zuwendung hinzuweisen. Aber so mit der Keule??