Paket angeblich zugestellt, was tun?
Moin!
Mein Freund hat für mich zum Geburtstag in einem Nike Shop etwas an unsere Adresse bestellt. Dieses Paket wurde angeblich am 01.04. an meinen Freund mit DPD zugestellt, an dem Tag waren wir jedoch aufgrund meines Geburtstags gar nicht zuhause.
Wir haben dann natürlich die folgenden Tage bei den Nachbarn nachgefragt, dort ist es nicht. Darauf folgten dann Telefonate sowohl mit DPD und auch dem Nike Shop. Beide haben uns lediglich mitgeteilt, dass das Paket zugestellt wurde. Nach langem Reden haben sich dann der Shop und DPD immer wieder die Verantwortung hin und her geschoben. Schlussendlich heißt es jetzt: Keiner sieht sich verantwortlich für den Verlust aufzukommen und wir bleiben auf den fast 250€ sitzen.
Das finde ich unmöglich! Kennt sich da vielleicht irgendjemand besser aus und weiß, was wir jetzt tun können? 🙏🏻
Hast Du einen Ablagevertrag?
Nein, weder ein Ort noch ein Nachbar ist hinterlegt worden.
6 Antworten
Nein.
Das Problem ist, du hast keinen Ansprechpartner.
Du hast einen Vertrag mit dem Nike-Shop, aber das sind Schickschulden und sie haben mit der Aufgabe des Paketes ihre Leistungspflichten zu 100% erfüllt.
So, jetzt haben wir dann vielleicht ein Verschulden des Lieferers, er hat nicht korrekt geliefert.
Das Problem ist aber, du hast keine Ansprüche gegen den, nur der Nike-Shop, weil der deren Vertragspartner ist.
Die müssten DPD für dich verklagen,
Haben sie aber keine Lust zu.
Der Königsweg ist hier, sich bei Bestellung die Rechte aus dem Liefervertrag abtreten zu lassen.
Der Nike-Shop hätte mit einer Zession seine Rechte dir übertragen müssen, vorher schon.
Mein Prof hatte es genau so erklärt.
Deine Quelle sagt es anders.
Mhmhmhm, ich frag nen Anwalt.
dein Prof hat da wohl einen Verkauf von Privat an Privat gemeint, denn dort ist es so. Mit Übergabe an den Transportdienstleister hat der Versender seinen Part erfüllt. Hier handelt es sich aber um ein B2C Geschäft. Da ist das anders.
Ich hatte das erst kürzlich.
Dazu muß ich anmerken, daß ich für den Fall meiner Abwesenheit als Ablageort die Terrasse an der Hinterseite meines Hauses beim Paketdienst hinterlegt hatte.
Ich machte also Wirbel bei denen und verlangte den Beweis dafür, daß mein Paket auch dort abgestellt wurde. Tatsächlich wurde mir ein Foto geschickt, welches besagtes Paket in voller Pracht vor meiner (straßenseitig sehr gut einsehbaren) Haustüre(!) zeigte. Nach einem "dezenten" Hinweis auf die mangelnde Ähnlichkeit meiner Haustüre mit oben erwähnter Terrasse bekam ich das Geld anstandslos vom Paketdienst erstattet.
Fakt ist bei Dir: Du hast die Ware nicht bekommen und somit meiner Meinung einen Anspruch auf Rückerstattung - es sei denn, der Paketdienst kann Dir mit einem Foto beweisen, daß das Paket tatsächlich zugestellt wurde!
Laß Dich aber bitte noch von einem Anwalt beraten.
Den Anspruch auf Rückerstattung haben wir sowohl bei DPD als auch beim Nike Shop angesprochen, aber wie besagt schieben sich beide gegenseitig die Verantwortung zu und schließen daraus dann, dass wir Pech haben und den Verlust selbst tragen müssen.
Ich habe noch nie mit einem Anwalt zutun gehabt, wie ist das dann mit den Kosten? Wenn wir wegen 250€ (die eigentlich nicht wenig sind) jedoch für den Anwalt 500€ zahlen müssen, lohnt sich das weniger.
Dann würde ich es mal bei der Verbraucherzentrale versuchen. Die haben da immer gute Tipps und konnten auch mir das eine oder andere Mal helfen.
Der Nike-Shop wäre ja tatsächlich fein 'raus, wenn er nachweisen könnte, das Paket versendet zu haben. Das könnt Ihr in der Sendungsverfolgung sehen. Wenn das Paket dann trotzdem nicht angekommen ist, wäre DPD in der Pflicht.
Den Anspruch auf Erstattung habt ihr nur gegenüber dem Shop, denn DPD handelt im Auftrag vom Shop und nicht im Auftrag von Euch.
Der Shop seinerseits hat einen Anspruch gegenüber DPD.
Wenn sich weder DPD, noch Nike in der Verantwortung sehen, dass ihr das Paket nicht erhalten habt, könnt ihr euch an die Bundesnetzagentur wenden:
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/AnfragenBeschwerden/Beschwerde_Post/start.html
Mit beiden hattet ihr euch ja schon ergebnislos Kontakt aufgenommen. Der Versender ist dafür zuständig, dass das Paket ankommt und DPD der Dienstleister dafür. Wegen DPD habt ihr Lieferung nicht erhalten, somit trifft DPD die Schuld daran.
Letztendlich muss DPD für den Schaden aufkommen. Geld kassieren sie gerne, es wieder herausgeben eher weniger. Für solche Fälle ist dann die Bundesnetzagentur da damit man zu seinem Recht kommt.
Euer Ansprechpartner ist und bleibt Nike, und nicht DPD.
Nicht unbedingt! Wenn Nike nachweisen kann, daß das Paket versendet wurde, wäre es in det Tat DPD.
Falsch. Erkundige dich erst einmal wie die Gesetzeslage ist.
Lektüre für Euch:
https://www.it-recht-kanzlei.de/nichtzustellung-spaete-reklamation-beweislast.html
lasst Euch vom Shop nicht verarschen. Droht dem mit der Einschaltung eines Anwaltes.
"haben mit der Aufgabe des Paketes ihre Leistungspflichten zu 100% erfüllt." - falsch. Ein gewerblicher Anbieter hat seine Verpflichtung erst mit Zustellung an den Empfänger erfüllt (sofern der keine Abstellerlaubnis, einer Zustellung beim Nachbarn o.ä. beauftragt hat).
Quelle: https://www.it-recht-kanzlei.de/nichtzustellung-spaete-reklamation-beweislast.html