Sind Religionen dafür verantwortlich das sich Gesellschaften nicht weiterentwickeln?

15 Antworten

Stellenweise defintiv, aber es gibt ja unterschiedlichste Religionen die auch unterschiedlich ticken.

Es geht aber eher einer Ebene tiefer, also Religion ist ja im Grunde genommen nur eine Ideologie, die eben halt dann diese Gottessachen u.s.w. mit einbezogen haben, aber man kann ja auch irgendwie als Ideologie haben halt gegen Fortschritt zu sein, oder total eng ein Weltbild zu haben. Und das sah und sieht man auch in der Wissenschaft, wie andere Konzepte anfangs erstmal angefeindet wurden und ja, sie haben sich am Ende durchgesetzt, aber hätte es vielelicht schneller gehen können? Ist natürlich schwer zu sagen, aber auf Ideen auf die halt dann einige geniale Geister gekommen sind, kamen sicherlich auch schon vorher andere, das wurde aber nicht ernst genommen und auch gut ausgearbeitete Dinge wurden es nicht (siehe die Sache mit dem Higgs-Feld, oder Quantendingens) und auch jetzt ist es so. Ich meine es sieht alles so aus als würde das Standartmodell stimmen, als stimmt die Rel-Theorie und Quantendingens, aber man darf dann auch hier nicht den Fehler machen und dann zu sehr an diesen Modellen festhalten, weil es ins eigene Weltbild passt.

Es ist halt schwierig, denn einerseits MUSS man diesen Bezug haben zum "Traditionellen", nur so kann es stabilität geben, aber zu sehr heist dann am Ende Stillstand. Das ist halt das schwierige da die Balance zu finden, dass es nicht zuu abstrakt wird, dann aber als Wahr deklariert wird, aber dass vieles auch ohne Vorwürfe diskutiert wird. Auch wenn es sich als Unsinn herausstellt, vielleicht steckt da eine Idee, eine Sichtweise dahinter, die einen irgendwie weiterbringt.

Aber wir sind halt Menschen und je Abstrakter und weniger Greifbarer irgendwas wird, desto mehr MUSS ja auch Interpretation mit eine Rolle spielen. Als Beispiel Urknall: Das es irgend so etwas gab, ja das ist mehr als nur Wahrscheinlich, aber wie genau, wie lief damals alles ab, da wird es dann halt schwierig und da fliesen auch die eigenen Weltvorstellungen mit ein und da ist es als Mensch schwierig das objektiv zu sehen. Es ist okay da anhand dessen was man weis Ideen und Konzepte zu entwickeln, aber man muss sich dann auch eingestehen, dass es halt alles doch waage ist, es geht ja auch garnicht anders und auch Leute die halt Ideen haben die total absurd sind, vielleicht haben die ja dennoch Punkte die man selber nicht erkennt, aber die sehen es, aber man lehnt dann einen einzelnen Punkt ab, weil man dessen Weltbild an sich ablehnt.

Also ist halt als Mensch nicht möglich da Neutral zu sein, aber ein erster Schritt ist es sich darüber Bewusst zu sein, auch dass andere Menschen die anders denken nicht Dumm, keine Moral, Schafschlafe, Verschwörungtheoretiker, Relidioten, Morallose Atheisten e.c.t. wie auch immer halt, dass die anderen halt auch intelligente Menschen sind die ihr Weltbild nicht grundlos haben.

Reyro 
Fragesteller
 31.08.2023, 21:34

Naja der Urknall ist eigentlich relativ gut erforscht. Das wir nicht alles wissen ist ja klar, heißt aber nicht das das Wunschdenken dann wahr wird oder wahr ist. Anstatt ehrlich zu sein und zu sagen ich weiß nicht wird dann lieber gesagt ich glaube an dies und das obwohl das nichts an der Wahrheit was wirklich ist ändert. Diese Ehrlichkeit fehlt mir in der Gesellschaft.

