Penibel auf der Arbeit, chaotisch zuhause?
Mein Mann ist ein furchtbarer Chaot, der gerne alles an Ort und Stelle stehen und liegen lässt oder Dinge einfach von A nach B räumt, wenn sie ihm im Weg sind, anstatt sie richtig zu verräumen.
Die Folge davon ist, dass ich entweder selbst permanent etwas wegpacke oder es sich stapelt.
Auf der Arbeit dagegen ist er ein Monk.
Gibt es Leidensgenossen? Oder jemand eine Idee, wie man alten Hunden doch noch Tricks beibringt?
P.S.: Es liegt der Verdacht nahe, dass er ADHS hat, eine Diagnose steht noch aus.
7 Antworten
Ich hatte mal einen WG-Mitbewohner mit dem ich das schließlich so geklärt habe das jeder eine eigene Häfte der gemeinsam genutzten Räume entsprechend der eigenen Hygienevorstellungen nutzen konnte und den Bereich des anderen respeltierte, was super funktioniert hat, auch wenn es für Aussenstehende sicherlich ein komisches Bild abgab. Ich finde das solltet ihr wenigstens mal als einen von mehreren Lösungen testen - vielleicht findet ihr daran ja auch Gefallen.
Dann bring doch all seinen Krempel in einer speziellen Ecke eurer Wohnung unter und positioniere den Gegenstand dort genau so wie du ihn an anderer Stelle vorgefunden hast, also auf dem Boden, einem Tisch, oder Regal, von wo er die Gegenstände entweder mitnehmen und selbst ordnen, oder einfach in der Ecke liegen lassen kann. Können auch mehrere Orte in der Wohnung sein.
Denn, wenn er auf deine Bedürfnisse nicht eingehen möchte, dann könntest du anstelle von nachzugeben, zumindest einen solchen, oder anderen Kompromiß einfordern.
Mache ich bereits, ich pack das Zeug dann auf seinen Platz oder auf seine Bettseite. Funktioniert leider nur bedingt, es wird dann wieder von A nach B geräumt und hat sich erledigt.
Für mehr ist die Wohnung leider viel zu klein, unser Platz ist sehr beengt. Ansonsten würde mich das wohl auch weniger anstrengen. :/
Vielleicht solltest du mal temporär eine Putzfrau für kurze Zeit und nur wegen der psychologischen Wirkung auf deinen Freund/Mann einstellen, damit es einen neutralen Beobachter gibt, welcher nur durch seine Anwesenheit ihn möglicherweise zu einer Verhaltensänderung bringen kann.
Denn auf diese Weise gibst du deinem Mann ja auch zu verstehen, dass dir sein Verhalten, bzw. das ständige hinter ihm herräumen so unangenehm/zuwider ist, dass dir der Preis des Geldes, welches du dafür ausgeben musst, weniger wert ist als deine eigene Würde.
Eigentlich eine gute Idee, mit dem Gedanken hatte ich sogar bereits gespielt, aber leisten kann ich mir das wahrscheinlich leider nicht.
Wie gesagt, es ist ja nur ein Symbol. Du könntest die Putzfrau ja nur einmalig zu einer bezahlten Probearbeit einladen und ihr sagen, dass du noch andere Putzfrauen/Bewerber/innen Probeareiten lässt, bevor du dich entscheidest (was natürlich nur ein Vorwand ist) und deinem Mann sagst du einfach nichts davon, sondern sagst ihm einfach nur, dass du sie nur beshäftigst, wenn es dir zuviel wird. Ausserordentlich amüsant wäre es ja würdest du dafür keine Putzfrau, sondern einen Putzmann engagieren, also praktisch einen anderen Mann, der die Bequmlichkeit und Gleichgültigkeit deines Mannes wegräumen muss und den du dafür bezahlst. Vielleicht solltest du danach auch mal deinen Mann fragen, ob er gegen Bezahlung auch seinen Mist selbst wegmachen würde?
Ich werde den Gedanken mal weiter verfolgen.
Wenn Du schreibst, dass es in der Wohnung Schneisen gibt, durch die Du laufen musst, und Müll rumliegt, geht das über Unordnung ja schon weit hinaus und hat krankhafte Züge. Das klingt, als habe Dein Mann Messie- Tendenzen.
In diesem Fall würde ich mir externe Hilfe suchen (z.B. hier: https://www.messie-hilfe-team.de/messie-hilfe-standorte.html) und ein ernstes Gespräch mit dem Partner führen. Ein Option wäre, die Wohnung einmal gründlich zu entrümpeln, dann Zonen festzulegen, die von seinem Chaos verschont bleiben müssen, einen gemeinsamen Aufträumtag (z.B. Samstag) zu vereinbaren oder er muss eben von seinem Geld eine Haushaltskraft finanzieren, die seine Arbeit erledigt.
