Männer, würdet ihr euch sterilisieren lassen?
Ein Freund erzählte heute bei einem Gruppenchat, er lässt eine Vasektomie machen (also die Samenstränge operativ durchtrennen).
Der Hintergrund ist, dass er und seine Frau schon drei Kinder haben (eins + Zwillinge) und jetzt ungeplant ein weiteres Kind dazu kommt, seine Frau also mit dem vierten Kind schwanger ist und mehr sollen es auf gar keinen Fall werden!
Von fünf weiteren anwesenden Freunden sagten drei "Nein, würde ich niemals machen!" Und zwei: "Klar, wenn bei mir der Kinderwunsch abgeschlossen, dann lasse ich das auf jeden Fall machen!"
Wie seht ihr das?
Würdet ihr das bei euch machen lassen, damit die Frage der Verhütung dauerhaft geregelt ist?
Das Ergebnis basiert auf 46 Abstimmungen
15 Antworten
Ich bin jetzt 48, habe zwei erwachsene Kinder und ich habe es vor 9 Jahren machen lassen.
Das ganze fing damit an, dass meine Frau davon zu reden begann, dass sie sich keine neue Spirale einsetzen lassen möchte, wenn die, welche sie damals hatte, getauscht werden müsste.
Sie hatte das letzte Jahr mit Zwischenblutungen zu kämpfen und wollte das Ding nur noch loswerden. Die Pille kam für sie auch nicht mehr in Frage, denn die hatte sie auch nicht gut vertragen.
Sie fragte mich, ob ich mir nicht vorstellen könnte, mich sterilisieren zu lassen. Wenn ich nicht wolle, müsste ich nicht, dann ließe sie es bei sich machen.
Bei meiner Frau wäre das ein sehr großer Eingriff gewesen, denn sie leidet an einer Endometriose, hat also starke Verwachsungen im Unterbauch.
Trotzdem habe ich mich am Anfang dagegen gesträubt. Wie viele andere Männer auch, hatte ich Bedenken, dass was schief gehen könnte. Also generelle Bedenken!
Ich habe mir Sorgen gemacht, dass bei dem Eingriff was schief geht und "er" dann nicht mehr seinen Dienst tut!
Oder auch, dass es sich hinterher anders anfühlt.
Auch wegen der Narkose machte ich mir Gedanken, denn ich hatte noch nie zuvor eine! Die Vasektomie mit örtlicher Betäubung machen zu lassen war für mich unvorstellbar. Das da jemand an mir rumschneidet und ich das alles mitbekomme, NEIN! Ich hätte dabei auch nicht stillhalten können!
Ich habe mich dann nach ein paar Tagen, in denen ich mir einreden wollte, Kondome seien ja auch keine so furchtbare Lösung, daran gemacht und mir im Internet angeschaut, was bei dem Eingriff gemacht wird.
Auch die Unterbindung bei der Frau habe ich mir genau angeschaut. Danach stand fest, dass ich es machen lasse.
Ich habe einen Termin beim Urologen gemacht, ein Beratungsgespräch gehabt. Da der Mann mir kompetent erschien, habe ich einen Termin in der Tagesklinik gemacht.
Zwei Wochen später war der Eingriff. Problemlos. Ich hatte auch nach dem Eingriff keine Schmerzen, lediglich der Faden hat ein wenig am Hodensack geziept.
Das erste Mal Sex nach dem Eingriff war komisch. Nicht, was die Funktionalität anging, sondern das Gefühl beim Orgasmus. Das fühlte sich anders an. Nicht "schlimm", aber tatsächlich war da ein Unterschied. Vielleicht fiel es mir auch nur auf, weil ich mich so sehr darauf konzentrierte, wie es sich anfühlt.
Das war aber nur das eine Mal, danach war alles wie immer.
Ich habe es nicht bereut. Ich würde es jederzeit wieder machen.