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Richard30  01.09.2023, 02:13
@Reyro

Naja soo erforscht ist der Urknall auch nicht. Wir haben Daten und anhand dessen formen wir ein Modell das unserem Wissen entspricht. Es gibt Dinge die sind halt doch recht Wahrscheinlich, also es wird wohl irgend so etwas wie eine "inflation" gegeben haben, auch ist ein Alter jenseits der millonen Jahre Anzunehmen, aber je älter es wird, desto unsicherer wird es, wie können wir sicher sein, ob es paar millonen oder millarden Jahre alt ist? Wir gehen davon aus, dass damals die Naturgesetze genau so waren wie sie es jetzt sind, aber seit wann kennen wir die denn und seit wann wie genau? Auch wenn es tausende Jahre dauert bis es da für uns messbare Veränderungen gibt, naja, wir sprechen von milliarden Jahren. Und ja, wir können einiges beobachten, aber alles an Information was dann bei uns ankommt, da ist es ja so, dass wir anhand von Dingen die wir vorher erlebt haben dann Muster haben und dann erkennen wir ähnliche und bauen daraus etwas neues. Aber das alles ist ja nicht objektiv, es beruht auf Dingen die Leute vor uns so interpretiert haben und wir bauen dann darauf aus und das halt immer so weiter.

Ich meine halt nur, man sollte Vorsichtig sein, man muss sich ja nurmal anschauen wie das Weltbild von duchaus sehr intelligenten Menschen der Vergangenheit wahr und wie es nun ist. In 100 Jahren denken wir über Sachen wie Rel-Theorie und Quantengedönst vielleicht auch so wie wir jetzt über Sachen denken die Kepler entdeckt hatte.

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Reyro 
Fragesteller
 02.09.2023, 09:48
@Richard30

wie gesagt es nicht alles erforscht aber das was man heute beobachten kann ist der neueste Stand der Informationen. Nur weil es keine Antwort auf jede Frage gibt, heißt das nicht das man Antworten erfinden kann wie "Gott war es" obwohl dazu der einzige "Beweis" die paar stellen in der Bibel etc sind. Außerdem war Gott oder andere höhere Mächte immer Platzhalter für Informationen die man nicht wusste.. Zeus, Poseidon, Der Sonnengott Ra? Alles Platzhalter für antworten die man noch nicht hatte. Heute weiß man das die Sonne kein Sonnengott ist, wie Stürme, Blitze und Donner entstehen und deshalb glaubt auch keiner mehr Zeus etc. Genau das gleiche passiert seit längerer Zeit mit den abrahamischen Religionen. Sie geben eine Platzhalterantwort auf die Frage wie ist das Universum entstanden etc. Dabei ignoriert man auch gerne Geschichten die z.B. die Evolutionstheorie absprechen wobei wir alles wissen das wir nicht durch Magie entstanden sind (Es wird explizit gesagt das der Mensch durch Gott geschaffen wurde und nicht nur Lebewesen im allgemeinen) und das wurde eindeutig widerlegt. Durch solche Geschichten wird meiner Meinung nach der Fortschritt unserer Gesellschaft zurückgehalten weil viele die einfachen Antworten suchen anstatt sich wirklich Gedanken zu machen und ehrlich zu sein.

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Hallo Reyro,

wir kennen eine Kultur, in der es fast 2000 Jahre lang auch religionistisch gesehen keinen Fortschritt gegeben hatte, obwohl die Religion selbst Freiheit angesprochen hatte.

Wir kennen aber auch eine Kultur, wo es ebenfalls Religionismen gibt, wo aber im Vergleich zu der anderen ein gewisser Fortschritt eine Zeit lang beobachtet werden konnte.

Ich komme zu dem Schluss, dass Religionismen, wo sie Freiräume rauben, auch den Freiraum zum Fortschritt rauben: wo jemand nicht frei denken darf. Religionismen, die aber ein eigenständiges Denken fördern oder eine solche Religion selbst, mag genau anders wirken.

In der erstgenannten Kultur hat der Fortschritt und die Aufklärung freiheitsraubende Religionismen zu einem gewissen Maße zurückgedrängt. Das hat aber auch dazu geführt, dass die Religion immer mehr in den Hintergrund geraten ist. Da hätte auch eine Reformation der Religion stattfinden können, wo man sich unter modernen Ansichten wieder Gedanken über Gott machen darf.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge
Reyro 
Fragesteller
 31.08.2023, 21:29

Ich denke halt das Religionen in sich genommen einfach große Kulte sind. Das ein Kult oft nicht das gute im Menschen hervorruft sondern ein Scheuklappe auf seine Augen stülpt ist ja auch kein Geheimnis.

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EarthCitizen20  31.08.2023, 21:35
@Reyro

Ich habe beobachtet, dass auch die Religion selbst mit ihren Glaubenshinhalten in ihrer Zeit stehengeblieben ist. So mag eine Gesellschaft sich weiterentwickelt haben, wobei die Tradition der Glaubensinhalte eher anachronistisch wirkt.

Wer dann in den Glaubensinhalten alleine lebt, mag den Fortschritt um sich herum entweder nicht wahrnehmen oder ignorieren.

