Pferd kann nicht alleine, was tun?
Hallo ihr lieben.
Mein 7-Jähriger Wallach und ich habend einige Problematiken.
alles kleine Sachen bis auf unser aktuelles Problem: er flippt komplett aus sobald man ihn von der Koppel holt , mit ihm in die Halle geht und am schlimmsten sobald er alleine am Putzplatz steht.
er wird täglich bewegt und steht auch den ganzen Tag außen, nachts in der Box .
Er wird dann auch konkret und reißt sich los, zu Den Koppeln zurück. Am Putzplatz scharrt er in einer Tour , geht von links nach rechts und schwitzt innerhalb von 5 Minuten extremst.
kann uns hier jemand weiter helfen?
wir sind auch vor einer Woche erst Stall gewechselt, war aber im vorherigen Stall auch Problematik.
Er ist Herden-Chef.
Grüße
9 Antworten
Ich denke, dass all die kleinen "Problematiken" im Grunde EIN großes Problem beinhalten:
- Zum 1. die fehlende Kommunikation und das nicht vorhandene Vertrauen zwischen deinem Pferd und dir. Ein Teufelskreis - den man aber unterbrechen kann !
- Zum 2. bedeutet jeder Stallwechsel puren Stress - nicht nur - fürs Pferd. Es spürt auch deine negativen Gefühle, Unsicherheiten und deinen Frust !
Lass` ihm doch einfach mehr Zeit, richtig anzukommen - nach einigen Wochen gehst du einfach mit ihm spazieren...
Erst nur kurz, dann die Wege stetig erweitern - je nach EURER Tagesform !
Mit zunehmendem Vertrauen - und auch richtig ausgeführter Arbeit am Boden - wird dein Pferd das Verhalten der Unsicherheit ablegen.
Geduld und Ausdauer sind - vor allem bei Pferden - die Zauberformel...;)
Alles Gute und viel Erfolg !
PS:
"Herdenchef" ist dein Pferd - mit Sicherheit - nicht, im Gegenteil !
wenn der eins NICHT ist, dann herdenchefs.
es gibt seltsamerweise genauso viele herdenchefs und ranghöchste stuten, wie es pferde gibt.
nach einer woche hat er sich überhaupt nicht eingewöhnt - das kann zwei jahre dauern.
dein pferd ist extremst unsicher und du kannst ihm keine sicherheit vermitteln. deshalb will er zurück zu den andern, weil er sich da sicherer fühlt - aber nicht sicher. er kennt die andern ja noch gar nicht. das schlägt bei deinem pferd zum einen in fluchtinstinkt um und zum andern den andern pferden gegenüber in aggression.
lass das pferd mal erst mal ein paar wochen ankommen und dödel nicht gleich mit ihm allein am putzplatz und schon gar nicht in der halle, wo er die andern ja nicht mal mehr sehen oder riechen kann, rum.
ICH würde nach einer woche im neuen stall jedenfalls noch nicht im sattel sitzen, sondern das reiten zunächst schön die bereiterin erledigen lassen.
naja - ist halt wieder eine wand gegen die man redet. warum mach ich das überhaupt noch...
Vielen Dank für die Rückmeldung .
mein junger ist mit seiner ehemaligen Koppel Partnerin wieder umgezogen. Die beiden stehen derzeit zu zweit .sonst nur Zaun an Zaun mit den anderen…
wir haben nur eine Halle & dieses Verhalten zeigte er auch im Stall zuvor , nicht bei mir, sondern bei anderen, erst seid dem Umzug ist er so zu mir..
Ich reite meinen Wallach im Unterricht, jemand anderes kommt da aktuell nicht drauf, reite selbst Dressur technisch relativ hoch , daher braucht er das derzeit!! Noch nicht.
Nach Stallwechsel und wenn ranghoch: völlig schlüssiges Verhalten.
Lass ihn erst mal ankommen, mach Tagelang nichts anderes, als ihn aus der Herde holen und zum Putzplatz gehen, 1-2 Minuten warten, wieder zurück zur Herde. Das ganze einige Male am Tag.
