Lügen bei der Beichte beichten?

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Sollten sie :) Denn auch eine Lüge beim Beichten ist nunmal eine Lüge, die gebeichtet werden sollte.

Aber ich war als Kind genauso, wenn es zum Schulgottesdienst, bzw. zum halbjährlichen Beichten ging. Ich war mir nie einer Schuld bewusst und ich halte heute, als Erwachsene, auch nichts davon, Kinder zum Beichten zu schicken. Wenn sie etwas falsch gemacht haben, lieber offen mit ihnen reden und alles andere, nicht als Sünde deklarieren.

Zudem können Kinder kaum einen Bezug von "ich hab' was falsch gemacht" zu einem "Bete doch ein Vater Unser" herstellen. Das können nicht mal Erwachsene, denn echte Reue geht anders.

Manche Spaßvögel denken sich extra Schandtaten aus und sammeln dann beim Pater jede Mengen an Auflagen ein, mit denen sie voreinander angeben, so wie "Pass auf, heute knacke ich die fünfzehn Rosenkränze, wirst schon sehen."

Viele Kinder und Jugendliche, die zum Beichten "müssen", fühlen sich dadurch unter Druck gesetzt. In ihrer Not greifen sie zu Lügen - aber auch Erwachsene sind nicht besser, wenn sie jährlich ein paar Anstandssünden aufzählen.

So eine Lüge in der Beichte schadet keinem Dritten, und die Kinder tun es weder böswillig noch freiwillig.

Meiner Ansicht nach ist die Ursache für eine unwahre Beichte eher eine falsche Pädagogik im bezug auf die Beichte oder auf die Vorbereitung der Beichte.

Eine Beichte sollte immer aus eigener Motivation geschehen und niemals von Eltern, Lehrern oder Priestern gefordert werden. Nur so kann eine Beichte echt und heilsam sein.

Die Lügen in der Beichte kann man, wenn man geschickt ist, jedoch für seine nächste Beichte nutzen. Wenn einem dort wieder nichts einfällt, hätte man zumindest das Lügen in der Beichte zu beichten.

Man sollte dies bei Kindern nicht forcieren. Außerdem wird unter "Lüge" als Sünde etwas ganz anderes verstanden, nämlich,wenn man seinen Mitmenschen durch Falschaussagen Schaden zufügt. Das gibt sogar der Wortlaut im Dekalog her (Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.)und schon erst recht die "Deutung" im Sinne der Botschaft Jesu welche der Verbote im Dekalog nicht bedarf.

Eine "Beichte" gibt es nur in der "Weltkirche" (Offb.12,9), die ihre "Schäfchen" unter Kontrolle haben möchte (2.Kor.4,4; Offb.17).

Bei unserem ewigen Schöpfer genügt ein Gespräch mit Ihm (Mt.6,6).