Pro und Contras: Soll Werbung für ungesunde Lebensmittel verboten werden?

6 Antworten

Hallo Mister34MC!

Nein, ich bin gegen eine Bevormundung!

Zum einen ist ja Werbung eben Werbung. Insofern wäre ein Verbot kontraproduktiv. Zum anderen kann wohl jeder halbwegs intelligente Mensch selbst entscheiden, was er warum kauft und konsumiert. Ob es gesund oder ungesund ist, muss jeder Mensch selbst für sich entscheiden. Des Weiteren sind die meisten Lebensmittel nicht per se ungesund. Die Menge und der Umgang damit machen den Unterschied. Wenn ich mir 1x pro Woche etwas "vermeintlich" Ungesundes reinziehe, dann werde ich nicht sterben.

Mir geht das Ganze (weniger Fett, weniger Zucker etc.) ohnehin auf den Zeiger. Dieses stete Bevormunden. Es soll doch bitteschön jeder Mensch selbst entscheiden, was und in welchen Mengen konsumiert wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein, die Meinung, was ungesund ist oder nicht, kann sich alle paar Jahre ändern, je nachdem, wen man fragt und welche Krankheitsbild oder welcher Gendefekt bei einer Person vorhanden ist.

Aber die könnte in der Schule ein Pflichtfach einführen über gesunde Ernährung. Dafür dürfte der Lehrer allerdings kein Veganer sein, sondern er müsste neutral unterichten

Für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche auf jeden Fall eingeschränkt werden. Auch auf Social Media.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 12 Jahre Training, Trainerlizenzen, Ernährungsberater
Interesierter  11.01.2024, 14:28

Und wie genau willst du das machen?

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Daniel551980  11.01.2024, 14:29
@Interesierter

Gibt es doch bereits bei Alkohol und Tabak. Daran könnte man sich als Gesetzgeber orientieren.

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Interesierter  11.01.2024, 14:32
@Daniel551980

Und damit erschaffen wir dann das nächste Bürokratiemonster.

Grundsätzlich frage ich mich, ob wir alles Kleinkinder sind, auf die man ständig aufpassen muss oder ob wir erwachsene Menschen mit der Fähigkeit zur eigenen Entscheidung sind.

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Daniel551980  11.01.2024, 14:48
@Interesierter

Wo ist jetzt gleich ein Bürokratiemonster beim Werbeverbot für Alkohol und Tabak? Das gibt es schon seit Jahrzehnten, ohne Probleme.

Ja, die meisten Menschen haben wenig bis keine Ahnung von Ernährung und Körperphysiologie. Sie kaufen und konsumieren nach Gefühl, Preis, Geschmack und was ihnen durch Werbung und Marketing von klein auf suggeriert wird.

Und das sowas funktioniert, ist messbar und Realität. Wenn Werbung und Marketing nicht funktionieren würde, wäre eine ganze Branche mit Milliardenumsätzen komplett überflüssig.

Und natürlich hat der Gestetzgeber auch sowas wie eine Verantwortung und einen Auftrag dem er zumindest ab und zu mal gerecht werden sollte.

Aktuelle Untersuchungen zeigen auf, dass eine Steuer ab einem gewissen Zuckergehalt z.B. bei Softdrinks (wie in Großbritannien längst gängige Praxis) Dem Staat durch die Steuereinnahmen und die Entlastung im Gesundheitssystem einen zweistelligen Milliardenbetrag über die nächsten 20 Jahre einsparen könnte, wenn man sie jetzt einführen würde.

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Interesierter  11.01.2024, 14:52
@Daniel551980

Bei Alkohol und Zigaretten ist das ja noch überschaubar.

Wenn du jedoch alle Nahrungs- und Genussmittel exakt analysieren und rechtssicher bewerten willst, dann wird das ein bürokratischer Albtraum.

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Daniel551980  11.01.2024, 14:55
@Interesierter

Ist nicht nötig. Es gibt schon längst Datenbanken für Lebensmittel hier in Deutschland und in den USA, die auch ständig aktualisiert werden.

Bundeslebensmittelschlüssel heißt die Datenbank hier und Foodatabase in den USA.

Also dein naiver Albtraum ist längst realität...

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Interesierter  11.01.2024, 15:05
@Daniel551980

Das wird nicht funktionieren, denn für ein solches Vorhaben ist diese Datenbasis längst nicht ausreichend.