Letztendlich kommt es aber auch auf Deinen persönlichen Leidensdruck an. Ich könnte in einer Wohnung, wie ich sie mir nach Deinen Beschreibungen vorstelle, nicht leben. Sofern sich keine gemeinsame Lösung finden lassen würde, würde ich als letzten Ausweg zwei getrennte Wohnungen sehen, in denen jeder seine Vorstellungen verwirklichen kann. Preislich deutlich teurer als eine Haushaltshilfe und das würde ich meinem Mann auch zu bedenken geben.
Naja, nicht Müll wie Abfall, sondern Müll, wie Zeug, was rumsteht, aber gerade nicht gebraucht wird. Ab und an Kartons/Verpackungen, die sich erst sammeln müssen, bevor er sie entsorgt. Er hortet jedoch nicht irgendwelches Zeug. Allerdings weiß ich auch nicht, wie es aussehen würde, wenn ich da nicht öfters reingrätsche... Entweder er würde tatsächlich im Abfall ersticken oder er hätte nen Sessel und einen Tisch, weil mehr braucht er nicht.
Zonen einrichten wird schwierig, die Wohnung ist wirklich super klein. Das trägt zur Unordnung bei. Einen Aufräumtag haben wir, danach ist alles ordentlich... Für exakt diesen einen Tag.
Getrennte Wohnungen sind finanziell nicht zu stemmen. Außerdem haben wir ein Kind (, das sich diese Unordnung von ihm abguckt...).
Außerdem haben wir ein Kind (, das sich diese Unordnung von ihm abguckt...).
Das wäre meine kleinste Sorge.
Es ist sicherlich nicht schön, wenn ein Kind keine Freunde mit nach Hause bringen kann, weil es sich für die Wohnung schämt.
Ebenso, keine Flächen zum Spielen zu haben, wenn alles durcheinander und vollgestellt ist.
Wenn sämtliche Lösungen nicht funktionieren, muss eben alles so bleiben, wie es ist. Dein Mann wird sich nicht ändern, sonst hätte er es ja schon längst getan.
Freunde könnte das Kind sowieso nicht mitbringen, auf 60qm ist hier kein Platz dafür, sein Raum ist mit einem Bett und einem Schrank voll und ich meine wirklich voll, es ist nur ein schmaler Gang. Gespielt wird draußen.
Das Schlimme ist halt, dass es zeitweise funktioniert, aber dann eben kurze Zeit später wieder Chaos herrscht.
auf 60qm ist hier kein Platz dafür, sein Raum ist mit einem Bett und einem Schrank voll
Na ja, aber das ist bei vielen anderen Familien ja nicht anders. Da gibt es dann eben ein Wohnzimmer, in dem gespielt wird, oder einen Tisch, an den sich Freunde setzen und gemeinsam mit der Familie essen können.
Wenn einem Kind so deutlich vorgelebt wird, dass es im wahrsten Sinne des Wortes keinen Raum im Leben der Eltern hat, finde ich das bitter. Und nein, dazu braucht es keine 150qm- Wohnung.
Das Schlimme ist halt, dass es zeitweise funktioniert, aber dann eben kurze Zeit später wieder Chaos herrscht.
Mag ja sein. Nur wird sich das eben nicht ändern, wenn Du alle Lösungsmöglichkeiten für Dich ausschließt.
Es fängt schon damit an, dass die meisten Familien nicht solch beengten Wohnraum haben. Im Wohnzimmer steht übrigens eine Couch und ein Schreibtisch, damit ist der Raum voll. Der Couchtisch wird zwar für Brett- und Kartenspiele genutzt, aber es passen nicht mehr als drei Leute dran. Für Gäste ist hier definitiv kein Platz. Einen Esstisch haben wir auch nicht, der Couchtisch ist nicht mal kniehoch. Gegessen wird wie in Japan.
Abgesehen davon, hatten wir hier auch bereits andere Kinder zum Spielen, aber die haben sich dermaßen daneben benommen, dass ich hier keine Fremden mehr möchte.
wenn Du alle Lösungsmöglichkeiten für Dich ausschließt.
Mache ich nicht, aber deine bringen mich leider nicht richtig weiter. Andere Nutzer hatten umsetzbarere Lösungsansätze, vor allem ganz ohne zu verurteilen.
Andere Nutzer hatten umsetzbarere Lösungsansätze,
Dann verstehe ich Deine Reaktionen auf diese Ansätze nicht. Letztendlich lehnst Du auch die alle ab.
Aber sei es drum: alles Gute für Dich.
