Noch reitbares Pferd zum Gnadenbrothof?

9 Antworten

Bei uns in der Gegend nimmt dir kein Gnadenhof ein gesundes Pferd, nur weil der Besi keine Zeit mehr dafür hat. In diesen für solche Höfe noch schwierigeren Zeiten als sonst erst recht nicht. Und das finde ich auch mehr als gerechtfertigt, es gibt genug Tiere, die einen solchen Platz wirklich benötigen. Dein Pferd gehört nicht dazu.

Da wirst du dich jetzt wohl selbst kümmern müssen, einfach abschieben wird nicht klappen. Hast du keinen Trainer, der dir beim Verkauf behilflich sein kann? Deine Eltern? Jmd aus dem Stall?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Nein, ein gesundes, reitbares Pferd welches einem neuen Besitzer noch viele Jahre voller Freude geben könnte, das hat auf einem gnadenbrothof, wo eh meist das Geld knapp ist und Pferde hinkommen welche diese Hilfe wirklich brauchen, nichts verloren. Außer du meinst es so, dass du für einen Platz zahlst, für den Service zahlst, für die komplette Betreuung zahlst und das Pferd in einer Herde lebt ohne weiter geritten zu werden. Aber auch dann frage ich mich wie du dir das genau vorstellst, du wirst immernoch involviert sein, bzw derjenige der die Verantwortung trägt und die Verträge abschließt.

Wer unterschreibt denn momentan die Verträge? Wer unterstützt dich und wen fragst du bei alltagsdingen? Wende dich an deinen Trainer/Stallbesitzer, wen auch immer. Hole dir Hilfe und verkaufe das Pferd.

du könntest ihn auch an einen Handelsstall geben, welche das Pferd für dich verkaufen, da bekommst du auch die nötige Unterstützung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Circa 20 Jahre Erfahrung, aktiv im Turniersport (LK 3)

Mach dir die Muhe, das Pferd zu verkaufen. Das kann man auch mit 17. Und Erziehungsberechtigte hast du ja vermutlich auch, wenn es um das geschäftliche geht. Wobei du das Pferd ja sogar auch verschenken könntest.
Du schaltest eine Anzeige, sprichst mit den Interessenten, die sich melden, und wer Dir vertrauenserweckend scheint, der kriegt einen Termin zum Ansehen/Probereiten.


lastunicorn007  04.11.2020, 11:16

Wobei ich verschenken immer etwas kritisch finde. Da ist die Wahrscheinlichkeit nochmal höher dass irgendein verträumtes Kind, ohne Geldmittel, das Pferd bekommt..

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Urlewas  04.11.2020, 11:32
@lastunicorn007

Natürlich nicht als „zu verschenken“ inserieren. Aber wenn man Bedenken, hat, dass man nicht in der Lage ist, das mit dem,Geld richtig zu regeln, macht es ja auch nichts.... 😉

Ich hatte gehofft, unter „vertrauenserweckende Interessenten “ zählt kein Kind oder so was.

Vor allem aber: wenn eine kompetent erscheinende Person zu bedenken gibt, dass sie für dieses etwas schwierigere Pferd erst mal Beritt bezahlen muß, kann man da ja sehr entgegen kommen. für die 2000€, die man vielleicht sonst für so ein .Pferd zahlen würde, kann man schon ein paar Stunden Hilfe vom Profi in Anspruch nehmen. Wer würde sonst ein relativ altes Pferd nehmen, wo bald die Zipperlein zu erwarten sind, wenn er erst noch Geld und Mühe rein stecken muß?

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Am besten wäre es wenn Du für das Pferd ein gutes neues Zuhause findest. Gnadenhof ist zwar gut und schön, aber Pferde brauchen trotzdem in gewissen Maße Bewegung. Wieviel ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Dazu den regelmäßigen Kontakt zum Pferd zu pflegen ist auch wichtig. Als Pferdebesitzer hat man mehr Aufgaben als nur zu reiten.

Ein Gnadenhof ist ja jetzt nicht so das reiten ein Tabuthema ist. Die Pferde werden trotzdem bewegt oder sich mit ihnen beschäftigt. Pferde die man nicht mehr reiten kann, werden z.B. oft spazieren geführt. Ganz unterschiedlich. Es geht da nur alles wesentlich ruhiger von statten. Aber Gnadenhof heißt jetzt nicht, Pferd abgeben und gar nichts tun.

Manche Gnadenhöfe nehmen Pferde ohne Einschränkungen in diesem Alter noch gar nicht. Gnadenhöfe sind nicht dazu da Pferde aufzunehmen nur weil sie nicht einfach sind oder der Besitzer keine Lust mehr drauf hat, sondern sind für Renter oder ausrangierte Pferde da um denen einfach noch ein paar schöne Jahre zu schenken.

Ist ja gut wenn Du sagst, das Du im Prinzip keine Lust mehr drauf hast, aber Du darfst den wahren Sinn eines Gnadenhofes nicht vergessen.

Dem Pferd zu Liebe suche ihm ein neues Zuhause wo jemand ist, der sich um das Pferd gut kümmert und auch fähig ist mit diesem Pferd umzugehen.

Du kannst es auch so machen das Du der Eigentümer bleibst aber das Pferd einen anderen Besitzer bekommt. Informiere Dich mal, könnte ganz interessant für Dich sein wenn Du Dich nicht komplett trennen möchtest. Oder einen Schutzvertrag erstellst, aber der hat oft Tücken wo man aufpassen muß.

Aber suche Dir eine andere Alternative als Gnadenhof.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer

Mach dir die Mühe und finde ein gutes Zuhause für sie. Das sollte sie dir Wert sein. Du wärst überrascht wie schnell man ein gutes Gefühl dafür bekommt ob die Chemie passt oder nicht und bevor du sie jetzt aufs Abstellgleis bringst, versuch doch wenigstens einen Platz für sie zu finden. Mit 16 hat sie noch einige gute Jahre vor sich in denen sie durchaus noch eine tolle Partnerin für die richtige Reiterin sein könnte. Auf einem Gnadenhof würde sie womöglich Kapazitäten in Anspruch nehmen, die anderen, nicht reitbaren Pferden nicht zur Verfügung stünden.

Diese Höfe sind oft ohnehin knapp mit Geld, Platz und Zeit und ein völlig feines Pferd dort abzuladen nur weil du dir die Mühe mit dem Verkauf nicht zutraust fände ich schade. Vielleicht wartet irgendwo genau der richtige Mensch auf sie. Wer weiß...setze dir selbst doch eine Deadline, zum Beispiel sechs Monate ab heute, in denen du einen Käufer suchst und wenn du bis dahin nichts passendes findest kannst du sie immer noch auf einen Gnadenhof schicken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – auf einer Farm aufgewachsen, heute eigenen Hof

Zanora  04.11.2020, 11:18

Ich gebe Dir vollkommen recht. Es ist auch so das viele Gnadenhöfe solche Pferde gar nicht aufnehmen. Denn der Sinn eines Gnadenhofes ist nicht schwierige Pferde zu nehmen oder Pferde wo der Besi einfach keine Lust mehr drauf hat. Der Sinn eines Gnadenhofes liegt eigentlich wo ganz wo anders.

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