Meine beiden Hunde verstehen sich nicht, was tun?
Halloo,
vor fünf Jahren haben wir unsere Hündin Frieda (Bollipoo) gekauft. Sie war schon immer eher ängstlich umd vorsichtig.
Vor Kurzem haben wir einen zweiten Hund der gleichen Rasse dazugeholt – die fünf Monate alte Ronnja. Sie ist sehr neugierig und für ihr Alter ziemlich dominant. Bei jeder Gelegenheit drängt sie Frieda weg und versucht, sich in den Vordergrund zu spielen. Da Frieda unsicher ist, wehrt sie sich nicht und lässt es einfach geschehen.
Ich versuche, Ronnjas Verhalten so gut es geht zu unterbinden, aber das gelingt natürlich nicht immer. Es macht mich traurig zu sehen, wie Frieda sich immer mehr zurückzieht. Sie wirkt viel bedrückter und hat einige Verhaltensweisen, die früher typisch für sie waren, komplett aufgegeben – zum Beispiel das freudiges Begrüßen, weil Ronnja sie dabei ohnehin wegdrängen würde. Auch beim "Spielen" knurren und beißen die beiden so viel, dass es eher nach Rivalität als nach echtem Spiel aussieht.
Soll ich diese Entwicklung einfach geschehen lassen oder weiterhin eingreifen? Habt ihr Tipps, wie die beiden sich besser vertragen?
Vielen dank und liebe Grüße
Lotti
4 Antworten
Ronnja muss lernen, dass sie Frieda nicht bedrängen darf und Frieda euch wie immer begrüßen darf. Schieb Frieda vorsichtig zur Seite wenn sie sich vordrängeln möchte und streichel Ronnja.
Ronnjaa braucht einen Hund zum spielen, der ihr Grenzen setzen kann wenn Frieda das nicht kann.
Ronnja ist aber nicht dominant sondern sie ist ein junger Hund, der ausnutzt dass Frieda unsicher ist und sich nicht wehrt und dass ihr ihr keinen Grenzen setzt.
Wir können hier nicht beurteilen nach was es aussieht, weil wir die Hubde nicht sehen können.
Fakt ist, mit Dominanz hat das nichts zu tun, der 2. Hund ist ja noch nicht einmal in der Pubertät!
Beide Hunde müssen auch gleich behandelt werden, weder den jungen Hund wegschicken, noch den alten. Drängt der junge sich dazwischen, ein 2 Leckerchen nehmen, den jungen Hund damit weglotsen und der ältere bekommt es so.
Allerdings schaut man auch bevor man sich den 2. Hund holt, ob es überhaupt passt und nicht erst, wenn der 2. Hund schon da ist.
Wechselfüttern wäre gut, aber ich würde Euch empfehlen, das unter fachkundiger Anleitung zu machen, denn hier ist die Rede von 2 Weibchen, wenn die sich erst einmal so richtig in der Wolle haben, dann ist es kaum noch möglich die miteinander zu vergesellschaften.
Deswegen, bitte den Rat eines Trainers einholen und wichtig, von einem der auch weiß wovon er redet, ein gut ausgebildeter Trainer spricht z.B. nicht von Dominanzverhalten.
Euer älteres Mädel ist eine reife Persönlichkeit (umgerechnet zur Verdeutlichung ca. 35 Jahre Menschenleben) mit ihren Ansprüchen, Gewohnheiten und sanften, schüchternem, unsicherem Wesen. Verpeilt habt ihr, sie zu stärken, sie zu einem selbstbewussten Hund zu machen. Stattdessen habt ihr sie so hingenommen mit ihren Nöten, wie sie ist und euch damit abgefunden. Das ist kein Vorwurf, nur Feststellung.
Jetzt kommt ein Jungspund, ein verspieltes, neugieriges, energiegeladenes "Kleinkind" hinzu. Stelle mal auf Dauer einer kinderlosen, unsicheren Frau kurz vorm "Mittelalter" ein quirliges Kind zur Seite. Die würde total überfordert, abhauen, wenn sie könnte, sich einen Strick nehmen oder sich ins hinterste Eck begeben. Zu verlangen, dass die Frau sich des fremdes Kleinkindes annimmt, es als Bereicherung oder Freund ansieht, ist viel zu viel.
Lasst der Kleinen ihren Raum, in dem ihr euch mit ihr verstärkt beschäftigt, sie von der Großen ablenkt und der Älteren den Ihren geschützt. Ihr führt Regie! Frontal es dem Selbstlauf zu überlassen, kann gerade bei Hündinnen richtig nach hinten losgehen.
Ein erfahrener Hundetrainer könnte euch zur Seite stehen.
Halte Hunde seit Jahrzehnten und habe professionell mit vielen Hunden gearbeitet. Deshalb kann ich Erfahrungen mit jungem Hundezuwachs weitergeben.
Wenn bei mir ein Junghund oder Welpe eingezogen ist, habe ich ihn nicht aus den Augen gelassen, die ersten Nächte bei ihm geschlafen und Bestandshund(e) trotzdem nicht ausgeschlossen. Da ich meine Hunde kenne, merke ich, wenn es ihnen Spaß macht mit dem Neuling und wenn er sie nervt. Das ist entscheidend. Den Alten ihre Gewohnheiten gönnen, ihre ungestörte Ruhezonen zu lassen und Akzeptanz einzufordern. Dem Neuen muss ich erstmal nichts beinbringen. Der muss hauptsächlich ankommen, was Zeit braucht. Nebenher an Stubenreinheit (falls nicht mitgebracht) zu arbeiten. Erkunden, mit dabei sein und doch darauf achten, dass er nicht überdreht. Gut sozialisierte, wesensfeste Bestandhunde sind die besten Erzieher.
Schwache, unsichere Hunde leiden enorm bei Zuwachs. Zwei Baustellen gleichzeitig zu bewältigen, ist schwer lösbar.
Vielleicht holst Du Dir Hilfe bei einem Hundetrainer, bevor sich das jeweilige Verhalten der beiden Hunde verfestigt.
Das will ich auch machen. Aber es gibt sicher viele Menschen die gleiche oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben und diese gerne teilen :)