Mein 1 Jähriger Hund hat Angst, wie kann ich helfen?

4 Antworten

Das Problem mit Deinen Eltern könntet ihr lösen, wenn Deine Eltern sich da an ein paar Dinge über einen gewissen Zeitraum hinweg halten.

Deine Eltern ignorieren den Hund komplett, nicht in dem Sinne das wenn der Hund zu ihnen geht sie ihn ignorieren sondern sie gehen nicht auf den Hund zu von sich aus, sie sehen ihn nicht an und sprechen ihn nicht an.

Wenn sie aber an dem Hund vorbeilaufen, dann lassen sie hinter sich ein Leckerchen fallen, sie gehen aber ganz normal weiter. Dafür würde ich täglich extra immer so ein paar Minuten für einbauen.

Dadurch lernt der Hund, das von ihnen immer etwas gutes kommt und verbindet das mit Deinen Eltern, das würde ich mindestens 1 komplette Woche lang machen, danach setzt sich erst einmal Deine Mutter mit Dir in einen Raum, das sollte nicht Dein Zimmer sein, denn das sieht er momentan als seine sichere Höhle an.

Sie setzt sich am besten auf den Boden und hat ein paar Leckerchen in einem Beutel oder in der Hosentasche, sie wirft dann einfach mal ein Leckerchen in die Nähe des Hundes, aber guckt ihn weiterhin nicht an, diese Distanz würde ich dann langsam verkürzen.

Dann mal schauen ob der Hund langsam aber sicher von sich aus mal näher hingeht, macht er das dann Jackpot, sie schmeisst ein paar Leckerchen auf den Boden und verlässt den Raum.

Das würde ich dann zusätzlich zu dem Leckerchen hinter sich fallen lassen auch ne Woche durchziehen.

Ich kann zwar das Verhalten des Hundes von hieraus schlecht beurteilen, aber erfahrungsgemäss sollten sich da schon Verhaltensweisen Deines Hundes einstellen, die zeigen, das er versucht mal Kontakt aufzunehmen.

Das ganze würde ich erst in Folge mit Deinem Vater trainieren, denn wenn Dein Hund schon mehr Deiner Mutter vertraut und Dir ja eh, dann habt ihr einen Stressfaktor weniger.

In der Zeit wo Du das so mit Deiner Mutter trainierst, hält sich Dein Vater aber weiter zurück, er geht nur an dem Hund ab und an vorbei und lässr weiterhin Leckerchen HINTER sich fallen, das ist das wichtigste, das sie hinter ihm runterfallen und er den Hund nicht beachtet.

Auch in der Nähe langsame und ruhige Bewegungen zeigen dem Hund, das Deine Eltern in „friedlicher“ Absicht kommen. Annäherungen sollten nur von Seiten des Hundes kommen nicht von Deinen Eltern, das dann erst wenn man sieht, das er von sich aus Kontakt aufnimmt.

Zudem könntest Du ein getragenes Shirt von Deinen Eltern zu ihm legen, wenn er entspannt ist und schläft, so konditionierst Du den Geruch Deiner Eltern positiv.

Denk daran, der Hund scheint schlimmes erlebt zu haben und es braucht Zeit, bis er wieder vertrauen kann. Wie lange kann man aber ungesehen nicht sagen, da ich ja die Intensität seines Verhaltens nicht sehen kann.

Aber Geduld und Liebe sibd hier die wichtigsten Faktoren.

PS: Mal ein dickes Lob an Dich, das Du Dich so kümmerst, leider ist sowas nicht selbstverständlich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
SilentxMidnight 
Fragesteller
 27.02.2024, 14:29

Das mit dem Leckerchen fallen lassen finde ich eine mega gute Idee und werde ich definitiv umsetzen! Danke erstmal dafür. :)

Ja er braucht viel Zeit und ich gebe ihm ja auch die Sicherheit und alles deshalb üben wir momentan Mit einer Hundebox 😅

Ich sag immer das Zeit alle Wunden heilt und im Vergleich zu von vor 3 Wochen ist er ja schon positiv aufgeblüht :)

Danke! :)

0
Elocin2910  27.02.2024, 15:25
@SilentxMidnight

Klar, es braucht eben Zeit, schön ist auf jeden Fall schon einmal, das er Dir so sehr vertraut, einen starken Partner an seiner Seite zu wissen ist immer gut, für Mensch und Hund 😊 und wenn ihr das ne Zeit lang mit dem Leckerchen fallen lassen gemacht habt, werdet ihr sicher schon eine positive Wendung bemerken und 3 Wochen sind ja noch nicht so lange, Stück für Stück wird er sicher aufblühen.

Hundebox offen lassen am Anfang und in kleinen Schritten, aber ich denke Du bist da auf nem sehr guten Weg!

0

Drei Wochen sind keine Zeit, um sich an ein neues zu Hause zu gewöhnen. Lies dich in die 3-3-3 Regel ein. (HSUS ist zwar sonst nicht meine bevorzugte Quelle, aber das hier ist nicht so schlecht)

  1. Sobald du merkst, das der Hund muss, geh mit ihm raus. Nicht schimpfen, wenn er ins Haus macht. Wenn, dann schimpf mit dir, weil du nicht aufmerksam genug warst. Löst sich der Hund draußen - loben. Gehe immer an die selbe Stelle, wenn er raus muss. Keine großen Spaziergänge.
  2. Dein Hund hat sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen und Männern im besonderen gemacht. Sucht euch einen Trainer, der mit Angsthunden Erfahrung hat. Alleine werdet ihr dem Hund kaum die Sicherheit geben können, die er braucht.
  3. Lass ihn dir folgen. Er sucht Sicherheit. Er ist völlig fremd und weiß nicht, was von ihm erwartet wird.