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Interesierter  11.01.2024, 15:34
@Daniel551980

Spätestens wenn Hersteller XY behauptet, sein Schoko-Müsli enthält weniger Zucker als im Bundeslebensmittelschlüssel zugrundegelegt und es müsse daher auch anders eingruppiert werden.

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Daniel551980  11.01.2024, 15:41
@Interesierter

Das kann jeder Hersteller dann ja gerne machen oder von einer neutralen Stelle nachweisen lassen.

Die "Zuckersteuer" hat ja in England auch dazu geführt, dass der Zuckeranteil in Softdrinks reduziert wurde, um diese Steuer zu umgehen. Von den Herstellern wurde allerdingsbehauptet das wäre zu kompliziert und würde den Umsatz einbrechen lassen. Nichts davon ist passiert.

Und genau die Zuckerreduzierung wollte man ja mit der Steuer erreichen.

Also Beispiele gibt es genug. Dazu z. B. auch in Chile oder Mexiko.

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Interesierter  11.01.2024, 15:48
@Daniel551980

Die Zuckersteuer betrifft eben nur Zucker.

Wobei man auch da dann wieder genau definieren muss, was genau mit Zucker gemeint ist.

Der ganze Rest, was sich in Lebensmitteln findet, ist dann noch überhaupt nicht reguliert.

Btw. Jeder Antrag und jeder Nachweis muss im Einzelfall geprüft werden.

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Daniel551980  11.01.2024, 15:56
@Interesierter

Naja Zucker, wenn er künstlich extrahiert und einem Produkt zugesetzt wird, ist komplett unnötig für die menschliche Ernährung und nachweislich an vielen Volkskrankheiten und der Epidimie an Adipositias und Übergewicht direkt mitbeteiligt.

Eine Regulierung dafür und für andere Nährstoffe gibt es bereits. Es ist alles dafür da und längst Realität.

Allerdings wurde dank der CDU - Fr. Klöckner und dem Lobbyismus der Nutri-Score so aufgeweicht und schlecht umgesetzt, dass der jetzt selbst Teil der Werbung und des Marketings ist. Und dann leider nichts zur Aufklärung beiträgt und dafür sorgt das Geld gespart wird und nachweisbar mehr Gesundheit entsteht.

Auch hier zeigen andere Länder schon lange wie man es umsetzen kann, so dass es letztendlich einen gesundheitlichen Nutzen hat und aufklärt.

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Daniel551980  11.01.2024, 16:09
@Interesierter

Fruchtzucker/Fruktose wird über die Leber verstoffwechselt, sehr ähnlich wie Alkohol. Und nicht über Blutzucker/Insulin Mechanismus.

Daher ist Fruchtzucker auch die häufigste Ursache weltweit für Fettleber, gefolgt vom Alkohol.

Unterscheidet sich also schon mal grundlegend. Im "Haushaltszucker" den man im supermarkt in 1kg Packungen kaufen kann befindet sich zu 50% Glucose und zu 50% Fruktose.

Kommt die Fruktose aus natürlichen Lebensmitteln wie z. B. Obst ist sie deutlich unbedenklicher. Weil dort vorhandene Enzyme, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe dafür sorgen, dass der Zucker vorteilhafter für den Körper verstoffwechselt wird. Daher ist der Fruchtzucker aus vollwertigen Lebensmitteln deutlich weniger bedenklich und hat nicht genau dieselbe Wirkung, sonst hätten unsere Vorfahren, die im Spätsommer/Herbst viel Obst konsumiert haben, ja dieselben Erkrankungen und Probleme die wir jetzt haben. Das war aber nicht der Fall.

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Dazu muss erst einmal definiert werden, was gesund bzw. ungesund bedeutet.

Honeysuckle18  11.01.2024, 14:23

Genau dasselbe wollte ich auch schreiben - danke ! ;)

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Was soll man denn noch alles verbieten ? Auf der einen Seite pocht die Bevölkerung darauf, "mündig" zu sein und frei entscheiden zu wollen und auf der anderen Seite werden ihr diese Möglichkeiten durch strikte Verbote entzogen .

Jede hat die Gelegenheit, sich über Nahrungsmittel und ihre Wirkung zu informieren, heute mehr denn je .

Der Verbotswahn erstreckt sich mittlerweile in Bereiche, die mit normaler Regulierung nichts mehr zu tun haben .