Pferd aus schlechter Haltung abkaufen, wie den Eigentümer vom Verkauf überzeugen?
Hallo,
Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Vor mittlerweile knapp 10 Jahren habe ich, als ich mit einer Freundin unterwegs war auf einer Weide ein schwarzes Pferd stehen sehen. Wir waren beide verrückt nach Pferden und haben die gesamten Sommerferien dort verbracht....
Das Pferd war, wie sich herausstellen sollte, ein 3-4 jähriger Araber-Pinto Hengst. Er war in fürchterlichen Zustand.... Das halfter war viel zu klein und teilweise bereits eingewachsen, die Hufe so lang, dass sie sich bereits nach oben Bogen und die Mähne ein einziger Filz-Klumpen.... auch stand er ganz alleine und komplett isoliert ohne Kontakt zu Artgenossen und ohne jeglichen Schutz vor Wind und Wetter ....
Der Eigentümer wollte damals wohl mit ihm züchten und habe ihn deshalb Hengst gelassen. Mit 4einhalb wurde er dann gelegt, wodurch seine Hengstmanieren aber kein bisschen besser wurden.
Er hatte keinen Respekt vor dem Menschen. Stieg, biss und trat aus. Oder er rannte einen einfach um. Reiten oder nur händeln ließ er sich nicht einmal vom Eigentümer.
Wir verloren uns leider aus den Augen. Erst 3 Jahre später traf ich durch Zufall wieder auf das Pferd und spürte sofort wieder eine Faszination. Er stand nicht mehr alleine auf der Weide, war aber im Verhalten nach wie vor fürchterlich gestört.
Ab dem Zeitpunkt habe ich mich mit Erlaubnis des Eigentümers mehrere Jahre jeden Tag stundenlang mit ihm auf seiner Weide beschäftigt. Er lernte die Grundlagen der Liberty und die Grundlagen der Halfterführigkeit. Er baute Vertrauen zu mir auf. Das ging so weit, dass ich ihn schließlich sogar ohne sattel oder Zaumzeug reiten konnte. Ich habe diesem Pferd schließlich blind vertraut und es nie bereut.
Ich war zu dem damaligen Zeitpunkt die einzige, die so mit ihm umgehen konnte. Doch leider musste ich berufsbedingt über 300km weit wegziehen und finanziell sowie zeitlich wäre ein eigenes Pferd undenkbar gewesen.
Das ist nun knappe 3 Jahre her. Ich kann dieses Pferd absolut nicht vergessen und möchte ihm gerne käuflich erwerben da ich nun die nötigen Ressourcen habe.
Allerdings wäre das Pferd mittlerweile wohl laut meinem Vater reitbar (er habe den Besitzer letzten Sommer reiten sehen) und wenn der Eigentümer Ihn reitet werde er ihn sicherlich nicht abgeben. Das Pferd scheint also mit zunehmendem Alter ruhiger geworden zu sein.
Dennoch ist der Eigentümer weder ein guter Reiter noch passt das Pferd ansatzweise zu ihm. Der Besitzer hat weder Zeit noch großes Interesse. Der Eigentümer ist auch viel viel zu schwer für den zierlichen Wallach...
Das große Problem ist, dass der Eigentümer ein fürchterlich arroganter Mensch ist, der den edlen Wallach als Prestige-Objekt ansieht und sicherlich nicht bereit wäre ihn abzugeben.
Habt ihr eine Idee, wie ich einen möglichen Verkauf ansprechen könnte? Oder wie ich den Eigentümer vom Verkauf überzeugen könnte?
Danke schon einmal für eure Antworten....
6 Antworten
Hm, das ist eine für dich ungünstige Ausgangslage. Du wirst ausser den monetären keine guten Argumente finden, die einen arroganten Menschen beeinflussen können... Vernunft oder gar Tierliebe scheint ja mal gar nicht das Ding des jetzigen Eigentümers, wie du es beschreibst. Daher wirst du vermutlich zu einem entsprechenden Preis das Tier zwar erwerben können - vermutlich jedoch weit über Wert.