Bau Routinen auf. Die Tage sollten für den Hund immer gleich sein. Gleiche Aktivitäten (Gassi, Futter, Zuwendung...) passieren immer mit den gleichen Worten/Gesten zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Hunde ziehen aus geregelten Tagesabläufen enorme Sicherheiten.

Stell dir vor, du wurdest von einem Alien auf einen anderen Planeten entführt und sollst jetzt funktionieren. Aber du verstehst nichts und hast keine Ahnung von überhaupt irgend etwas. So fühlt sich dein Hund gerade.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter
SilentxMidnight 
Fragesteller
 27.02.2024, 09:26

Hey, das Problem ist das er nachts keine Anzeichen macht. Er schläft ganz ruhig und irgendwann bekomme ich nur mit wie er sich hinsetzt und dann ist es schon passiert. Er war ja auch eigentlich stubenrein. Er hat super nachts durch gehalten aber aktuell fängt es wieder an.

Ich gehe oft genug mit ihm raus, alle 3 Stunden eigentlich und immer zur selben Zeit, da ich von meinem Alten Hund wusste wie wichtig die Routine ist.

Wie gesagt das aller größte Problem ist das mit meinen Eltern. Irgendwann muss er leider mit ihnen alleine bleiben und mit denen spazieren gehen und wir versuchen es ja immer wieder mit verschiedenen Sachen aber er will nicht. Und im Haus ist es noch schlimmer wie draußen ^^

0
Jekanadar  27.02.2024, 11:00
@SilentxMidnight

Sucht euch einen Trainer, der bei euch zu Hause arbeitet. Manchmal ist ein außen stehendes Paar Augen keine schlechte Idee. Du hast einen Hund, der wahrscheinlich nie die Sicherheit bekommen hat, die er brauchte und dessen Welt gerade komplett zusammengebrochen ist. Routine, Geduld und absolut klare Kommunikation sind der Schlüssel.

1

Der Hund hat Angst und ist unsicher. Wahrscheinlich hat er nichts Schönes erlebt. Und der Mann, von dem Du ihn hast, hat das verursacht.

Habt alle viel Geduld mit ihm. Bedrängt ihn nicht, so dass er allmählich spürt, dass von Euch nichts Böses kommt. Er fasst dann Zutrauen und nähert sich in seinem Tempo.

Und geh öfter mit ihm raus, damit er die Gelegenheit hat, sein Geschäft draußen zu machen. Schimpfen hilft natürlich nix. Du solltest immer belohnen, wenn er was richtig macht.
Prinzip: nicht schimpfen, wenn was falsch ist, sondern belohnen, wenn es richtig ist. Dann lernt er ganz schnell, was Du von ihm willst.

Und Tipps, wie Du mit ihm umgehen kannst, bekommst Du in einem Tierheim, beim Tierarzt oder bei Bekannten, die schon Hundeerfahrung haben.

Alles Gute für Euch

SilentxMidnight 
Fragesteller
 27.02.2024, 01:45

Er sieht mich als bezugsperson genau wie mein Zimmer als Sicherheit. Er ist komplett auf mich fixiert was ich teilweise ja auch verstehen kann. Ich will ihn aber nur mit gutem Gewissen bei meinen Eltern lassen, aber er geht ja nichtmal mit denen alleine spazieren. Mein Vater stellt das Essen hin, spielt draußen mit ihm (draußen ist das garkein problem - drin zieht er sich zurück und hat Angst)

All das nur weil dieses erste wichtige Jahr für ihn nicht sonderlich schön war. Im Vergleich zum Anfang hat er sich schon sehr gebessert. Ich gehe auch oft mit ihm raus alle 2-4 Stunden außer nachts. Teilweise bleibt es trocken über mehrere Tage sogar Wochen und dann kommt wieder ein Abend wo er mir 2x rein macht. Gut das mir dem schimpfen macht sind, sehe ich ein!

Ich hatte früher einen Hund schon, aber ich hatte noch keinen der so misstrauisch und ängstlich war und das ist es was mich so verunsichert 😅

1

Bitte auf keinen Fall mit dem Hund schimpfen wenn er sich in deinem Zimmer löst denn dadurch wird er sich irgendwann verstecken und du bekommst gar nicht mit, dass er sich löst.

Stell dir nachts den Wecker und geh mit dem Hund an einen möglichst ruhigen Ort und lauf dort eine Weile mit dem Hund rum.

Wann fütterst du abends das letzte Mal und was fütterst du?

Dein Vater soll den Hund ignorieren und nicht versuchen ihn zu streicheln. Dein Vater ist ab jetzt für die guten Sachen im Zusammenleben mit dem Hund zuständig wie z.B. die Fütterung oder spielen falls der Hund spielt. Das Körbchen ist ein Safe Place für den Hund und dort wird er völlig in Ruhe gelassen und das knurren müsst ihr akzeptiert.

Der Hund muss Vertrauen zu dir aufbauen, damit er allein bleiben kann. Das ist nach 3 Wochen noch nicht der Fall. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.