DIE BEICHTE - kann der Priester tatsächlich Sünden vergeben und den Beichtenden mit Gott versöhnen?

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Nur Gott kann richten und Sünden vergeben... weder Jesus, weder Moses oder Abraham oder Muhammad oder ein Priester oder Rabbiner... nur Gott allein. Gott ist der Richter. 

Da Jesus Gott ist, kann er Sünden vergeben :)

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@wiele

Jesus ist Gott, ja. Aber er ist nicht der allmächtige GOTT JHWH. Jesust der Mittler jeglicher Gebete und unterstützt diese. Die Vergebung hat sich JHWH vorbehalten

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@Extertaler01

Die Juden zu Jesu irdischer Lebzeit haben seine Aussagen, dass er den Menschen die Sünden vergibt, als Gotteslästerung verstanden, denn sie wussten, dass nur Gott, der Allmächtige, Sünden vergeben kann. Dass nur der Allmächtige Sünden vergeben kann, damit hatten sie recht. Sie verkannten nur Jesus.

Jesus ist der Mittler jeglicher Gebete? Woher nimmst Du diese Aussage?

In Offenbarung 22 ist von dem Ersten und Letzten (oder Alpha und Omega, A und O) die Rede. Wer ist damit gemeint? Handelt es sich um zwei Personen?

Off 22,13 Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
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@wiele

Das hat nicht direkt mit dem Amt der Vergebung zu tun. Jesus ist der Anfang von Jehovas Schöpfung und als König unter Jehova das Ende des Kônigtums.

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@Extertaler01

Kannst Du mal bitte die Frage beantworten:

In Offenbarung 22 ist von dem Ersten und Letzten (oder Alpha und Omega, A und O) die Rede. Wer ist damit gemeint? Handelt es sich um zwei Personen?

Off 22,13 Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
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Hallo,

laut Katechismus der Katholischen Kirche löste die Privatbeichte, eingeführt im 7. Jh. durch irische Mönche, die bis dahin übliche Praxis ab, daß getaufte Christen, die sich einer schweren Verfehlung schuldig gemacht haben, oft jahrelang öffentlich Buße tun mußten, bevor sie wieder in die Gemeinschaft der Kirche zurückkehren durften. Oft war diese Form der Buße und Wiedereingliederung nur einmal im Leben möglich. Im Wiederholungsfall - ein weiterer Mord oder Ähnliches - wurde man für immer aus der Kirche ausgeschlossen.

Auch der Getaufte hat nach Ansicht der Katholischen Kirche eine Neigung zur Sünde und bedarf immer wieder der Umkehr, weil die Sünde von Gott und damit auch von der Kirche trennt. Herr über die Vergebung ist natürlich Gott. Der Priester, der die Vergebung zuspricht oder ablehnt, fügt sich in den Willen Gottes ein. (Inwieweit dies einem Menschen möglich ist, sei dahingestellt).

Vorgeschrieben ist nur die jährliche Beichte schwerer Sünden. Im Bewußtsein, eine sogenannte Todsünde begangen zu haben, darf die Kommunion nicht empfangen werden, bevor der Sünder sich nicht einem Priester anvertraut und die Vergebung empfangen hat. Die Beichte sogenannter läßlicher Sünden wird aber dringend empfohlen.

Es ist klar, daß die Kirche, seit sie zu einer weltumspannenden Organisation geworden war, nicht mehr handeln konnte wie zur Zeit der Apostel, als es eine noch überschaubare Zahl von Christen gab und Zeitgenossen, die noch den irdischen Jesus Christus erlebt hatten. Daß eine gewisse Ritualisierung erfolgte, ist nachzuvollziehen.

Die evangelische Kirche kennt zwar auch die Beichte, wertet sie aber nicht als Sakrament und schreibt sie nicht vor. Dennoch stehen auch evangelische Pfarrer wie katholische Geistliche unter Schweigepflicht und dürfen den Büßern die Vergebung der Sünde, die durch Jesu Tod am Kreuz erfolgt ist, zusagen. Die Beichte ist hier aber nicht ritualisiert, sondern eine Art seelsorgerliches Gespräch, bei dem Gebet, Vaterunser, Gnadenzusage und Segen nicht fehlen.

Herzliche Grüße,

Willy

Vielen Dank Willy, aber eigentlich ist Dein Kommentar KEINE ANTWORT AUF MEINE FRAGE. ODER DOCH?

CHEERIO

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@gromio

Herr über die Vergebung ist natürlich Gott. Der Priester, der die Vergebung zuspricht oder ablehnt, fügt sich in den Willen Gottes ein. (Inwieweit dies einem Menschen möglich ist, sei dahingestellt).

