Was ist eine gute Leitfrage für Abtreibung?
Hallo Leute,
Da ich in der 10.Klasse bin, muss ich eine Präsentation für meine MSA Prüfung vorbereiten. Ich finde als Thema Abtreibung super spannend und Diskussionsfähig. Es könnte biologisch oder auch ethisch von Fach her sein.Nur fehlt mir eine passende Leitfrage über das Thema. Ich habe daran gedacht vielleicht Deutschland und Amerika zu vergleichen. Es wäre super nett mir zu helfen und eine passende Leitfrage bzw. Problemfrage zu finden. Lg
8 Antworten
Der Vergleich USA- Deutschland hat viel Diskussionspotential, denke ich.
Ansonsten würde mir noch einfallen:
Die Frage, ob die zeitliche Grenze - Abtreibung bis zur 12. Schwangerschaftswoche - angemessen ist.
Oder ob ein gesetzliches Verbot zielführend wäre. So, wie es in anderen Teilen der Welt praktiziert wird.
Das Argument, dass man hätte verhüten können. Es gibt unzählige Verhütungsmethoden und die Aufklärung ist super heutzutage. Das Argument "ich bin ungewollt schwanger geworden" gilt nicht! Außer bei Vergewaltigungen, das ist ein Sonderfall/Extremfall.
Justitia, huh?
Zunächst einmal ist das kein Argument. Die Frage war, was für ein Verbot spricht, was die VORTEILE eines Verbots im Verhältnis zu den NACHTEILEN eines Verbots sind. Dass man verhüten kann, hat damit nichts zu tun. Um trotzdem darauf einzugehen: Es kann eine Menge schieflaufen. Am häufigsten wird ja immer noch die Pille verwendet. Wird diese nicht gleichmäßig eingenommen, vergessen, wird man krank, erbricht man sich ein paar Tage vorher oder hat Durchfall etc. pp., ist die Wirkung schon eingeschränkt. Gerade Jüngere wissen da noch nicht so gut Bescheid. Genauso, wie selbst viele Erwachsene denken, man könne während der Periode nicht schwanger werden. Und ja, die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering. Ich kenne aber jemanden, der dadurch schwanger geworden ist. Genauso wie ich jemanden kenne, der die Ausbildung abbrechen musste, da die Pille nicht gewirkt hat. Wir sprechen in beiden Fällen von jungen bis älteren Erwachsenen. Oh, und von dem Kondom habe ich noch gar nicht angefangen. Möchte man zum Beispiel keine Pille nehmen, wegen der Nebenwirkungen, bleibt nur noch das Kondom. Das wiederrum kann dann platzen, reißen, auslaufen, was weiß ich. Oder es verträgt sich nicht mit dem Gleichtgel, wird spröde und bricht. Wissen auch viele nicht. Andere glauben, doppelt halte besser, ziehen sich gleich zwei Kondome über, was durch die Reibung dazu führt, dass beide Kondome am Ende Risse haben.
Aber all das spielt überhaupt keine Rolle. Ein Verbot würde nur dazu führen, dass Frauen die Abtreibung entweder selbst vornehmen, dazu zwielichtige Gestalten beauftragen, die das Ganze mit einem Kleiderbügel erledigen, es würde dazu führen, dass noch mehr Säuglinge in Müllcontainer landen, im Heim oder im besten Fall, in einer Familie, die sie nicht will. Klasse Aussichten. Und wofür? Du bist dran.
Ich beharre weiterhin auf meinem Argument, egal ob du es als Argument anerkennst oder nicht. Mit welchem Recht sagst Du es sei kein Argument? Nur weil Du kein gutes Gegenargument hast? Es gibt derzeit unzählige Verhütungsmethoden und wenn man nur ein bisschen aufgeklärt ist (nicht schwer heutzutage) weiß man, dass man diese auch kombinieren kann (Pille + Kondom z.B.). Kondome schützen auch vor Geschlechtskrankheiten, also sind sie als zusätzlicher Schutz optimal. Lass Dich erstmal aufklären!
Du hast Recht, ich habe keine Ahnung. Tut mir leid, dich angezweifelt zu haben. :-)
Vielen lieben Dank für die hilfreiche Antwort. Es ist wirklich schwierig zu argumentieren, ob ein gesetzliches verbot zielführende wäre. Trotzdem danke
Die Frage nach dem ethisch vertretbaren, spätesten Zeitpunkt einer Abtreibung wäre durchaus auch für einen Ländervergleich geeignet, auch und gerade innerhalb der EU.
Auch rund um den § 219a StGB, das "Werbeverbot" für Abtreibungen, kannst du einen solchen Ländervergleich machen. Schließlich ist das hier in Deutschland gerade eine ganz aktuelle Debatte. Da schadet es ja nicht, wenn man mal schaut, wie vergleichbare andere Länder das handhaben.
Vergleiche mit den USA sind enorm schwierig, da dort jeder Bundesstaat sein eigenes Süppchen kocht. Sprich, du müsstest in allen 50 Bundesstaaten schauen, wie es dort jeweils gehandhabt wird und das dann wiederum mit Deutschland vergleichen ;). Bisserl viel, meinst du nicht auch?
Vielen lieben Dank für deine Hilfreiche Antwort. Ja , da haben sie recht, ich könnte vielleicht die Staaten rausnehmen, wo das abtreiben ganz spezifisch verboten wird oder illegal ist.
Das kommt natürlich darauf an, wie du das Ganze aufzieheh möchtest. Wenn du einen streng juristischen Vergleich machen möchtest, wird es natürlich schwierig. Aber man könnte auch die grundsätzlichen Einstellungen vergleichen.
Hallo
Amerika und Deutschland zu vergleichen ist nicht so sinnvoll.
Interessanter wäre Deutschland und z. B. Russland.
Was man sich auch fragen kann, ob ein Verhütungsmittel ein 100%iger Schutz ist (Antwort: nein)? Oder zu fragen, weshalb es früher mehr Abtreibungen gab oder in einigen Ländern noch heute es mehr Abtreibung als in Deutschland gibt? Ob eine Legalisierung der Abtreibung zu weniger, gleichviel oder mehr Abtreibungen geführt hat (Antwort: weniger)? Oder wie lange es schon Abtreibungen gibt? Oder ob ein Verbot Abtreibungen verhindert (Antwort: nein)? Ob Adoption eine Alternative ist (Antwort: nein, da muss man nur die Anzahl Abtreibungen und Inlandadoptionen vergleichen)?
Freundlichen Gruss
tm
Länder vergleichen bringt für die Thematik nichts! Es ist ja mit 16 schon ein ernstes Thema zum Sex! Wie wäre es dann mit "Abtreibung statt verhütung?" oder "Abtreibung, ab welcher Woche beginnt Mord?"
Wie wäre es dann mit "Abtreibung statt verhütung?" oder "Abtreibung, ab welcher Woche beginnt Mord?"
Geht es noch ein bisschen tendenziöser?
Und doch, die Konzepte verschiedener Staaten zu vergleichen ist durchaus sinnvoll.
"Abtreibung statt verhütung?" oder "Abtreibung, ab welcher Woche beginnt Mord"
Das wären eher BILD-Schlagzeilen, als angemessene Leitfragen für eine schulische Abschlussarbeit.
Vielleicht auch Diskussipn über die Zeit. Wann wird aus ein paar Zellen mit Potenzial ein Mensch....
Die letzte Frage finde ich schwierig. Ich meine, welche ernsthaften Argumente gibt es für ein gesetzliches Verbot? Die stehen in keinem Verhältnis zu den Gegenargumenten...