Aber ich verstehe auch, wenn ein Mann das bei sich nicht machen lassen will! Es ist nun einmal eine sehr besondere Körperregion, und dazu zwingen lassen sollte man sich auf keinen Fall!
Entweder, man will das nach ausreichender Information über die OP selber, oder man sollte es lassen!
Das hat bei mir aber einen Grund.
Ich hatte als Kind beidseitigen Hodenhochstand und das wurde operiert, dass ich auch zeugungsfähig bin, zwar ca. 30% reduziert, aber ich schieße dennoch nicht mit Platzpatronen.
Seit der OP und einem anderen traumatischen Erlebnis, lasse ich kein medizinisches Personal in einer Narkose oder anderen Hilflosigkeitssituation an meine Testikel und/oder den umliegenden Bereich!
Hallo zusammen, nachdem wir 2 Kinder hatten und wir keine weiteren Kinder mehr wollten habe ich mich schon vor 30 Jahren sterilisieren lassen. Das mit Verhütung ist Frauensache ist ein dummes Gerede. Warum soll eine Frau ständig Hormone einnehmen oder sich eine Spirale einsetzen lassen. Meines Erachtens ist Verhütung auch Männersache. Es ist doch ein ganz problemloser Eingriff. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie mein Urologe diesen Eingriff vornahm. Ich konnte sogar dabei zusehen, da dieser Eingriff nur mit örtlicher Betäubung vorgenommen wird. Eine Spritze in den Penis und ich habe von dem Eingriff nichts gespürt. Ich würde es jederzeit wieder tun. Ich mache sogar Werbung dafür. Der Geschlechtsverkehr macht sogar mehr Spaß, da wir nicht mehr an Verhütung denken müssen.
ich bin zwar ne Frau , antworte aber im Namen meines Mannes ;-)
Er lässt sich am Freitag eine Vasektomie machen.
Der Grund dafür ist simpel. ich habe fast 20 Jahre lang die Pille genommen (bis auf der Pause wegen dem Kind bekommen). nun wehrt sich mein Körper allerdings gegen die Hormone. Daher hat meine Frauenärztin mir empfohlen, mir Gedanken über andere Verhütungsmethoden zu machen. Bei den meisten anderen aber sind immer wieder Hormone im Spiel, die ich als Frau in irgendeiner Form zu mir nehmen muss und genau von denen will ich ja weg kommen.
ein Kondom wäre natürlich ne Lösung aber Sex mit Kondom macht uns beiden auf Dauer halt auch deutlich weniger Spaß (und wegen Aids muss man bei seinem Ehemann ja hoffentlich nicht aufpassen)
Naja und dann kam der Gedanke eben auf mit der Vasektomie - Wir wollen beide defintiv kein weiteres Kind mehr, also wieso nicht? ich würde es bei mir als Frau auch machen lassen, nur die OP ist doch deutlich risikoreicher als beim Mann.
Ich habe aber meinen Mann nie dazu gedrängt - ich habe ihm immer gesagt er soll sich das bitte genau überlegen. Denn das ist ein großer Einschnitt in sein Leben. Er kann wahrscheinlich dann nie wieder Kinder bekommen (Man kann es wieder rückgängig beim Mann machen - ob dann er aber wieder komplett in vollem Umfang Zeugungsfähig ist, ist was anderes).
Gerade bei dir, mit 4 Kindern und wo definitiv kein Wunsch zu einem weiteren Kind (auch mit einer anderen Frau) besteht, wäre das sicher eine gute Lösung.
haben kurz überlegt aber haben uns dagegen entschieden weil
- hat man da einen Fremdkörper im Körper drinnen . Bei seiner Mutter ist die Spirale sogar gebrochen und musste raus operiert werden. Wenn man jemanden im näheren Bekanntenkreis hat der schlechte Erfahrungen damit gemacht hat, schreckt man doch davon etwas zurück
- Die Kupferkette muss alle 5 jahre erneuert werden. Wenn ich definitiv vorhabe keine Kinder zu bekommen, dann kann ich auch ein endgültiges Verhütungsmittel greifen. Meine Schwiegermutter hat sich sogar als Frau sterilisieren lassen (wurde vom Mann mit 2 Kindern sitzen gelassen und wollte defintiv nicht noch mehr Kinder).
Wie gesagt, ich hab meinem Mann das vorgeschlagen und dann sollte er alleine darüber entscheiden ob er das machen will oder nicht. Hätte er es nicht machen wollen, hätten wir halt anders verhüten müssen.
Er sieht das ganze aber von der positiven Seite:
Nach der OP muss er 15x kommen und dann wird getestet ob wirklich kein Sperma mehr drinnen ist. der Kontrolltermin ist in 8 Wochen angesetzt. Das heißt er muss mindestens 2 x die Woche Sex mit mir haben. schonmal rein aus medizinischen Gründen ;-) (top Ausrede ;-)
Danke für die Antwort. Ja, natürlich kann es bei Kette und Spirale auch Nachteile geben. Für mich passt die Kette ganz gut, auch weil ich noch relativ jung bin und noch nicht weiß wann das mit dem Kinderwunsch abgeschlossen ist. Aber ich kann deine Gründe nachvollziehen, wenn man sich da absolut sicher ist, spricht in meinen Augen auch nichts gegen eine Sterilisation.
Ich bin eine Frau, aber ich würde schon erwarten das mein Partner sich dann sterilisieren lässt. Warum soll ich als Frau unter der Verhütung leiden, wenn es rine gute Alternative gibt? Würde mich akch selber sterilisieren lassen, aber bei Männern ist es nur ein winziger Eingriff, bei Frauen nicht. Und wenn man schon Jahrelang die Nebenwirkungen der Verhütung ertragen hat und die Kinder ausgetragen hat, dann ist es endlich mal am Mann ebenfalls mal ein Opfer zu bringen (das ja immerhin um einiges kleiner ist).
Weil eine kupferspirale keine Nebenwirkungen hat? - hat sie nämlich genauso
Hormonfrei heißt nicht zwingend auch ohne Nebenwirkungen
1. Die Größe der möglichen Spiralen richtet sich nach dem Innenmaß des jeweiligen Uterus. Frauen mit sehr kleinen Uteri oder welchen, mit Fehlstellung (knick nach vorne oder hinten beispielsweise) können teilweise nicht mal die kleinstmögliche Spirale eingesetzt bekommen. Vielen Frauen, die noch nicht entbunden haben, wird davon abgeraten, weil man sie dann eher spürt oder sie eher durch die Ueruswand in den Bauchraum wandern kann (das kann aber auch beim einsetzen passieren).
2. Eine Nebenwirkung der Kupferspirale ist, dass du in einigen Fällen noch länger und noch heftiger und viel mehr und schmerzhafter blutest. Gerade Frauen, die ohnehin stärkere Menstruationsbeschwerden haben, sollten sich keine einsetzen lassen. Das passiert, weil die Spirale im Uterus eine kleine Entzündung im Uterus hervorruft.
3. Am Faden können Erreger schneller in den Uterus gelangen.
4. Mir wurde gesagt, dass ich damals nach Kleingeld geschmeckt habe.
Wieso nicht einfach eine Kupferspirale einsetzen lassen?
Ob ich die Hormone über ne Pille schlucke oder die Hormone über eine Spirale bekomme - was ist der Unterschied? Hormone sind immer ein massiver Eingriff in den Organismus einer Frau. Und nach x Jahren Hormonzufuhr kann es es eben auch zu Problemen kommen.
Finde ständig einen Metall-Fremdkörper im Bauch viel schlimmer als einen einmaligen kleinen Eingriff.
Das ist ja persönliche Geschmackssache. Die Begründung waren hier aber die Hormone und die gibts hierbei nicht.
Nur eine Frage aus persönlicher Neugier heraus: Kupfer/Goldkette oder Spirale kommt für dich nicht in Frage?