Als Protestant zur katholischen Beichte?

11 Antworten

Die Beichte ist Teil des Sakraments der Versöhnung. Das kann man ohne vorbereitenden Unterricht nicht empfangen.

Auffallen würdest Du allerdings kaum, vermute ich, denn viele Katholiken gehen so selten zur Beichte, dass sie dann im konkreten Fall nicht mehr so genau wissen, was sie wann sagen sollen ;-)

Es gibt die Möglichkeit der "Ohrenbeichte" im Beichtstuhl und des Beichtgesprächs, wo man dem Priester in einem Beichtraum oder der Sakristei z. B. gegenüber sitzt. Wann Gelegenheit zur Beichte ist, steht in den Pfarrnachrichten. Meistens ist es samstags in der Zeit vor der Vorabendmesse. Weil man aber eigentlich jederzeit die Möglichkeit haben sollte, sein Gewissen wieder ins Reine zu bringen und sich mit Gott zu versöhnen, kann man auch zwischendurch einen Priester anrufen oder anmailen und versuchen einen Termin zu vereinbaren.

Man bereitet sich vor, erforscht sein Gewissen (dazu kann man z. B. "Checklisten" wie den Beichtspiegel benutzen oder in der Advents- und Fastenzeit zu einem Bußgottesdienst gehen), wobei man sich selbst fragt, wann man gegen das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe verstoßen hat und welche dieser Verstöße man bereut. Die Reue ist eine Voraussetzung für den Empfang des Sakraments der Versöhnung (einer der Gründe, warum es heutzutage meistens keine Warteschlangen vor Beichtstühlen und Beichträumen gibt).

Dann geht man zur Beichtgelegenheit oder dem Beichtgespräch, wartet, bis der Beichtstuhl oder Beichtraum frei ist (bei Beichträumen sieht man das normalerweise an "Rot/Grün"-Ampeln oder offenen bzw. geschlossenen Türen), geht hinein, kniet (Beichtstuhl) oder setzt (Beichtraum) sich hin und wartet, bis der Priester mit dem Kreuzzeichen beginnt (das man dann mitmacht). Dann geht es weiter wie u. a. hier beschrieben:

http://www.k-l-j.de/download/pdf/katechesen/beichte_hinweise.pdf

Deine Frage ist oberflächlich gelesen eigentlich ein Widerspruch, denn evangelische oder protestantische Christen gehen im Normalfall zu keinem Priester um zu beichten. - Sie vertrauen auf den Inhalt des Neuen Testaments, dass sie direkt zu Gott, zu ihrem Vater oder dessen Sohn Jesus Christus kommen dürfen um Verfehlungen in ihrem Leben zu bekennen. Sie glauben daran, dass sie keinen irdischen "Vermittler" zum Bekenntnis ihrer Sünden brauchen und auch keine heilig gesprochenen Personen im Jenseits.

Trotzdem gibt es auch für jeden Protestanten die Möglichkeit einen protestantischen Mitbruder/-scwester oder Pfarrer zu einer individuellen Beichte aufzusuchen, wenn er oder sie das Bedürfnis dazu hat und glaubt, dabei Rat zu brauchen oder besondere Erleichterung zu finden. - Man braucht dazu keinen speziellen Beichtstuhl.

Sollte der Protestant allerdings trotzdem das Bedürfnis haben "katholisch" zu beichten, so gibt es dafür unter Christen kein Hindernis. - Er sollte nur aus Außenstehender wegen eines zu vereinbarenden Termins mit einem Katholiken oder dem kath. Pfarramt Kontakt aufnehmen. Die Diskretion bleibt jedenfalls auch im Beichtstuhl gewahrt.

Am besten ist es, wenn du nachfragst, der Ehrlichkeit halber. Du könntest auch einfach so hingehen, aber das finde ich unpassend. Dir muss auch klar sein, das das Beichtsakrament durchaus auch als Schritt zur Konvertierung angesehen werden kann, denn die Sakramente stehen eigentlich nur den Angehörigen der Kirche zu (siehe auch gerichtlichen beschluss). Es ist meiner Meinung nach übrigens durchaus möglich zu beichten (und das AUCH in der evangelischen Kirche!!!), etwas hören wird man davon weniger, so dicht sollte das Ganze sein. Überdenk das Ganze nochmals, auch in der ev. kirche ist die Beichte zwar kein Sakrament mehr, abder sie existiert noch.

