Schlechtes Examen (Lehramt), Auswirkungen auf Jobchancen. (Mangelfächer)?
Aus persönlichem Interesse aber auch allgemein stelle ich mir diese Frage...Konkret geht es jetzt um die Fächer Mathematik-Chemie (Gymnasium). Angenommen ich würde ein eher schlechtes Examen machen.. Wäre dann dieses schlechte Examen in 2 Mangelfächern genauso ungünstig für die Jobfindung, wie ein mittelmäßiges Examen in 2 überlaufenen Fächern? Oder hat man mit so Mangelfächern auch mit schlechtem Examen trotzdem eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit auf einen guten Job? (Bundesland zweitrangig)
4 Antworten
Relevant für die tatsächliche Einstellung ist großteils das 2. Staatsexamen.
In NRW auch 50:50 vom 1. und 2. StEx. Allerdings ist es natürlich fraglich, ob ein Schulleiter jemanden einstellt, der z.B. 1,0 im 1. StEx und 3.5 im 2. StEx hat.
In Schleswig-Holstein zählt für die Einstellung nach dem Ref das 1. Examen bzw. jetzt der Master gar nicht mehr. Relevant ist nur die Note des 2. Examens und dann das Einstellungsgespräch. Der Schulleiter oder die Schulleiterin darf alle, die sich auf die konkrete Stelle beworben haben und deren 2. Staatsexamen nicht mehr als eine Note von der Note des besten Bewerbers abweicht, einladen und daraus dann entscheiden.
ok...Macht auch irgendwie Sinn^^ Hatte in meiner Schule schon 2 Referendare, die das 2. Examen nicht geschafft haben..Die waren aber auch so daneben, da hätten wohl die meisten Schüler besseren Unterricht geben können
Mit einem schlechten Examen würde ich mir in erster Linie überlegen, ob ich wirklich dazu geeignet bin, diese Fächer zu unterrichten.
Deinen Interessen nach scheinst du nicht viel Ahnung von meinen angeführten Fächern zu haben. Z.B Mathe an der Uni ist dermaßen abgehoben, dass es eine Durchfallquote von oft 80% gibt. Das was man dann in der Schule braucht, lernt man im Studium nicht weiter...Mir kommt es eher so vor, als wird das Schulwissen komplett als trivial vorausgesetzt. Daraus resultieren oft Lehrer, die zwar Cracks in ihrem Fach sind aber den Inhalt nicht auf Schülerniveau beibringen können.
Der Durchfallquote bin ich mir durchaus bewusst, ebenso des Niveaus. Nur weil ich kein Spezialist für ein Thema bin, heißt das nicht automatisch, dass ich im Tal der Ahnungslosen lebe. ;) Ich habe auch nicht kategorisch behauptet, dass ein schlechtes Examen ein Totschlagargument für den Lehrbetrieb ist, ICH für meinen Teil würde eben ins Grübeln kommen.
Mir kommt es eher so vor, als wird das Schulwissen komplett als trivial vorausgesetzt.
Das ist auch so. Das Fachstudium befähigt dich dazu, dich wieder in die Inhalte einzuarbeiten. Meinst du ich als Biologielehrer habe im Studium was über die Pferde-Herde oder Genommutationen gelernt? Das ist doch völliger Mumpitz. Da les ich mich kurz rein und fertig.
Daraus resultieren oft Lehrer, die zwar Cracks in ihrem Fach sind aber den Inhalt nicht auf Schülerniveau beibringen können.
Die fachlichen Inhalte an der Universität haben rein gar nichts damit zu tun, wie ein Lehrer die Inhalte rüberbringen kann. Es wirkt eher etwas lächerlich, wenn eine 22jährige Frau, die noch keinen Studienabschluss hat, dementsprechend über studierte, ausgebildete Lehrer urteilt.
Danke. ;) Ich hatte mir zum 2. Zitat den Kommentar "Das macht aber aus Leuten mit schlechtem Examen auch keine guten Lehrer" noch verkniffen.
@Katalans der Einwand ist jetzt nicht so abwegig. Natürlich weiß keiner wie du nun genau im Fach stehst, ob das nun nur eine unglückliche Prüfung war, oder sonst was.
Die Frage beim Einwand ist einfach: Ist der Mangel im Fach so groß, dass ich als Lehrer des Faches nicht tauge oder ist der konkrete Mängel so gering, dass er in der Praxis kaum eine Auswirkung hat.
Soweit ich weiß gibt es Bundesländer (Bayern), in denen die Examensnote eine sehr große Rolle spielt.
Woanders schaut man eher - die Schulleiter entscheiden ja selbst, wen sie nehmen wollen - vor allem auf den Bewerber und seine Qualifikation zu unterrichten.
Meiner bescheidenen Erfahrung nach ist die Examens-Note in diesen Fächern fast egal, Hauptsache du kommst durch. Ich kenne praktisch keinen, der nach dem Studium langfristig keinen Job bekommen hat, auch als Lehrer mit eher schlechten Noten in Massenfächern.
Mag sein, dass man sich damit dann nach dem Studium nicht sofort in seiner Wunschhule einsteigen kann. Aber gerade in Mathe und Chemie werden meinem Empfinden nach momentan so viele Seiteneinsteiger ohne Lehramtsausbildung eingestellt, dass die Schulen über jeden ausgebildeten Lehrer froh sind.
Ich kenne praktisch keinen, der nach dem Studium langfristig keinen Job bekommen hat,
Ich kenne mindestens zwei. In diesen Fällen ist das aber auch besser so. 3:)
Kleine Anmerkung: In einigen Bundesländern wird die letztendlich für die Einstellung relevante Endnote aus dem Durchschnitt der Noten des 1. und 2. Staatsexamens gebildet, in Hessen z.B. mit der Gewichtung 2/5 zu 3/5, in Bayern sogar 50:50.