Man hat viel zu sagen, aber sagt nichts, wieso?
Ich merke selber, dass ich eigentlich echt gerne rede und wenn man mir die Chance gibt, dann schreibe ich auch viel und auch hier auf gutefrage antworte ich gerne ausführlich auf Fragen, auch wenn es niemand sehen wird eventuell.
Jedoch ist es so, dass ich in echt eher zurückhaltend bin und zurzeit ist es so, dass ich selten die Möglichkeit habe überhaupt in längere Gespräche mit Menschen zu kommen.
Mit meinen Eltern ist das Verhältnis nicht so besonders gut. Wir reden im Alltag eher wenig miteinander und es ist auch einfach ungewohnt mit denen über ernstere Themen oder Probleme zu reden. Kann mir zwar irgendwie vorstellen mit denen über meinen Tag zu reden, mehr aber nicht.
Na ja, bei Freunden rede ich schon am meisten, aber dennoch halte ich mich eher kurz, weil ich auch denen die Chance geben will etwas zu sagen.
Bei anderen Menschen höre ich tatsächlich nur zu und es braucht lange bis ich mich traue einfach los zu reden.
Mir fehlt einfach der soziale Kontakt, denke ich. Es fällt mir schwer in echt genauso loszureden, wie ich online ganz viel schreiben kann. Ich hab doch viel zu sagen scheinbar, aber in tatsächlichen Gesprächen bin ich dann nicht so.
Ich bin viel lieber unter Menschen als alleine, würde mich nicht zwingend als introvertiert oder schüchtern bezeichnen, daher nervt es mich sehr. Hab aber kürzlich eine soziale Phobie diagnostiziert bekommen und eventuell ist das die Ursache, aber ich bin mir unsicher, ob das eine richtige Diagnose ist, da es sich eher oder nur im schulischen Kontext äußert.
2 Antworten
Ich hab doch viel zu sagen scheinbar, aber in tatsächlichen Gesprächen bin ich dann nicht so.
Das kann etliche Ursachen haben und einige hast du ja auch schon angedeutet, zum Beispiel Schüchternheit und "sich trauen", dann natürlich mangelnde Erfahrung und fehlendes Vorbild im Elternhaus, dann natürlich dass du auch andere zu Wort kommen lässt und dich dafür interessierst, was die zu sagen haben.
Man müsste schon recht viel Zeit mit anderen verbringen und genug Muße haben, um auch tiefergehende Gespräche zu führen. Daran scheitert es in unserer schnelllebigen Zeit leider recht oft. Das ist wirklich schade!
Viele Menschen haben auch gar nicht mehr gelernt, sich wirklich intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen, sondern schweifen schnell ab, verlieren den Fokus oder das Interesse.
Um gute Gespräche zu führen, muss man erst einmal ein Thema haben, das alle Beteiligten auch wirklich interessiert. Du kannst nicht erwarten, dass jeder zufällig über deine Lieblingsthemen reden will. Je breiter man aufgestellt ist, desto eher wird man gemeinsame Themen mit anderen finden. Man sollte sich daher für viele Dinge interessieren, um oft mitreden zu können.
Wer viel redet, bietet auch viel Angriffspunkte, weil andere es eben anders sehen. Dann braucht man wiederum gute Argumente, um sich zu verteidigen und da manche Diskussionsgegner einfach unseriös argumentieren, braucht man auch noch das nötige Selbstbewusstsein und die Selbstbeherrschung, um mit niedrigem Niveau souverän umzugehen. Und das hat mancher nicht.