Man kann, aber warum sollte man? Die Einzelbeichte sieht auch die evangelische Kirche vor. Jeder Pfarrer kann Dir nach der ganz offiziellen Beichtagende die Beichte abnehmen und die Vergebung Gottes zusprechen, wie es der katholische Priester auch tut. Für Luther war die Beichte eine Art "kleineres Sakrament". Geh in eine Kirche und schnapp Dir das Evangelische Gesangbuch. Schlag den kleinen Katechismus auf (hinten drin, nach den Liedern) und schau nach, was in der evangelischen Kirche von der Beichte gelehrt wird. Du brauchst keinen katholischen Priester, Du hast evangelische Priester.

Wenn Dir die "Kraft" oder "Macht" der evangelischen Einzelbeichte nicht genügt, was für ein Gläubiger bist Du? Wenn Du der Sakramente der katholischen Kirche zu brauchen glaubst, bist Du in der evangelischen Kirche schlecht aufgehoben. Prüfe Deinen Glauben genau und besprich dieses Thema mit dem Pfarrer/Theologen/Mitchristen Deines Vertrauens. DAS ist nämlich wirklich ein Problem, im Gegensatz zur Beichtgelegenheit. Was Du von der Beichte GLAUBST, ist entscheidend für Dein Verständnis von Sünde, Gott, Vergebung und letztlich Kirche. Deshalb rate ich Dir dringend, das gründlich zu hinterfragen. Gruß, q.

Du brauchst keinen katholischen Priester, Du hast evangelische Priester.

Und die müssen keine Pfarrer sein - nach evangelischer Sichtweise ist jeder Christ ein Priester (1.Pt 2,9). Allerdings ist (jedenfalls in der Theorie) bei nem Pfarrer die Wahrscheinlichkeit größer, dass der ein guter Seelsorger ist. Es heißt ja nicht ohne Grund: bekennt einander eure Sünden (Jk 5,16).

Wenn Dir die "Kraft" oder "Macht" der evangelischen Einzelbeichte nicht genügt, was für ein Gläubiger bist Du?

Das ist ne gute Frage ;-)

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Es ist möglich das du ein** Beichtgespräch** bei einem katholischen Priester bekommst ,in jeder Kirche sind irgendwo die Zeiten dafür angeschlagen wenn du keine Findest dann rufe im Pfarramt an und bitte einfach um einen Termin . Dabei solltest du dem Pfarrer aber schon sagen das du nicht Katholisch bist .

Sind die Zeiten angeschreiben gehst du in das Beichtzimmer hinein oder in den Beichtstuhl ,und sagst wie die Lage ist ....ohne Angst . Der Priester kann dir einen Segen geben ,jedoch nicht die Absolution ,wenn du aber als Prostestant ehrlich bereust und bekennst wie es ja in der Bibel steht dann sind deine Sünden auch vergeben .

Da die Beichte ein Sakrament ist und es dort gewisse Einführungen geben muss in die Sakramente können die Sakramente nur von KAtholiken empfangen werden .

Das heisst wer sie will ,muss auch etwas von Spott und Schmäh der Welt mit tragen helfen ...es geht nicht das einer nur die Rosinen pickt.

Es geht auch darum eine Sakrament nicht unwürdig zu empfangen ,das wäre für einen Menschen fatal und eine Sünde .Und leider kommt das auch sehr oft bei Katholiken vor.

Ich finde deine Idee gut und du solltest sie umsetzen ,das kann dir nur zum Segen werden .

So wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er (Jesus Christus) treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend. 1.Johannes 1:9

Sprüche 28:13 Wer seine Missetat leugnet, dem wird's nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.

Psalm 32:5 Darum bekannte ich dir meine Sünde und verhehlte meine Missetat nicht. Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Missetat meiner Sünde.

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@Sonnenblume1943

Gal. 3,24-29 So ist also das Gesetz unser Zuchtmeister geworden auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister; denn ihr alle seid Gottes Kinder durch den Glauben, in Christus Jesus; denn so viele von euch in Christus getauft sind, die haben Christus angezogen. Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Weib; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.

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