Dazu kommen, wie hier ja bereits geschrieben wurde, Kosten für die Ausbildung/Beritt, Ausrüstung, u. durch die bescheidene Haltung kann man leider auch davon ausgehen, dass etwaige Tierarztkosten anfallen für daraus resultierende Schäden. Schon alleine eine vermutlich dringend notwendige Zahnbehandlung über 2 J. im halbjährlichen Rhythmus, um erstmal eine gewisse "Grundordnung" da rein zu bringen, schlägt mit gut 800-1000€ zu Buche. Mal abgesehen von etwaigen Baustellen am Bewegungsapparat...
Weiteres Thema: wer nimmt dir dieses Pferd in seinen Stall? Ich arbeite selbst mit dem Tierschutz zusammen u. habe 2 Pflegestellen für Pferde aus schlechter Haltung. Selbst wenn sich kompetente Menschen finden, denen ich das Pferd zutraue ist es oft ein Spießrutenlauf, für diese Tiere einen Platz zu finden. Pferde, die ihre Box zerlegen, Wallache die sich hengstig verhalten/aufspringen, andere Pferde vermöbeln, sich nicht anbinden lassen, sich nicht führen lassen, kein vernünftiges Sozialverhalten haben u. nicht mit, oder sogar gegen den Menschen agieren, sind nicht unbedingt Wunschkandidaten für Stallbesi.
reine geldfrage.
du musst ihm genug bieten, damit er ein jüngeres und besseres pferd kaufen kann.
sagen wir mal 35.000 euro.
dann wird er dem pferd noch ein lila schleifchen um den hals binden und dir auch den transport organisieren - irgendein viehanhänger lässt sich ja sicher bei einem bauern um die ecke auftreiben.
dann planst du noch 15.000 euro an tierarztkosten ein wegen der vorschäden bei der aufzucht) und deine 50.000 euro sind gut angelegt.
dazu kommt noch mindestens ein halbes jahr vollberitt für eine anständige grundausbildung, die das pferd reitbar macht, ohne dass es schmerzen hat - inklusive einstellen bist du da noch mal bei insgesamt 9.000 euro - und die passende ausrüstung schlägt mit 3.000-5.000 euro zu buche (sattel, zaumzeug, kappzaum, longierausrüstung, schabracken, zügel usw.)
wie gesagt - alles eine reine geldfrage.
ein grosser stapel orangene banknoten überzeugt die meisten leute.
viel glück, wendy.
Die Kostenaufstellung habe ich selbst schon gemacht, danke vielmals aber rechnen kann ich selbst... und dein sarkastisches "viel glück wendy" kannst du dir sparen ;)
pffft...
es ist eine frage des geldes. biete ihm 35.000 und gib über das ergebnis bescheid.
mein fruherer reitlehrer hat auf einem turnier für sein ziemlich schwer verletztes pferd 50.000 geboten bekommen. er hat es behalten.
viel glück.
deine pampigen kommentare kannst du dir in zukunft sparen.
Das klingt mir sehr nach Ostwind, sorry. Vor allem dieses "ohne alles reiten".
Dennoch ist der Eigentümer weder ein guter Reiter noch passt das Pferd ansatzweise zu ihm.
Und das kannst du so gut beurteilen, weil...?
Es reiten also zwei Leute auf dem Pferd, der Eigentümer und der Besitzer?
Eigentümer ein fürchterlich arroganter Mensch ist, der den edlen Wallach als Prestige-Objekt ansieht und sicherlich nicht bereit wäre ihn abzugeben.
Bei solchen Leuten ist es eigentlich sehr einfach. Du bietest genug Geld und er wird verkaufen.
Ich habe Ostwind nie gesehen, kann dazu also leider nichts sagen ^^'
Und das ohne alles reiten war weil das Pferd keinerlei Zubehör hatte und ich ihn deshalb so auf seiner Weide geritten bin...
Entschuldigung Eigentümer und Besitzer sind die selbe Person... das habe ich widersprüchlich formuliert...