Ansonsten lass ihn in Ruhe, er muss ankommen, seinen Rang verteidigen gegen die anwesenden Pferde, die neuen Pferde kennen lernen, die neue Umgebung auskundschaften um sich sicher zu fühlen, etc. Das ist anstrengend genug.
Gib ihm erstmal Zeit den neuen Stall und die anderen Pferde kennenzulernen. Bleib am anfang vielleicht in der nähe von der Koppel oder stellt euch zu zweit an den Putzplatz (wenn das möglich ist) und mit der Zeit wird das dann
Viel Erfolg
Wieder mal eine der Situationen, weshalb viele Stallbetreiber möchten, dass die Besitzer in der Integration nicht auftauchen, damit sie die Tiere beobachten und einfach nur der Integration entsprechend reagieren können. Wenn die Leute ihre Tiere immer wieder raus zerren, wenn es gerade einfach nicht passt, ist die ganze Eingewöhnung wesentlich aufwändiger für den Stallbetreiber und die Pferde - und zwar alle, auch die, die längst in der Herde sind.
Daher: Pferd im neuen Stall abgeben, in Urlaub fahren. Gerne gleich den ganzen Jahresurlaub auf einmal. Wenn man dann zurück kommt, kann man anfangen.
eine Integration dauert ein halbes bis Jahr.
Ein Stallbetreiber der mir untersagt mein Pferd in der Integration zu sehen, hätte.mich das letzte Mal gesehen.
Es ist auch Schwachsinn, denn eine Integration ist ja nicht einseitig, sondern betrifft die komplette Herde.dürfen dann alle Besitzer nicht mehr kommen und ihre Pferde aus der Herde nehmen, nur weil es gerade unpassend sein könnte?
Den Pferden ist der Mensch relativ egal. Die interessieren sich eher für den Keks in deiner Tasche oder dass endlich jemand kommt, der eine Boxentür öffnet oder ähnliches. Die brauchen ihre Zeit mit den neuen Pferden. Ich treffe heute noch maximal 1 % Pferdehalter, die genug Ahnung von Equiden und deren Verhalten haben, es den Pferden nicht aus falsch verstandener Liebe, Vermenschlichung besonders schwer zu machen. Mir tun die Pferde richtig ehrlich leid, deren Besitzer ihnen nicht die Möglichkeit geben, sich auf Pferdeart in eine neue Herde zu integrieren.
Und ich bin froh, wenn solche Menschen weit weg bleiben von verständigen Stallbetreibern. Dann muss ich mir das Schicksal der Tiere nicht so oft ansehen.
Warum stellst du denn überhaupt wo ein, wenn du dem Stallbetreiber von vornherein jegliche Kompetenz absprichst?
ICH war verantwortlich für meine Pferde. Selbstvertändlch durften sie sich in aller Ruhe integrieren. Ich bin auch kein Fan davon, Leckerlis in den Gaul stopfen, damit er zu mir kommt. Hingegen kann ich stundenlang einfach nur auf der Wiese sitzen. Aber als Selbstversorger war sowieso Mitarbeit im Stall angesagt. Dass es Menschen gibt, die ihre Pferde wochenlang nicht sehen, kenne ich überhaupt nicht. Dafür bin ich viel zu misstrauisch, hab' zu viel Scheisse gesehen.
Kompetenz bedeutet auch zu wissen das eine Integration nicht einseitig ist sondern alle Pferde der Herde betrifft.
Meine Frage wie du dir das vorstellst, ob dann niemand zu seinem Pferd darf während des halben bis Jahr der Integration, hast du mir immer noch nicht verraten.
Tatsächlich gibt es Mensch Pferdebeziehungen die über das Leckerlie Niveau hinaus gehen.
Nur weil du das scheinbar nicht erlerbst, sprech es doch nicht allen anderen ab.
Wie bitte? NIEMALS hätte ich meine Pferde irgendwo hingestellt, wo alles fremd ist, und mich dann in den Urlaub verabschiedet. Niemand kannte meine Pferde so gut wie ich. Und ich war die einzige Konstante, die sie nach einem (nicht zu vermeidenden) Umzug hatten. Ich hätte sie keinesfalls bei so einem Stallbetreiber eingestallt!