Oldtimer-/Youngtimer-Besitzer, hat sich Eure automobile Preziose eher als Traum oder doch als Alptraum entpuppt?

5 Antworten

Überrascht hat mich da nix mehr....

Meine Spaßfahrzeuge sind technisch eher simpel, die Rostkatastrophen habe ich schon vor über 20 Jahren dauerhaft beseitigt, Ersatzteile habe ich gebunkert und ansonsten bin ich gut in der jeweiligen Szene vernetzt, wenn doch mal was unvorhergesehenes passieren sollte.

Das war/ist ein Audi 80, der sogar besser ist als gedacht und so gut, dass er den täglichen Verkehr zur Arbeit mühelos bewältigt und bisher auch auf einigen längeren Fahrten gute Dienste leistete. Ich wusste, dass er gut gepflegt und nach Scheckheft gewartet ist, aber ich bin positiv überrascht von ihm - zumal das ein "Klassiker" der niedrigsten Preisklasse war/ist und ein Schnäppchen für 800 Euro - aus zweiter Hand vom Rentner, der ihn 1989 als Jahreswagen gekauft hat und immer bei VAG warten ließ, nur knappe 110.000 Kilometer fuhr und den Wagen weder verkratzt noch verbeult hat. Ich bin wirklich angenehm überrascht und sehr zufrieden - wobei ich den Audi vorher angesehen habe und wusste, dass das ein Kauf ohne nennenswertes Risiko ist, wenn man neue Reifen aufzieht, das Fahrwerk vermessen lässt, die Flüssigkeiten tauscht, eine neue Batterie einbaut und Zahnriemen mit Spannrolle und Wasserpumpe wechselt.

Ich habe auch einen Mercedes W211, ebenfalls ein vorzügliches Auto, aber emotionslos; ich fahre in der Hauptsache mit dem Audi 80 durch die Gegend und habe viel Freude an dem alten Ingolstädter, der sogar ein Schiebedach hat, fünf Gänge, 90 PS, einen niedrigen Verbrauch, viel Platz für ein so kleines Auto und sehr gute Sitze - und ich traue mich auf auf hochrangige berufliche Termine damit, wo andere mit der S-Klasse oder dem aktuellen A8 vorfahren. Der Audi 80 wird, was mich wunderte, insbesondere in diesen höchsten Kreisen nicht als alte, luschige Billigkiste wahrgenommen, sondern als der qualitativ hochwertige, teure Audi von gestern und als vollverzinkter Meilenstein - und ich werde oft auf ihn angesprochen. Wenn sich jemand über ihn lustig macht, sind das entweder chronische Emporkömmlinge, die eigentlich nicht dazugehören, sich nur überall anwanzen und ihre Komplexe mit fetten Karren bekämpfen oder aber naseweise kleine Fabrikarbeiter, die sich einzureden versuchen, ihre Doppelhaushälfte mit Ziergarten und ihren VW Golf Sportsvan ("Highline" wohlgemerkt, damit man sich einreden kann, man hätte es ja doch, wenn es schon nicht zum Benz langt) als Nonplusultra zu definieren und sich was drauf einbilden zu können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Gast7363  25.04.2024, 04:37

Sehr gut geschrieben. Der letzte Satz ist der beste.

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rotesand  25.04.2024, 10:41
@Gast7363

Ach, das mit dem Golf Sportsvan "Highline" ;-). Jap, das wäre in meiner Heimat Standard und es ist nix anderes wie eine Beschreibung des dortigen Milieus. Der Mann hockt hinterm Steuer und muss die Frau ohne Führerschein damit zum Einkaufen fahren ... und der Garten wird nur gepflegt, damit der Nachbar sich nicht drüber beschweren kann (was sollen denn die anderen denken^^) und man selbst denkt, man habe den schöneren Garten als der Nachbar, um sich auch daran innerlich aufzugeilen ... obwohl man im Innersten genau weiß, dass man nix zu bieten hat.

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Gast7363  25.04.2024, 11:40
@rotesand

Ja, ist schon ein typisches Rentnerklischee, aber stimmt leider. Ich kenne das auch.

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Meine Erfahrungen sind gemischt, aber überwiegend gut.

Mein 24 Jahre alter Jaguar war recht problemlos. Einmal rostbrseitigung, aber die reparatur ging sehr problemlos. Habe ihn unterm Strich sogar mit Gewinn verkauft, selbst wenn man die Reparaturkosten abzieht. Youngtimer sind meist grad in der preislichen Talsohle wenn man sie kauft, da hat man keinen Wertverlust mehr.

Mein Mustang ist absolut robust, Aber auch erst 12 Jahre alt. Das zählt noch nicht als youngtimer...? Dito Mein 16 Jahre alter focus damals.

Mein 20 Jahre alter MG war allerdings echt ein pech-Auto. Ich habe ihn knapp 7 Jahre gefahren, und der war echt ständig kaputt. Kaum war er wieder repariert, ging irgendwas anderes kaputt. Das war echt nervig. Deshalb hab ich ihn schlussendlich kaputt verkauft.

Sowohl als auch. Mein erstes Auto war ein Mercedes C124 von 1995. Wartungsstau hoch 10, massiver Rostbefall. War aber trotzdem immer zuverlässig (in 6 Jahren nur zwei mal wegen einem technischen Defekt liegen geblieben) und ein fantastisches Auto. Ich habe extrem viel daran gelernt (Motorüberholung, Schweißen tragender Karosserie, Lackierarbeiten, Reifen wechseln und wuchten, Kabelbäume neu aufbauen, usw.).

Irgendwann wurden mir die Karosseriearbeiten zu viel und ich habe ihn schweren Herzens verkauft. Seitdem fahre ich einen BMW E34 von 1993, inzwischen mit H-Kennzeichen. Ebenfalls ein verdammt schönes und robustes Auto. Und durch das H-Kennzeichen auch so günstig, wie man nur fahren kann (Steuern + Versicherung ca. 270€ pro Jahr).

rotesand  23.04.2024, 11:19

Wir hatten mehrere E34, die alle sehr gut waren, überwiegend 525i, aber auch einen 520i mit Automatik, dazu einen weißen, 2003 sehr billig gekauften BMW 530i noch mit der alten M30-Maschine (der war von 1988) und einen M5 mit 340 PS.

Ich hatte einen E39 und war nicht zufrieden; mein E38 war erheblich solider und besser, aber verglichen mit der Zuverlässigkeit diverser Mercedes, Audi und Opel die schlechtere Hälfte.

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Vor zig Jahren einmal rost beseitigt, ansonsten seid über 500tkm immer nur Verschleißteile die man heute noch problemlos bekommt...typisch mazda halt

Parralelwelt 
Fragesteller
 23.04.2024, 09:25

Cool WELCHER Mazda

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