Das mit dem Reiten kann ich beurteilen, weil ich selbst den Besitzer schon reiten sehen hab... (nicht auf dem Wallach) und selbst viele Jahre reiterfahrung habe(habe über 10 Jahr Unterricht genommen und sogar selbst Pferde angeritten und ausgebildet....
Das Problem mit dem Preis ist bloß, dass der Besitzer Großgrundbesitzer ist und Geld zum scheißen hat... er hat den Erlös aus dem Verkauf absolut nicht nötig....
Und das ohne alles reiten war weil das Pferd keinerlei Zubehör hatte und ich ihn deshalb so auf seiner Weide geritten bin...
Das ist dann halt nur kein Reiten, sondern tragen lassen und Glück haben, dass der Gaul das mitmacht. Aus solchen Aktionen spricht jetzt auch nicht gerade die Erfahrung, mit so einem Pferd zu arbeiten.
Das Problem mit dem Preis ist bloß, dass der Besitzer Großgrundbesitzer ist und Geld zum scheißen hat... er hat den Erlös aus dem Verkauf absolut nicht nötig....
Tja.. entweder er verkauft ihn dir oder halt nicht. Was sollen wir da jetzt machen?
Ich verstehe leider absolut nicht weshalb du so feindselig zu sein scheinst. Mich erst als Ostwind-Wannabe zu bezeichnen und dann zu behaupten es wäre ja kein reiten sondern tragen lassen und Glück.
Der Unterschied zum Tragen lassen besteht in gezielten Hilfen und dafür braucht mal keine Zügel und weißgott keinen Sattel.
Ich habe eine Ausbildung nach der Reitweise von Philippe Karl genossen und bin bis M-Dressur gegangen, also sei bitte nicht so anmaßend, dich über meine Erfahrung auszulassen.
Und ihr sollt da jetzt gar nichts machen. Ich hatte auf ein paar Tipps gehofft, das war alles.
Aaaah, das klang alles leider gar nicht so in deiner Frage.
Dann entschuldige ich mich! Leider gibts hier viele Leute, die denken, wenn man sich ohne alles auf ein Pferd setzt und nicht abgebockt wird, ist das grenzenloses Vertrauen, Herzpferd, alle schlechten Erfahrungen vergessen usw. Diese Leute wissen ganz sicher nicht, dass "reiten" mehr ist als "tragen lassen".
Und da diese Leute hier leider überwiegen, bin ich sehr schnell sehr scharf in meinen Aussagen. Einfach schon zu lange in diesem Forum und zu viel Shit gelesen. Also wie gesagt - sorry!
Ich würde dem Eigentümer evtl vorrechnen, was ihn das Pferd kostet. Vor allem, wenns jetzt ein wenig älter geworden ist, wird es "irgendwann gebrechlich, krank, lässt sich dann nicht mehr verkaufen" usw. Dass er sich mit seinem Geld ein viiieeel tolleres Pferd kaufen kann oder so.
Vielleicht hat er irgendeinen Punkt, wo man ihn packen kann, wo ihn ein Argument auch wirklich trifft.
Ich würde mal im Internet alles recherchieren, was ich über ihn finde. Dann ergibt sich meist ein bestimmtes Charakterbild (das nicht von den Geschichten anderer oder deinen früheren Erfahrungen geprägt ist). Aufgrund dieses Bildes würde ich dann überlegen, wie man argumentieren kann, was ihm wichtig ist. Zeit, Geld, Ansehen,...?
Kein Problem... mir ist nur zu gut bewusst, daß drauf sitzen und nicht runterfliegen noch lange kein reiten ist....
Den Besitzer kenne ich selbst schon sehr lange, kommen aus dem selben kleinen Dorf und da kennt man sich halt wie das eben so ist...
Er ist sehr erfolgreicher Großgrundbesitzer und züchtet prämierte Rinder. Das Pferd hat er damals von seinem eigenen cousin abgekauft der eine Pferdezucht betrieben hat. Das Pferd wollte er haben weil es nunmal ein stattlicher Rappe mit tollem Körperbau ist. Sein Cousin ist selbst der Meinung dass der Besitzer nicht reiten kann und hat sich nur zum Verkauf überreden lassen, weil es ja nun mal Familie war.
