Muss man als junger Mensch immer auf Achse sein?

7 Antworten

Von Experte rotesand bestätigt

Müssen muss man nix.

Ich persönlich fand es toll, in jüngeren Jahren ein paar Ecken unserer Welt erkunden zu können, aber natürlich ist das Geschmackssache.

In der heutigen Zeit (womit ich nicht die Corona-Zeit meine, sondern das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit) ist das ständige Verreisen ohnehin ein wenig fragwürdig geworden - privat steige ich kaum noch in ein Flugzeug.

Auf Kinder, Wohneigentum und große Autos konnte ich auch gut verzichten - gut, einmal habe ich mir einen Jaguar gegönnt 🙂.

Ihr solltet euch von den Ansichten anderer Leute nicht beeindrucken lassen. In der Ruhe liegt die Kraft.

Grundsätzlich bestimmt jeder selbst über sein Leben und, welchen Lebensstil man pflegt. Es wird immer Menschen geben, die etwas gegen den Lebensstil anderer sagen, weil sie ihre Maßstäbe für die einzig wahren halten und keine Toleranz gegenüber anderen Lebenseinstellungen haben.

Es spielt keine Rolle, was andere denken und man ist nicht auf der Welt, um anderen zu gefallen. Schließlich kann man es sowieso nicht jedem recht machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du hast so eine Frage schonmal gestellt. Ich würde mich von solchen personen distanzieren. Solche Leute sind armselig weil ihr Leben nur auf solch materiellen Dinge ausgerichtet ist. Jeder hat ein eigenes Tempo im Leben. Was ist daran provinziell wenn man noch keine Kinder hat? Ich finde es eher der Gegenteil der Fall. Auf dem Land hat man doch eher früh Kinder als in der Stadt und hat in jungen Jahren Haus, Hof und Hund. Naja, ich würde mir die Beziehung zu diesen Personen nochmal durch den Kopf gehen lassen.

rotesand 
Fragesteller
 09.01.2021, 15:25

Du hast Recht - das sind Leute aus meiner Heimat (vorstädtischer Bereich), den ich nicht zuletzt deswegen verlassen habe, weil ich es mit diesen "Hinterwäldlern" nicht mehr aushielt. Ein paar Kontakte haben wir noch - eher oberflächlich und nicht mal wichtig, das kann man auch beenden. Das sind mehr so Verbindungen die man pflegt, weil man als Jugendliche tatsächlich mal befreundet war. Damals waren die aber auch noch ganz cool und man hatte echt Spaß.

Das sind Leute, die aus sehr geselligen und katholischen Familien kommen, wo teilweise nebenher Landwirtschaft gepflegt wird und wo man sein Leben lang in der selben Firma arbeitet, wo schon der Opa arbeitete und wo es sicher war, dass man dort nach der Schule auch anfängt. Die haben dann mit 19/20 irgendein Bauernmädchen auf irgendeinem Hoffest abgeschleppt und so weiter - meine Freundin sagte vorhin, das sind Häusler mit beschränktem Weltbild. Da ist es dann natürlich klar, dass man mit 30 ein Haus baut und drei Kinder hat, die den Hof und das Haus übernehmen sollen - unsere Welt ist das aber nicht und wir kriegen das immer wieder so subtil vorgehalten.

Es wird besser sein, wenn wir den Kontakt abbrechen. Wir haben unsere Freunde und Familie - und diese Typen, da hast du Recht, brauchen wir eigentlich nicht.

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schlappeflicker  09.01.2021, 16:18
@rotesand

Ich muss grad etwas schmunzeln als ich den Text las. Liegt aber daran das bei mir auf der arbeit ca 85% der Belegschaft nebenbei auch Landwirtschaft hat. Aber da finden sich nicht solche ansichten

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rotesand 
Fragesteller
 09.01.2021, 16:45
@schlappeflicker

Meine Heimatregion ist in vielerlei Hinsicht irgendwie "speziell". Ich bin mit denen oft nicht warmgeworden, mit der Zeit wurde es immer schlimmer.

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Muss? Nein, aber in jungen Jahren ist vieles möglich was später (Partnerschaft, Job, Kinder) schwieriger wird.

Wenn es für dich und deine Partnerin okay ist, wie ihr jetzt lebt, dann ist ALLES okay und auf das Geschwätz von anderen würde ich nix gegen.

rotesand 
Fragesteller
 09.01.2021, 15:28

Ja, das ist vollkommen in Ordnung. Wir sind auch so zufrieden und finden uns in so einer Konsumwelt auch nicht wieder.

Man kommt sich dennoch lächerlich gemacht/vorgeführt oder "nicht erwachsen" vor, wenn man die plappern hört, von wegen, wir waren da und dort und es war so klasse und wir sind ja so erwachsen und kultiviert und unser Hund ist krank, was haben wir Angst gehabt und wie war die Tierklinik teuer ... vielleicht weißt du wie ich das meinte.

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Ich sehe damit kein Problem, jeder Mensch sollte so leben können wie er*sie will, solange niemand anderem damit geschadet wird.

Warum sie sich lächerlich gemacht fühlt vverstehe ich allerdings nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sozialpädagogischer Zug / Berufserfahrung
rotesand 
Fragesteller
 09.01.2021, 15:26

Sie stammt selber aus nicht einfachen Verhältnissen und ist in manchen Dingen leicht zu kränken/fühlt sich dann angegriffen, wenn sie irgendwie den Verdacht hat vorgeführt zu werden. Ich kann sie da schon verstehen, es ist auch nicht nett und nicht schön, wenn man sich vorgeführt vorkommt oder denkt, belächelt zu werden.

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