Nach Ansicht der katholischen Kirche kann und darf der Priester sozusagen im Auftrag Gottes Sünden vergeben oder behalten.

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@Willy1729

Vergiss es willy, er WILL es nicht verstehn/so sehn. Er sucht eine bestätigung in einer einziger frage die da wohl lautet: "ich muss nicht beichten(-." (?!?!?!) Und er sucht absolution/bestätigung dafür.

Gib sie ihm einfach 😄

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@Pestilenz3

Als Protestant kann ich wohl schlecht einem Katholiken (?) erzählen, daß er nicht zur Beichte gehen soll.

Wenn ich den Katholischen Katechismus aber recht verstanden habe, ist die Beichte ohnehin nur bei schweren Sünden, nicht bei läßlichen, vorgeschrieben. Dort wird sie allerdings wärmstens empfohlen.

Das Problem bei einer ritualisierten Beichte ist doch wohl, daß sich ein magisches Verständnis entwickeln kann. Durch den korrekten Ritus wird Gott mit Hilfe des Priesters sozusagen gezwungen, einem Menschen zu vergeben. Das ist sicher nicht die Ansicht der katholischen Kirche, kann aber zu einer Art Volksaberglauben mutieren.

Außerdem wird Sünde auf einzelne Taten reduziert, was die Sache nicht trifft. Sünde ist eine grundsätzliche Trennung von Gott, die durch einen Menschen nicht überwunden werden kann und die durch keinerlei frommes Werk aufzuheben ist. Erst durch den stellvertretenden Tod des sündlosen Sohnes Gottes wurde diese Trennung überwunden. Die Vergebung der Sünde wird dem Gläubigen durch die Sakramente zugesprochen.

Der grundsätzliche Unterschied zwischen katholischer und evangelischer Auffassung besteht darin, ob der Mensch zu dem Heil, das ihm durch Christus erworben wird, etwas beitragen kann und muß oder nicht. 

Nach Auffassung Luthers kann das Heil nur allein Werk Jesu Christi sein. Wenn es auch vom Werk des Menschen abhinge, könnte man sich der Vergebung niemals sicher sein.

Er nennt s den fröhlichen Wechsel: Jesus Christus tauscht sein sündloses und vollkommenes Leben gegen mein schuldbeladenes Leben ein. Das ist von jedem Menschenwerk unabhängig, so schwer das auch zu begreifen ist, weil wir nach dem Motto Lohn gegen Arbeit leben und bei bedingungslosen Geschenken immer mißtrauisch sind.

Willy

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@Willy1729

Willy, Du hast den Unterschied zwischen katholischer und evangelisch-lutherischer Heilsauffassung gut beschrieben (soweit ich es als theologischer Laie beurteilen kann.)

Für Außenstehende erscheint es aber möglicherweise etwas schief, wenn Du das Bußsakrament auf die Beichte einengst. Damit wird nur das Bekenntnis vor einem anderen Menschen bezeichnet. Das ist zwar eine Conditio sine qua non, aber nicht die einzige. Es gehören dazu Reue, und Vorsatz zur künftigen Vermeidung.

Diese drei kognitiven Vorgänge ermöglichen erst eine Absolution, und sie ist unabhängig davon, ob sie von einem Beichtvater ausgesprochen wird oder nicht. Du kannst leicht erkennen, dass dies weniger Fragen der Theologie sind, als vielmehr der Psychologie.

Auch aus dieser Perspektive gibt es ein Für und Wieder. Sie macht aber die beabsichtigte Heilswirkung (das "Sakramentum") transparent, ohne sich in die sinnlose Rechthaberei zu verzetteln, ob derjenige, der in solchen Fällen grundsätzlich nie mitdiskutiert, das auch so sieht oder nicht.

Deshalb gefällt mir dein erster Satz auch so gut:
"Als Protestant kann ich wohl schlecht einem Katholiken (?) erzählen, daß er nicht zur Beichte gehen soll."

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@Willy1729

Genau, Willy, danke. Aber wie ich bereits ausführte, Pestilenzia will das nicht begreifen, gibt es KEINE BIBLISCHE LEGITIMATION an Menschen, die solche befähigt, Sünden zu vergeben.

Selbst JESUS handelte so - Vergebung gibt es ALLEIN VON GOTT.

Wozu also eine Beichte wie bei Katholiken üblich? Der Tradition wegen? weil es immer so war?

Ein Christ muß DEN WILLEN GOTTES tun, nicht den WILLEN Rom's.

oder?

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@gromio

Christus hat den Aposteln gesagt: Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie auch bei meinem himmlischen Vater vergeben; wem ihr sie behaltet, dem sind sie auch bei meinem himmlischen Vater behalten.) Von daher wird das abgeleitet, daß Menschen Sündenvergebung zusprechen können oder es eben auch nicht tun können. Der Priester handelt nach Ansicht der katholischen Kirche sozusagen im Auftrag Gottes.