Auch sämtliche Leute in dem Dorf meinten, er solle das arme Tier doch verkaufen, aber der Besitzer hat sich vehement geweigert.
Noch dazu kommt halt dass er körperlich überhaupt nicht zu dem Pferd passt. Das Tier wiegt um die 500kg bei einem Stockmaß von nicht einmal 1,60 und kaum Muskulatur und der Mann wiegt sicherlich 90kg.
Ich bin bereit auch einen gewissen Betrag zu zahlen (man muss realistisch bleiben bei dem Tier und dem Ausbildungsstand), allerdings hat der Besitzer das Geld absolut nicht nötig, bei dem Luxus in dem er lebt... er hat das Pferd einfach nur um sagen zu können das ist mein Pferd...
Deshalb fällt es mir ja auch so schwer, eine Argumentationsgrundlage zu finden...
Und mir blutet halt richtig das Herz... Der Wallach hat einen wunderschönen Körperbau (natürlich keine gut ausgebildete Muskulatur aber die Basis ist vorhanden) und atemberaubende Gänge... Noch dazu ist er sehr gelehrig und will einem um jeden Preis gefallen wenn man einmal sein Vertauen hat... Alles in Allem einfach ein mega Potential...
Einfach fragen. Wenn er nicht verkaufen will, will er nicht. Kannst du nix machen. Ausser einen so hohen Preis bieten, dass er ihn doch verkauft.
Wenn das Pferd immer noch so schlecht gehalten und behandelt wird, melde das bei Veterinäramt. Die können eingreifen.
Dem Veterinäramt wurden die Verstöße damals von mehreren Stellen aus gemeldet.... Er bekam einige Auflagen die er kurzfristig erfüllte... so steht jetzt ein shetty bei ihm auf der Weide, was ebenfalls in fürchterlichem Zustand ist... allerdings kann ich nur sagen, wie das vor 3 Jahrwn war, da ich wie gesagt schon seit dem nicht mehr dort wohne....
Was für Argumente könnte ich den für einen Verkauf vorbringen....?
Hmmm... ihm ehrlich sagen, dass du dich schon vor langer Zeit in das Pferd verguckt hast und es dir viel bedeutet und du so gut mit ihm zurechtkommst? Dass er sich ein besseres Pferd kaufen könnte? (Wobei... dann muss ein anderes leiden. Auch nicht schön...) Dass das Pferd ja jetzt im mittleren Alter ist und durchaus höhere Tierarztrechnungen auf ihn zukommen könnten, wenn es älter ist?
Woher weisst du denn, dass er wirklich nicht verkaufen will? Du schreibst, er hat nicht viel Interesse und wenig Zeit. Vielleicht wäre er sogar froh das Pferd los zu sein. Du könntest ihm auch vorschlagen, sich eine Reitbeteiligung zu suchen. Dann hätte er weniger Kosten und Verantwortung.
Tut mir leid, wirklich viel fällt mir nicht ein. Ich kenn den Kerl ja auch nicht.
Danke schon einmal!
Er wurde bereits in der Vergangenheit von vielen angesprochen, dass er das arme Tier doch bitte verkaufen solle, da er auch viel zu schwer für ihn sei, aber hat das immer abgelehnt... Deshalb bin ich ja so "verzweifelt" und weiß nicht, wie genau ich das angehen soll... und selbst wenn er mit dem Pferd nichts macht und es nur rumsteht, tun ihm die Kosten nicht einmal ansatzweise weh....
Gibts ein update?
Ich habe bereits einen Stallbesi gefunden, der ihn einstallen würde... war nicht leicht, aber nach einigem Suchen habe ich einen sehr schönen kleinen Stall gefunden, der sehr ruhig gelegen ist... ich werde es bei den PB mal mit dem Argument Geld und "anstehende Kosten" probieren... vlt knickt er ja ein... ein Versuch ist es wert