Mama ist tot und Papa ist aggressiv?

6 Antworten

Den Vater hat wahrscheinlich nach dem Tod deiner Mutter, die ja seine Frau war, ziemlich den Halt verloren und er hat niemanden mehr, der ihm in den Arm fällt oder ihn in seiner Aggression zurückhält; eigentlich würde er vermutlich dringend eine Therapie benötigen, wenn er mit dem Leben (von dem du auch ein Teil bist) nicht mehr zurechtkommt.

Vielleicht hat er sogar ein Alkoholproblem, das er so gut wie möglich versteckt.

Mir fiele folgende Lösungsmöglichkeit ein: ein gemeinsames Gespräch mit der Vertrauenslehrerin oder Schulsozialarbeiterin, in dem ihr in geschütztem Rahmen diese Probleme einmal ansprechen könnt. Hier geht es nicht darum. dort gleich eine Lösung zu finden, aber in Überforderungssituationen kann auch eine Erziehungs- bzw. Familienberatung sehr sinnvoll sein.

Ich nehme mal an, dass du gerade in der Pubertät und - mit Verlaub - vielleicht auch nicht immer einfach zu nehmen bist.

spotifymeinshz 
Fragesteller
 12.10.2023, 20:04

Dankeschön für diese Antwort. MIT dem Alkoholproblem hast du recht, er trinkt öfters mal was und es ist auch schon häufiger vorgekommen dass er betrunken in der Wohnung lag.

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Altersweise  12.10.2023, 20:05
@spotifymeinshz

Eigentlich ist er da eine arme Sau. Der Punkt ist halt, dass er das nicht an dir auslassen darf.

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HarryXXX  12.10.2023, 20:07

Wozu sich um diesen dreckigen Scheißhaufen kümmern?

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Altersweise  12.10.2023, 20:19
@HarryXXX

Weil das verdammt noch mal der Vater ist. Kein Mensch ist perfekt und wenn man einem Menschen vielleicht helfen kann, dann darf das nicht unversucht bleiben.

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HarryXXX  12.10.2023, 21:25
@Altersweise

Nicht jeder Erzeuger ist ein Vater und nicht jeder Misthaufen ein Mensch, nur weil zufällig Arme und Beine dran sind.

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Ich möchte dir auch noch da lassen, unterschätze nicht, was diese Art von Gewalt ausmachen kann, langfristig.

Aber ich schätze, es ist sehr schwer, sich von seinen Eltern sich zu trennen, wenn man eigentlich nicht soweit ist.

An deiner Stelle würde ich deine eigenen Grenzen definieren. Was willst du nicht zulassen, bzw. wenn er das und das tut, dann geht es zu weit. Dann geh und lass dir helfen.

Das Jugendamt ist da tatsächlich die richtige Anlaufstelle.

Mit 17 ist eine sehr gute Freundin von mir in betreutes Wohnen gezogen (sie hatte eine eigene kleine Wohnung bekommen, wurde aber trotzdem regelmäßig von einer Sozialarbeiterin betreut - sie war schon recht selbständig.) Die Freundin hatte damals mit Gewalt durch die Mutter zu tun. Durch den Auszug konnten sie sich später auch wieder vertragen und wieder gut miteinander umgehen. Klappt vielleicht nicht immer, aber in dem Fall war es gut für alle.

Alles Gute!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es muss kein Heim sein, es gibt Wohngruppen und Pflegefamilien wo du zumindest eine zeitlang wohnen könntest bis es deinem Vater besser geht bzw. er sebst merkt das es so wie jetzt nicht bleiben kann. Versuch mal nur an dich zu denken und an deine Zukunft. Zuhause wird sich nichts ändern, wenn du es nicht änderst. Wie lang willst du das so noch aushalten? Du könntest höchstens noch versuchen den Kontakt so weit wie möglich zu vermeiden, Gesprächen jeder Art aus dem Weg gehen. Wird aber auf Dauer auch schwierig. Rede noch mal ganz ehrlich mit der Schulsozialarbeiterin.

Wenn du da raus willst, führt kein Weg am Jugendamt vorbei, und das bedeutet Heim oder Pflege-Eltern, falls sich welche finden.

Du kannst versuchen, ihm klarzumachen, dass er sich in eurer Beziehung wie das unreife Kind verhält und seiner Verantwortung als Erwachsener nicht gerecht wird, sondern sie stattdessen dir aufbürdet, was schlichtweg nicht fair ist. Aber wenn du ihm das so direkt sagst, lässt das womöglich den Konflikt eskalieren. Ideal wäre, ihn so zu manipulieren, dass er selbst drauf kommt.

Das erste wäre, Spielregeln einzuführen. Eine nach der anderen. Wie etwa stets einen normalen Umgangston zu wahren und miteinander zu reden wie normale Menschen. Sobald er anfängt zu schreien, brich das Gespräch sofort ab und geh weg. Mach ihm deutlich, dass du diesen Tonfall auf gar keinen Fall weiter akzeptierst und nichts mehr zur Kenntnis nimmst, das nicht in normalem vernünftigem Tonfall vorgebracht wird. Natürlich darfst du nicht zurückschreien, wenn du moralisch im Recht bleiben willst.

Edit: Und natürlich versteht es sich von selbst, dass du ausnahmslos jedes Gespräch und jeden Kontakt vermeidest, wenn er betrunken ist.

Signalisiere zugleich, dass er mit dir über alles reden kann, solange er sich verhält und redet wie normale zivilisierte Menschen.

Sollte er dich niederbrüllen, setze ihm das alles schriftlich auseinander. Whatsapp hat sich da bei mir persönlich als erstaunlich nützlich erwiesen.

Die nächste Regel würde dann wahrscheinlich seinen Suff betreffen.

Natürlich darfst du auch deine Pflichten nicht vernachlässigen, aber der Hauptteil der Verantwortung liegt natürlich beim Erwachsenen.

Hast du mal versucht, sachlich und ganz in Ruhe mit ihm über diese Situation zu reden?

Vielleicht müsst ihr nur klären, dass ihr oft aneinander vorbei redet.

Sag ihm, wie du dich fühlst, wenn er schreit. Sprich von deinen Ängsten. Frag ihn, was du anders machen müsstest, damit ihr zwei wieder zueinander findet.

spotifymeinshz 
Fragesteller
 12.10.2023, 20:02

Erstmal danke für diese Antwort:) Das Problem ist nur, dass ich es schon so oft versucht habe aber ja immer nur die anderen Schuld sind.

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