Es ist aber auch ein Unterschied, ob man in eigener Regie vergibt, oder ob man eine durch Gott erfolgte Vergebung zuspricht. Auch nach Ansicht der katholischen Kirche bleibt Gott der Herr der Beichte.

Wer mit der Auffassung der katholischen Kirche Probleme hat, ist ja nicht gezwungen, katholischer Christ zu bleiben. Es gibt schließlich noch andere Konfessionen, bei denen die Priester bzw. Pfarrer (Priester gibt es in der evangelischen Kirche nicht) eine andere Rolle spielen und auch die Auffassung von Buße, Beichte und Vergebung eine andere ist.

Willy

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Während die Überschrift eine Glaubensfrage vermuten lässt, scheint es sich doch eher um eine kirchengeschichtliche Recherche zu handeln. Hierzu ist mir folgendes bekannt:

Beichte und Lossprechung ist Teil des Bußsakramentes. Das gab es zur Zeit der Apostel nicht. Ursprünglich gab es nur das "Bußinstitut".

Durch die Taufe - es war durchweg eine Erwachsenentaufe - wurden alle Sünden vergeben. Der Neuling gelobte, sich von Sünden rein zu halten, und wurde darin duch die Homilie - das ist die Predigt - in jedem Gottesdienst unterstützt. Sie gehört zu den ältesten und wichtigsten Bestandteilen des christlichen Gottesdienstes. Das spiegelt sich auch in den Apostelbriefen wieder.

Dennoch begann jeder Gottesdienst mit einem gemeinsamen Sündenbekenntnis, und der kollektiven Vergebung durch den Bischof, die sich auf dessen Binde- und Lösegewalt berief. Die Gemeinde wirkte aber dabei mit. (Das ist bis heute im "Confiteor" erhalten geblieben)

Aber es gab auch schwerwiegende Verfehlungen einzelner. Das wurde mit Rausschmiss geahndet. Auch das spiegelt sich in den Apostelbriefen wieder. Für solche Fälle gab es im Laufe der ersten zwei bis drei Jahrhunderte durch das Bußinstitut eine zweite Chance. Der Sünder musste individuell vor der Gemeinde "in Sack und Asche" bekennen, eine Bußzeit verbringen, und wurde dann neu aufgenommen. Dies war nur einmal möglich. Von der Neuaufnahme ist durch Tertullian eine Formel überliefert: "Aber nur einmal, da bereits zum zweitenmal."

Im Rahmen dieses Bußinstitutes gab es Sünden, die nicht vergeben wurden - sogenannte Todsünden. (Zu deren Liste gehörte in den ersten zwei Jahrhunderten der Ehebruch.)

Von einem Bußsakrament im heutigen Sinne, sowie von einer Ohrenbeichte, ist mir aus den ersten drei Jahrhunderten des Christentums aus dem Stehgreif nichts geläufig.

Vielleicht sollte man bedenken, dass alle Weiterentwicklungen nicht einheitlich verliefen, stets von heftigen Kontroversen gekennzeichnet waren, und grundsätzlich zu Spaltungen führten. Dabei war manchmal nicht klar, wer eigentlich wen rausgeschmissen hatte, und in wenigstens einem Fall gingen die frommen Väter sogar mit Knüppeln aufeinander los.

:-(

Ein weit verbreiteter Irrtum wird von Dir zitiert, ich möchte die Gelegenheit nutzen, anzuregen, darüber nochmals nachzudenken:

Du schriebst:

Durch die Taufe - es war durchweg eine Erwachsenentaufe - wurden alle Sünden vergeben.

Dies ist nicht korrekt, sieh die folgenden Ausführungen:

Ein neuer Grund für die Taufe

6, 7. (a) Zu welchem Zweck taufte Johannes? (b) Was war neu, als die Nachfolger Jesu getauft wurden?
6 Johannes taufte aus einem anderen Grund als die Nachfolger Jesu (Johannes 4:1, 2). Er taufte Menschen zum Zeichen ihrer Reue über Sünden, die sie gegen das mosaische Gesetz begangen hatten (Lukas 3:3).* Als Nachfolger Jesu getauft wurden, spielte etwas Neues eine Rolle. Zu Pfingsten 33 u. Z. forderte der Apostel Petrus seine Zuhörer auf: „Bereut, und jeder von euch lasse sich im Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden taufen“ (Apostelgeschichte 2:37-41). Petrus wandte sich zwar an Juden und Proselyten, doch sprach er weder von der Taufe als Zeichen der Reue über Sünden gegen das mosaische Gesetz noch wollte er sagen, die Taufe im Namen Jesu stelle ein Abwaschen von Sünden dar (Apostelgeschichte 2:10).

