Medizin aber 2,8?
Hallo zusammen, ich habe vor kurzem mein Abitur mit einem Durchschnitt von 2,8 bestanden. Ich will unbedingt Medizin studieren. Ich weiß aber nicht ob es sich wirklich lohnt sich jetzt einzuschreiben, da ich weder ein TMS noch irgendwas habe. Was sagt ihr dazu?
7 Antworten
Hi,
ich möchte dir vielleicht neben den ganzen anderen Kommentaren doch vielleicht ein wenig Hoffnung geben.
Mit deinem jetzigen Abiturschnitt wirst du ohne zusätzliche Qualifikationen wahrscheinlich keinen Platz bekommen, da nach dem neuen Verfahren selbst Personen mit 1,0 manchmal nicht den Platz bekommen. Es gibt auf der Seite von Hochschulstart extra eine Tabelle mit Qualifikationen die Unis zusätzlich mit werten.
Bei deinem Schnitt hast du Chancen über die ADH-Quote oder die zusätzliche Eignungsquote reinzukommen. Da viele hier den TMS erwähnen, möchte ich gerne noch erwähnen, dass es den Ham-Nat gibt (einen naturwissenschaftlichen Test).
Mit diesem Zulassungsrechner kanns du dir in etwa die Punkte für den Ham-Nat errechnen: HAM-Nat Zulassungsrechner | HAM-Nat Vorbereitung (hamnatvorbereitung.de)
Natürlich kannst du auch den TMS schreiben, denn man seit kurzen auch zweimal schreiben darf.
Eine Ausbildung kann auch hilfreich sein, allerdings dauert eine Ausbildung natürlich sehr lange und je nach Universität bekommt man ein bisschen mehr oder weniger Punkte. Klarer Gewinner ist in meine Augen aber der TMS/Ham-Nat.
Da ich selber Medizin studiere und momentan jemanden bei der Bewerbung für das Medizinstudium helfe, kann ich dir versichern dass es schon Möglichkeiten gibt an einer staatlichen Uni angenommen zu werden.
Viel Erfolg!
Hoffnung schenken ist schön und gut, aber mit einem Schnitt von 2,8 sind die Chancen sehr schlecht. Im AdH ist es auch mit Top-TMS nahezu ausgeschlossen, einen Platz zu bekommen (Anm.: Das TMS-Ergebnis sagt aus, wie gut man im Vergleich zu den restlichen Teilnehmern abgeschlossen hat. Ein TMS-Wert von 50% bedeutet, dass man besser oder gleich gut wie 50% aller Testteilnehmer war. Und am TMS nehmen i.d.R. die besten Abiturienten teil, d.h. die Konkurrenz st stark)
Da ich selber Medizin studiere und momentan jemanden bei der Bewerbung für das Medizinstudium helfe, kann ich dir versichern dass es schon Möglichkeiten gibt an einer staatlichen Uni angenommen zu werden.
Natürlich werden die Plätze auch besetzt. Die Auswahlgrenzen sind schließlich keine Wunschgrenzen irgendwelcher Beamter, sondern ergeben ich anhand von Angebot (Studienplätze) und Nachfrage (Bewerbungen). Das ändert aber nichts daran, dass die Hürden hoch sind und die Konkurrenz sehr stark ist.
Hi,
mit dem Schnitt wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Platz bekommen. Zumindest in Deutschland nicht. Wenn du unbedingt Medizin studieren möchtest, solltest du dir Gedanken darüber machen, ob nicht auch das Ausland als Studienort infrage kommt.
Hi,
Was sagt ihr dazu?
In brutaler Ehrlichkeit: unter diesen Voraussetzungen ist das ein sinnloses Unterfangen.
Vor der Einschreibung muss man überhaupt erstmal einen Platz erhalten. Mit einem 2,8er-Abitur und ohne TMS und ohne sonstige Möglichkeiten, Punkte im Auswahlverfahren zu sammeln, besteht in keiner der Quoten eine Chance.
Allenfalls als "Nachrücker" im Losverfahren würde hier überhaupt die Möglichkeit bestehen, einen Platz zu erhalten. Die Chancen sind mit Lottospielen aber vergleichbar.
Ergo bleiben die Möglichkeiten:
- am TMS teilnehmen,
- Freiwilligendienst absolvieren,
- förderliche Berufsausbildung absolvieren,
- Studium über Landarzt-/ÖGD-Quote
- Studium über die Bundeswehr
- Studium an einer privaten Hochschule oder
- Studium im Ausland
LG
"Einschreiben" wirst du dich nicht können, erstmal nur bewerben.
Deine Chancen liegen halt nur äußerst knapp über Null. Es gibt zahlreiche Bewerber mit deutlich besseren Noten sowie mit einschlägigen Tests, Berufsausbildungen, etc. - warum solltest dann du vor denen zum Zug kommen?
Du kannst dich gar nicht einschreiben. Dazu müsstest du erstmal übers Bewerbungsverfahren einen Studienplatz für Medizin bekommen. Und das wird mit einem 2,8 Abitur nunmal nichts. Übrigens auch nicht, wenn du dazu noch zum TMS gehst und ein exzellentes Ergebnis 'raushaust.
Ich will unbedingt Medizin studieren.
An einer öffentlichen Uni in Deutschland wird das nichts. Dazu hättest du dir diesen Studienwunsch schon vor zwei Jahren überlegen und sehr viel mehr Punkte in Oberstufe und Abiturprüfungen sammeln müssen. Der Zug ist abgefahren. Akzeptiere das.
Du hast zwei Optionen, doch noch Medizin zu studieren. Erstens kannst du im Ausland studieren. Es gibt Länder, da gilt an den Unis "boah geil, ein Deutscher kommt hierher" und deine Abiturnote juckt niemanden. Und zweitens kannst du an eine private Uni gehen, wo sich niemand für deine Abiturnote interessiert, solange du nur brav jeden Monat die horrende Studiengebühr überweist.
Das hat dann halt nichts mit einer vermeintlichen Ehrfurcht vor deutschen NC-Flüchtlingen zu tun. Wer kommt, die für die Akkreditierung nötigen formalen Mindestbedingungen (Abitur) erfüllt und zahlen kann, kriegt dann den Platz. Egal ob aus Deutschland oder Indonesien.
In ärmeren Ländern wie Ungarn, Rumänien, Bulgarien ist man froh, deutschen "Flüchtlingen" teure Studienplätze zu verkaufen und das ist dort eine gute Einnahmequelle für die Universitäten.
Allerdings ist es auch nicht so, dass jeder Deutsche an jeder ausländischen Uni genommen wird. Die Semmelweis bietet den Studiengang auf deutsch an, d.h. sie ist sehr beliebt und Anlaufstelle #1. Ohne 1 vor dem Komma wird es auch hier schwierig. Mit einem Schnitt von 2,8 muss man schon weiter suchen und sich v.a. an vielen Unis bewerben. An Unis, wo der Studiengang auf Englisch ist, kommen noch weitere "Flüchtlinge" anderer Länder hinzu, die es in ihren Heimatländern ebenfalls nicht geschafft haben. Das Problem, dass es zu wenige Medizinstudienplätze für alle Interessenten gibt, existiert großflächig.
Wo soll das sein?
In keinem Land gibt es so viele Medizin-Studienplätze, dass man sie an Deutsche verschenken will, die danach sowieso nicht im Land arbeiten. Wo die Aufnahmebedingungen leichter sind, werden hohe Gebühren verlangt.