Ökologische Nische?

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Moin,

die physiologische Potenz des Buchfinken ist in Bezug auf Bäume im Habitat so groß (euryök), dass er eigentlich im Laub- oder auch im Nadelbaumwald leben kann.

Wenn er dort - in seiner ökologischen Nische - alleine auftritt, kann er dann auch sein Potenzial voll ausschöpfen und bewohnt beide Waldtypen (siehe Situation des kontinentalen Europas).

Doch neben der physiologischen Potenz, die die Grenzen einer Daseinsmöglichkeit unter konkurrenzlosen Bedingungen aufzeigt, gibt es noch die ökologische Potenz, die zeigt, wo sich eine Art innerhalb ihrer physiologischen Potenz ansiedelt, wenn sie in Konkurrenz zu anderen Arten auftritt.

Auf den Kanaren hat der Buchfink einen sehr nahen Verwandten, den Teydefink (oder auch Teidefink). Die ökologische Nische dieser beiden Finkenarten ist nahezu gleich (oder doch zumindest sehr gleich), so dass sie sich Konkurrenz machen.

So kommt es außer der innerartlichen (intraspezifischen) Konkurrenz auch noch zu einer zwischenartlichen (interspezifischen) Konkurrenz.
Wegen des Konkurrenzausschlussprinzips können keine zwei Arten mit (zu) ähnlichen oder gar gleichen ökologischen Nischen im selben Verbreitungsgebiet nebeneinander koexistieren.

Zur Konkurrenzvermeidung ist es daher so, dass die beiden Arten einander ausweichen. Das Resultat ist, dass der Buchfink nur in Laubbaumwäldern, der Teydefink nur in Nadelbaumwäldern vorkommt.

Das begrenzt die physiologische Potenz des Buchfinken (und des Teydefinken ?!), aber lieber in nur einem einzigen Habitat allein König als Bettler in beiden Habitaten...

LG von der Waterkant

Jijij395ij 
Fragesteller
 06.03.2023, 18:59

Vielen Dank ☺️

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