7 Bei diesem Anlass gebrauchte Petrus den ersten der „Schlüssel des Königreiches“. Zu welchem Zweck? Um seinen Zuhörern die Erkenntnis zu erschließen, dass für sie die Möglichkeit bestand, in das Königreich der Himmel einzugehen (Matthäus 16:19). Da die Juden Jesus als Messias verworfen hatten, waren Reue und das Ausüben von Glauben an ihn ein neues, wichtiges Erfordernis, um Gott um Vergebung bitten zu können und sie gewährt zu bekommen. Diesen Glauben konnten sie öffentlich zu erkennen geben, indem sie sich im Namen Jesu Christi im Wasser untertauchen ließen. Auf diese Weise symbolisierten sie ihre persönliche Hingabe an Gott durch Christus. Alle, die heute Gottes Wohlgefallen wünschen, müssen denselben Glauben ausüben, sich Jehova Gott hingeben und sich zum Zeichen ihrer rückhaltlosen Hingabe an Gott, den Höchsten, der christlichen Taufe unterziehen.

wie gesagt, ein weit verbreiteter Irrtum. Dies wird um so deutlicher, wenn man darüber nachdenkt, dass in fast  allen traditionellen christlichen Kirchen KINDER getauft werden.

Eigentlich ja Säuglinge.

Welchen Sinn soll die Taufe ZUR SÜNDENVERGEBUNG bei Säuglingen oder Kleinkindern haben?

Cheerio

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@gromio

Also doch Glaubensfragen. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich mich darüber streite - hä?

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@Wurzelstock

Keine Glaubensfrage, sondern eine Vernunftfrage. UND darüber ist  nicht zu streiten, nicht nötig, nein.

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@gromio

Gromio, es gibt Vernunft und Unvernunft; Glaube und Unglaube, und Glaube oder Wissen.

Dann gibt es noch Rechthaber und Unrechthaber. Die Rechthaber verfügen über zusätzliche Gegensatzpaare: "Glaube und Vernunft", "Verstandbenutzung und Herzenssache".

Du solltest wenigstens begreifen, dass solche nützlichen Beliebigkeiten nur im Gespräch eingesetzt werden können - als vorletzte Ultima Ratio: Sie klingen so bieder, dass der Gegenüber automatisch taktvoll nickt.

Die Ultima Ratio selbst aber, wenn alle Stricke gerissen sind, ist die treuherzige Versicherung: "Aber wir meinen es ehrlich."

Spätestens darauf kann das gerührte Opfer des Predigers seine Bestätigung nicht mehr verweigern, und damit prahlst Du dann im theokratischen Unterricht, gelle?

Wie willst Du eure Masche denn hier schriftlich zum Erfolg führen, ohne dass sie jederzeit durchschimmert?

Mir ist es sowas von egal, was Du für vernünftig hältst, wenn es nicht einmal den Hauch einer Überprüfbarkeit hat.

Ich frage mich aber, was einen vernünftigen Menschen dazu bringen kann, über anderer Leute Sündenlast zu schwadronieren, obwohl die damit bestens klar kommen. Halte es wie Du willst! Es interessiert keinen!

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@gromio

Auf diese Weise symbolisierten sie ihre persönliche Hingabe an Gott durch Christus. Alle, die heute Gottes Wohlgefallen wünschen, müssen denselben Glauben ausüben, sich Jehova Gott hingeben und sich zum Zeichen ihrer rückhaltlosen Hingabe an Gott, den Höchsten, der christlichen Taufe unterziehen...

Das mit der Hingabe scheint ja wohl auch ein weit verbreiteter Irrtum zu sein, Gromio....

'Hingabe' ist kein allgemeines christliches Erfordernis. Es bezog sich im AT auf die Priesterklasse und im NT auf Jesus Christus. Desweiteren wird im NT der Begriff auch in einem negativen Zusammenhang gebraucht .... 


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Hallo gromio. 

Wie funktioniert das eigentlich? Eine Frage stellen um sie anschließend selbst zu beantworten? 

Mir fällt in diesem Zusammenhang ein, dass Zeugen Jehovas sich vor Gericht in einen der amerikanischen Bundesstaaten bemüht haben, das Beichtgeheimniss ebenfalls auf ihre Religionsgemeinschaft anwenden zu dürfen. Damit soll verhindert werden, dass intere Dokumente den Gerichten vorgelegt werden müssen... 

Nein, das kann ein Priester natürlich nicht, doch er kann  vorgeben, es zu können, er kann auch überzeugt sein, es zu können.