Es stellt sich dann die Frage, ob dies nicht auch schon in Richtung Religionismus, den man sich selbst auferlegt, geht.

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Reyro 
Fragesteller
 31.08.2023, 21:44
@EarthCitizen20

Genau das ist das was ich meine. Die Gesellschaft geht nach vorne aber veraltete Moralen woran die Menschen krampfhaft dran halten wollen, weil sie sich nach Stabilität sehnen, führt zur Instabilität einer Gesellschaft und hindert ihren Fortschritt.

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EarthCitizen20  31.08.2023, 22:04
@Reyro

Ich denke nicht, dass sich damit ein Fortschritt hindern lässt. Doch mögen Religionismen wie auch anachronistische Glaubensinhalte einen großen Teil der Gesellschaft von diesem Fortschritt "ausgrenzen".

Betrachten wir das Thema geschlechtliche Identifikation und Neigungen zwischen solchen Identifikationen, die sich nicht miteinander fortpflanzen können, finden wir in dem Thema einen Fortschritt: mehr Freiraum. Dagegen mögen so manche Religionismen stehen, wobei im Umfeld einer Religion sich das Thema darstellen ließe.

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Richard30  01.09.2023, 02:22
@Reyro

Hm aber ich würde jetzt nicht sagen, dass veraltete Moralvorstellungen der Grund sind, dass wir die jetztigen Probleme haben, ich meine bei uns war die Aufklärung ja so eine Sache, aber bei der ganzen Sache mit Luther, das war etwas was daran beteiligt war. Denn im Christlichen gibt es klare Regeln, ein klares "Richtig und Falsch", das wahr aber garnicht so selbstverständlich und durch die Reformation hatte die Macht der Kirche abgenommen und das Bedürfniss genauer zu schauen.

Aber das hab es ja immer wieder mal, ist dann irgendwann aber halt unwichtig geworden. Da warem dann, so vermute ich, auch Machtaspekte von Bedeutung. Denn wenn das System so wie es gerade ist einem dienlich ist, warum dann etwas daran ändern?

Es gab ja immer wieder mal Schübe in der Entwicklung, dann Stagnation.

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Ja (Judas 1,13; Offb.17,1-4).

Woher ich das weiß:Recherche

"Zudem führt das oft dazu das die Leute ein zu großes Ego bekomme"

Dann sind diese Leute keine Christen. Ich denke auch andere Religionen führen eher zu demut.

Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen. Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz.

Philipper 2:5‭-‬8 SCH2000

Reyro 
Fragesteller
 31.08.2023, 21:26

Steht in der Bibel auch nicht, andere nicht als Christ zu betiteln ist auch unchristlich?

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Artgerecht57  01.09.2023, 07:24
@Reyro

Du meinst wenn ich sage das Leute keine Christen sind?

Das steht da so nicht, soweit ich weiß. Im Großteil der Bibel (auch Neues Testament) gab es auch das Wort Christ nicht.

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Reyro 
Fragesteller
 02.09.2023, 10:09
@Artgerecht57

Mir geht es hier nicht 1 zu 1 um das Wort Christen sondern jemanden anderem zu sagen du gehörst nicht zu meiner Religion.. außerdem steht in 2 Korinther Vers 10 "Ist jemand davon überzeugt, zu Christus zu gehören, dann soll er uns das nicht absprechen"..

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Artgerecht57  02.09.2023, 10:19
@Reyro

Es geht darum (was auch in fast allen anderen Übersetzungen außer der HFA klarer wird), das man nicht nur alleine zu Christus gehört, würde ich mal sagen.

Mein Ziel war es nicht zu sagen, Leute die ein großes Ego haben können keine Christen sein oder werden.

Aber wenn das Resultat aus dem Jesus nachfolgen Ego ist, dann kann es nicht sein das er wirklich Jesus nachfolgt.

Jesus sagte auch klar wer seine Nachfolger sind und wer nicht.

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Richtig.

Weil Religion eigentlich eine Ideologie ist.

Es kommt auf den richtigen Glauben an.

Ich glaube an die Liebe.

Reyro 
Fragesteller
 02.09.2023, 10:26

Solange dein Glaube nicht dazu führt das du anderen ihre Rechte, Meinungen, Identität absprichst ist ja auch alles okay.. in den abrahamischen Religionen passiert aber halt eben genau das und leider folgen die Leute dem einfach blind. Ich glaube auch an das gute im Menschen nur leider glaube ich auch das Menschen leichtgläubig sind und unterbewusst Wunschdenken der Wahrheit vorziehen.

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