Geht uns genauso, nur das meine Schwester so ist. Sie achtet überhaupt nicht auf Ordnung und lässt alles stehen und liegen wie als wäre es selbstverständlich das wir das wegräumen. Ihr Zimmer dagegen ist blitzeblank und auf der Arbeit darf auch nichts unordentlich sein. Ich bin der Meinung das solche Menschen wenig acht auf ihre Mitmenschen geben, sozusagen das es ihnen egal ist und man deren Diener ist. Ist aber nicht so, es macht mich immer unfassbar wütend.
Keine ahnung ob das was mit Adhs zutun hat, ich denke eher eine Persönlichkeitsstörung
Ich bin der Meinung das solche Menschen wenig acht auf ihre Mitmenschen geben, sozusagen das es ihnen egal ist und man deren Diener ist.
Trifft in diesem Fall nicht zu. Er ist eigentlich der Typ, der macht und tut, nur hierbei scheitert er auf ganze Linie.
Wenn er unbehandeltes ADHS hätte, könnte er auf der Arbeit eigentlich nicht so penibel sein, außer unter höchster Anstrengung.
Manche brauchen zuhause einfach keine große Struktur.
Von manchen Menschen sind die Autos die Größen Müllablagen, die Wohnung derer ist aber sehr ordentlich. Es gibt dahingehend einfach Diskrepanzen.
Dazu solltest du eventuell hinterfragen ob er objektiv wirklich ein Chaot bist, oder du zuhause einfach zu penibel.
Kann es sein, dass dein Mann im Sternzeichen ein Zwilling ist?
Kenne solches Verhalten von mir selbst, allerdings nicht in dem Ausmass wie du das von deinem Mann beschreibst.
Kann es sein, dass dein Mann im Sternzeichen ein Zwilling ist?
Nö, Skorpion.
😅
Aber im Ernst ich kenne die Beschreibung von Fritz Riemann aus dem Buch Grundformen der Angst.
Darin werden die 4 Grundformen der Persönlichkeiten beschrieben.
Er nennt das schiziode Persönlichkeitform. Hat nichts mit einer Persönlichkeitsstörung zu tun.
Menschen sind in der Regel mehr oder weniger Mischformen aus den vier verschiedenen Grundformen.
Dazu kommt mir eine Unterrichtsstunde in Psychologie /Psychopathologiein den Sinn.
Die Frage war, was habt ihr in euren Taschen?
Einige legten alles geordnet vor sich hin. Räumten die Dinge dann auch nach der Auslegeordnung wieder schnell ein.
Dann gab es auch die, die ihre Taschen vor sich mit Schwung ausleerten und die Dinge in wildem Durcheinander vor ihnen lag.
Besonders lustig wie die mit dem chaotischen Durcheinander vor sich, die Taschen dann aber fein säuberlich gut sortiert, sauber und genau wieder einräumten und nicht mehr Gebrauchtes oder Müll in den Abfalleimer warfen. Die Tasche wurde dann auch gleich von Krümeln gesäubert.
Noch heute höre ich das fröhliche Lachen und das Erklären zu den verschiedenen Persönlichkeitsformen.
Ob dir das hilft..? Ich weiss es nicht.
Aber mir hat die Erinnerung an diese wunderbare und sehr lebenserfahrene ältere Dame /Psychologin gerade sehr viel Freude gemacht.
Also ein herzliches Dankeschön an dich für deine Frage! 😊
Auf jeden Fall sehr interessant. Hilfreich, insofern, dass es bei unserem Problem ansetzt, vielleicht nicht, aber durchaus faszinierend, das ganze mal aus psychologischer Sicht angerissen zu sehen.
Es wird deutlich, dass wir nicht aus unserer Haut können. Wohl aber können wir uns anpassen aber eben unsere Grundform nicht ganz ablegen.
Ganz werden wir unser Wesen in aller Liebe nicht ablegen können. Selbst wenn wir uns mit sehr viel guten Willen bemühen.
Ich blicke gerade zu meinem Näh Gelage und nehme mir von dir angestossen, meinem Mann eine Freude zu machen und es weg räumen. Er wird es zu schätzen wissen 😅
Er weiss aber auch, dass möglicherweise bald wieder so aussieht.
Übrigens sind meine Schränke geordnet eingeräumt ich kann es nicht leiden, wenn da Unordnung ist. Was sonst herum liegt stört mich nicht so schnell. 🙈
Bei einer WG mag das funktionieren, aber bei einer Partnerschaft mit Kind ist das schwierig umzusetzen, da wir ja alle Räume gleichermaßen nutzen. Nur in den Schlafzimmern funktioniert es. Auf meiner Seite ist es halbwegs ordentlich, bei ihm türmt sich Krempel.
Manchmal breitet er sich aber auch aus... Ich räum etwas weg und er lässt alles drauf fallen. Manchmal könnte ich ihn dann unter seinen Müllbergen begraben.