Sind Araber schwierige Pferde?

7 Antworten

Araber sind in der Regel keine Pferde für Anfänger- aber „schwierig“? Das kommt darauf an, ob man zu dem Typ Pferd passt. Ein solches Pferd verlangt Etwas mehr Einfühlungsvermögen, Ruhe und Aufmerksamkeit als manches andere. Und die Haltungsbedingungen sind für Blütertypen enorm wichtig. Die brauchen viel Bewegung, und das bedeutet nicht, dass das Pferd bloß nen Paddock zur Verfügung hat.
Über den Rücken zu reiten ist allerdings schwierig, weil die meist von Natur aus gern diecNase hoch nehmen.

Ich besitze eine Vollblutaraberstute. Und vorher hatte ich 25 Jahre einen Vollblutaraber. Asil. Ich würde nie eine andere Rasse haben wollen.

Sind sie schwierig? Ich weiß nicht. Ich finde sie einfach und lieb, aber das liegt daran, dass ich in diese Rasse vernarrt bin. Es sind eher Hunde als Pferde. Und wenn man mit ihnen zurechtkommen will, dann muss man eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Eine enge Beziehung. Es sind im Grunde Einmannpferde. Ok, eine RB geht auch noch, aber sie sind auf jedenfall eher schlechte Schulpferde. Araber brauchen ihre tägliche Sure ins Ohr.

Ich bin keine grandiose Reiterin. Bei L ist bei mir Schluss. Aber das macht nichts. Wenn die Beziehung stimmt, dann kann auch ein nicht toller Reiter mit ihnen umgehen. Bei guter Behandlung und richtiger Haltung - viel Auslauf! - sind sie weder hibbelig noch heftig. Gut, es sind keine Schlaftabletten, aber das sind andere Pferde auch nicht.

Sie brauchen einfühlsame Reiter und sie brauchen loslassende Reiter. Reiter, die auch im Falle einer Krise loslassen können, statt das Pferd an die Zügel zuknallen. Der Vorgänger meiner Stute war zu 95% scheufrei.Aber wenn er vor etwas ängstlich reagierte, musste ich ihn loslassen: Leichter Sitz, Beine weg, Zügel weg. Wenn ich das nicht tat, hat er einmal gewarnt durch scharfes Einatmen, und dann sah man ins offene Grab. Bei ihm habe ich das Loslassen gelernt. Übrigens reagieren auch andere Pferde positiv darauf. Sie mögen das auch, allerdings lassen sie sich das Festhalten besser gefallen als der Araber.

Jemand, "der die Beine zumacht und ihnen zeigt, wer der Boss ist", kommt mit dieser Rasse nicht zurecht. Dominanzgebahren kann man bei ihnen vergessen. Mir sagte mal ein Araberzüchter, bei dem ich mir ein Pferd angeguckt hatte: "man kann einen Araber nicht zwingen." Und da hat er recht.
Ich sage immer: wenn sie verrückt spielen oder scheuen, dann wie eine Stichflamme. Aus tiefster Entspannung heraus, können sie explodieren, um dann aber sofort wieder entspannt zu sein. Damit muss man umgehen lernen.

Einen Nachteil haben Araber. Man findet nur sehr schwer gute Reitlehrer für sie. Die Allermeisten können mit dieser Rasse nicht umgehen. Wollen es auch gar nicht. Sie behandeln sie wie die Pferde, die sie gewohnt sind, und das geht schief. Sie lassen sich nicht riegeln und zwingen. Ich schätze,, dass 90% der Bereiter diese Pferde nicht reiten können. Eben weil sie dominant sind, zu zwingend, zu rollkurig. Meine RL,die mit der Rasse umgehen kann - selten - hat mal ein ganzes Arabergestüt ausgebildet. Vorher waren die jungen Pferde zu einem bekannten Kölner Ausbilder gegangen. Sie kamen als verstörte Korrekturpferde zurück. Meine RL zeigte mir ein Pferd, eine kreuzbraves Tier, und sie erzählte, dass er sich in der Box vor Angst hingeschmissen hatte, wenn sie nur mit dem Sattel kam. Später ist sie L-Dressuren mit ihm geritten und 80 km Distanzritte.
Und ich kannte einen Araber, brav, den seine Besitzerin, die nichts konnte, bereiten lassen wollte. Der Bereiter hat das Pferd innerhalb von sechs Wochen irreversibel ruiniert.

Ein RL.der mir sagt: "Pferd ist Pferd" würde nicht an meinen Araber kommen. Ein strammer Natural Horsemanshiptyp auch nicht. Jeglicher Zwang ist ihnen verhasst. Dagegen wehren sie sich.

Aber wer behauptet, dass Araber schwierig sind, sagt mehr über seine eigenen Reit(un)Fähigkeit aus als über die Rasse. Das ist so ähnlich wie beim Trakehner. Nur schlechte, harte Reiter bezeichnen sie als sechsten GEwährsmangel. Dabei können sie diese Pferde nicht reiten.

Man muss Ausbilder mit dem Elektronenmikroskop suchen! Wir hatten im Stall mal eine Trainerin, die im öster. Nationalkader war und natürlich das Goldene Abzeichen hatte. Ich hätte sie niemals auf meine Stute gelassen. Never ever.

Hi,

also ich reite im Moment einen 24 Jahre alten Araber. Wenn er länger (ca. 1 Woche) mal nicht geritten wurde, ist er immer sehr lustig und ich muss ihn erstmal ablongieren. Dann benimmt er sich wie ein Jährling 😅

Aber er ist auch super sensibel und hört optimal ! Bodenstreitkräfte ist mit ihm ein Traum weil er auf die kleinsten Komandos reagiert. Ich würde sagen Araber haben Temperament, aber wenn man sie gut ausbilden lässt und ein Händchen hat sind sie super !!!

tyndur  08.01.2020, 20:41

Ich meinte natürlich Bodenarbeit 😂🤦🏼‍♀️

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Finde ich nicht.. Ich bin im. Urlaub mal einen geritten. Es sind an sich echt tolle Pferde aber die haben auch ihren eigs3 Charakter

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde
Dahika  09.01.2020, 19:15

Letztlich hat aber jedes Pferd seinen eigenen Charakter. Bei uns im Stall steht ein schweres kaltblut. Sein Frauchen liebt ihn sehr. Ich gebe zu, für mich ist er eher ein Bergepanzer und ich hätte kein Pferd, wenn es nur Pferde seiner Rasse gäbe. Dafür hätte sein Frauchen im Leben keinen Araber.

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Shiraunddati  09.01.2020, 19:32
@Dahika

Naja Kaktis sind für mich auch keine Pferde die ich reiten würde

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Urlewas  10.01.2020, 16:55
@Shiraunddati

Du willst ja auch höhere Dressur reiten. Dafür findest du unter den Araber fast so schwer das richtige wie unter den Kaltblütern 😉

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Meiner war ein Engel auf Hufen!!!!

Er hatte aber auch eine jahrelange traumhafte Ausbildung und Haltung hinter sich....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung