Macht Pferden das reiten Spass?
Mögen Pferde das wenn man sich auf sie setzt?
9 Antworten
Meiner Meinung nach kann man das nicht pauschal beantworten. Denn es gibt extrem viele Faktoren, die da mit reinspielen. Einer dieser Faktoren ist natürlich der Reiter und das, was er mit dem Pferd macht und von ihm verlangt. Ein anderer Faktor ist die Arbeitshaltung des jeweiligen Pferdes. Auch bei den Pferden gibt es Faule und Fleißige, welche die von sich aus ganz viel anbieten und andere, die alles tun, um sich zu entziehen. Die Gründe dafür sind wieder vielschichtig und haben auch viel mit der Haltung des Pferdes, seinem Ausbildungsstand, der körperlichen Fitness und der Beziehung zum Reiter zu tun. Ich habe da ein ganz signifikantes Beispiel bei mir am Stall in Form eines 7-jährigen Wallachs, der vor anderthalb Jahren von einer Einstallerin im fast rohen Zustand gekauft wurde. In den ersten Wochen habe ich im Leben nicht geglaubt, dass das mit den beiden was gibt. Doch schon nach einem halben Jahr sah man riesige Fortschritte und mittlerweile ist es eine Freude beide zu beobachten. Definitiv sind beide hochmotiviert und das ganze Pferd strahlt unterm Sattel Lebensfreude, Vitalität und Kraft aus. Sie versteht es, mit viel Einfühlungsvermögen, die richtigen Knöpfe bei ihm zu drücken und er dankt es ihr mit großer Loyalität. Und selbst wenn man keine Ahnung vom Reiten hätte, würde man sehen, dass in diesem Fall auch das Pferd einen Riesenspaß an der Arbeit hat. Und sicherlich ist dieses Mensch-Pferd-Paar für mich etwas ganz besonderes, trotzdem ist es definitiv nicht einzigartig. Es gibt viele Pferde, die ausgesprochen gerne geritten werden und ebenfalls Spaß an der Arbeit haben. Gerade bei den Springpferden in den hohen Klassen würde kein S-Parcour erfolgreich überwunden werden, wenn das Pferd selber nicht dafür brennen würde. Und bei den Dressurpferden gibt es genügend, die richtige Angeber sind und es lieben, sich im Viereck zu zeigen. Die, die keinen Spaß haben, die erkennt man meist sofort. Das sind dann unter Umständen die gedrillten und abgerichteten, die das tun, was der Reiter fordert, denen aber am Ende die Ausstrahlung und die Vitalität fehlen. Und auch bei den reinen Freizeitreiter-Pferde-Kombis gibt es fröhliche und fleißige Pferde, die sich auf ihre Reiter freuen und auf das, was kommt und andere, die entweder einfach faul sind und am liebsten nur Chillen würden, oder die einfach gelernt haben, dass geritten werden doof ist, weil ihre Reiter fürchterlich grobe Hände haben, ihnen im Maul reißen, die vielleicht auch zu schwer für sie sind, weil ihnen auch aufgrund falschem Trainings die Muskulatur fehlt.
Wenn wir das Pferd aus seinem natürlichen Lebensraum nehmen, um es zu nutzen, haben wir die Chance, aber auch die Verantwortung, ihm dieses neue Leben so angenehm und artgerecht zu machen, wie nur möglich
Dazu gehören AUCH Aufgaben, die für abwechslungsreiches leben sorgen.
Unsere Pflicht ist, diese Aufgaben, zu denen auch das REITEN gehören kann, so zu gestalten, daß sie physisch und psychisch möglich und angenehm sind.
DANN können wir beide, roß und reiter, Freude haben!
:-)
Das kommt darauf an, wie gut der Reiter reitet und ob das Pferd gesund ist. In Rollkur gerittenen Pferden macht die Arbeit sicherlich keinen Spass, das sieht man ihnen auch an. Ein gut über den Rücken an das Gebiss herangerittenes Pferd, das mit dem Reiter eine Einheit bildet, kann durchaus an der Arbeit Spass haben.
Wie immer: wenn man´s richtig macht ;-)
Mit einem Pferd ist es wie in einer Partnerschaft, man gibt und man nimmt (nicht, ich nehme und gehe ;-))
Viele Rassen sind vom Aussterben bedroht, denke ich mal nur an die alten und schweren Zugpferderassen. Wer möchte denn sowas heute noch? Wer kann mit so etwas "sparsamen" noch richtig umgehen und wer kann so ein Tier noch auslasten? Wenige.
Heute wird oftmals ein "Sportgerät" gezüchtet, dass Springen, Dressur und Freizeit unter einen Hut bringt, am besten natürlich pflegeleicht, nicht kaputt zu kriegen ist und zum Überbetüddeln, grade Recht eben.
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Ein Pferd kann aus eben dieser Beziehung durchaus einen Nutzen ziehen, wenn es an einen guten Reiter/Halter kommt: Es bekommt Ressourcen wie Wasser und gutes Heu gestellt, bekommt meist liebevolle Pflege und einen sicheren Stall (nicht vergessen: hinter jedem Gebüsch könnte ein Säbelzahntiger lauern für ein Perd), ebenso sollte das Pferd auch entsprechende Gymnastizierung erhalten, so dass es eben unter gegebenen Umständen (das Reiten) möglichst lange gesund bleibt.
Pferde sind nach entsprechender Ausbildung, Training und natürlich Belohnung dazu fähig, je nach individ. Umständen (!!!!) , Gewicht zu tragen, manche Exemplare bis zu 120 oder mehr Kg, besser wäre es, der physischen Konzeption die meisten Pferde etwas ziehen zu lassen, denn der Rücken ist nicht geschaffen um Gewicht zu schleppen.
Dennoch, um deine Frage zu beantworten: Es gibt Pferde (so wie meine Kaltblutstute), die sehr gern unter dem Sattel arbeiten, weil es auch irgend wo entspannt wenn man nicht nur etwas nach links, rechts oder gerade aus ziehen muss, sondern auch mal der Kopf (Mitarbeit, Mitdenken) eingeschaltet werden muss, bringen wir´s auf den Punkt: ein Pferd möchte (egal, ob alt, krank, jund & gesund, verletzt etc. pp) nicht geistig verblöden, das gilt übrigens für alle Rassen.
Pferden kann Reiten Spaß machen, wenn das Gesamtpaket stimmt.
.. und für alle aneren Tiere auch, je nach Potential.
War hier nicht die Frage, ging um Pferde expleziet ;-)
Ergänzend: ein Pferd hätte die Kraft und Möglichkeiten, es zu verhindern, wenn es das nicht zumindest akzeptieren würde.
"Hinter jedem Gebüsch könnte ein Säbelzahntiger lauern für ein Pferd." Mir ist noch keiner begegnet. ;)
Ich denke nicht. Sie gewöhnen sich bloß irgendwann dran, genau wie an die anderen Arbeiten, für die sie früher noch benutzt wurden.
Meinungen zu dem Thema:
https://www.pferd.de/threads/647536-haben-pferde-ueberhaupt-spass-unter-dem-reiter
.. und für alle aneren Tiere auch, je nach Potential.