Lehramt Realschule, ist es anstrengend?

6 Antworten

Das kommt sehr auf die Schule selbst an.

Die Zusammensetzung der Schülerschaft hängt davon ab, in welcher Region oder sogar Stadtteil eine Schule ist. Deshalb kann man das so pauschal nicht sagen.

In einigen Bundesländern werden zudem Hauptschulen abgewickelt und an Realschulen Hauptschulzweige eingerichtet oder es gibt Schulen, die verschiedene Abschlüssen anbieten, so dass die Schülerschaft sehr heterogen ist.

Hinzu kommt die Inklusion, sodass man sich als Lehrer auf Schüler mit unterschiedlichen Biographien als auch unterschiedlichen Lernvoraussetzungen einstellen muss.

Du hast nach dem Referendariat nicht die Garantie auf einer Realschule arbeiten zu können. Je nach Bedarf kann es sein, dass du auf einer Gemeinschaftsschule, Oberschule, Sekundarschule (so heißen eben die zusammengelegten Schulformen je nach Bundesland) unterrichtest.

Denn das Studium befähigt zum Einsatz in der Sekundarstufe 1, aber nicht nur in einer Realschule.

Der Abischnitt zwingt dich doch nicht zu einer Schulform, theoretisch kannst du dich um einen zulassungsfreien Studiengang, wie Mathe für Gym/Gesamtschullehramt bewerben. Der ist dann aber entsprechend schwer.

Es ist ja nicht so, dass für Sek 1 der Zugang für beliebte Fächer für jeden offen ist.

Da sehe ich keinen zwingende Zusammenhang.

Aber ist schon wahr, die Anforderungen an den Alltag können sich je nach Schulform unterscheiden- in der Sek 2 sind die Korrekturen in der Oberstufe durchaus intensiver, die Abivorbereitung ebenso.

Da ich nur einen schnitt von 2,7 habe, möchte ich später mal auf einer Realschule unterrichten

Ist der Schnitt nicht relativ egal, Hauptsache man ist in seinen unterrichteten Fächern gut? Wen hätte es interessiert, wenn ich rein hypothetische als Mathe- und Biolehrerin eine schlechte Spanisch- und Geschichtsnote hatte?

Also wie gehen die Schüler dort mit den Lehrern um, ist es wirklich so schlimm wie es oftmals geschildert wird?

Ich war bis zur 10. Klasse auf der Realschule und habe danach zum Gymnasium gewechselt um mein Abi zu machen.

Bei beiden Schulen gab es freche und (teils sehr) respektlose Schüler und viele, die tun was sie sollen. Viele verstehen nur eben nur langsamer und teils mit größeren Schwierigkeiten, deswegen sind sie ja auf dieser Schulform und nicht dem Gymnasium. Ebenso gab es bei beiden extrem nervige Eltern, wobei die, die sich gar nicht kümmern, gefühlt weniger waren.

Was du da schlimmes gehört hast weiß ich nicht. Ja, es ist etwas "wilder" und evtl. hat man statt z.B. 2 Problemschülern (Aggression, Faulheit, Respektlos, Trauma, starke Probleme in der Familie, psychische Probleme) dann 3 oder 4, aber wirklich große Unterscheide gab es nicht.

Ich denke wie schlimm es ist, hängt in erster Linie von der Gegend ab, wo die Schule ist.

Auf was lasse ich mich bei speziell bei einer Realschule ein?

Auf einen größeren Mix an Schülern. Auf dem Gym hat man Schüle die sehr intelligent sind, gut lernen können oder im besten Falle beides. Zudem ein paar, die schwächer sind und evtl. mal zur Realschule wechseln.

Auf der Realschule kannst du alles haben, starke Schüler die aufs Gym könnten, die Realschüler und wiederum schwächere Schüler, die eher auf die Hauptschule gehören. Entsprechend musst du den Unterricht an 3 statt 2 "Gruppen" anpassen, um dauerhaft keinen groß zu über- oder unterfordern. Denn Schulwechsel sind dann doch sehr selten, egal in welche Richtung.

20Fragender00 
Fragesteller
 18.01.2019, 16:39

Also der Schnitt spielt schon eine Rolle, da man für Gymnasium bzw. Grundschullehramt eben einen von ca. 2,3 braucht, und für die Realschule braucht man so gesehen keinen, da die letzten Jahre alle Bewerber bei der Uni für die ich mich interessiere angenommen wurden.

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testwiegehtdas  21.01.2019, 10:38
@20Fragender00

Das kommt immer drauf an, an welche Uni du willst, ob du bereit bist Wartesemster zu machen oder dein Glück im Losverfahren zu probieren.

Ich kenne jemanden, der ist mit 3,7 übers Losverfahren in Psychologie gekommen (NC in dem Jahr war 1,3).

Wenn das der Traum ist, findet man einen Weg, man muss es nur wollen.

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20Fragender00 
Fragesteller
 21.01.2019, 17:04
@testwiegehtdas

Wie darf ich mir die Losverfahren vorstellen? Sollte man wirklich mal darauf spekulieren, oder ist das mehr als unwahrscheinlich?

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testwiegehtdas  22.01.2019, 11:17
@20Fragender00

Das ist bei jeder Uni etwas anders. Jetzt mal mit rein erfundenen Zahlen, genaue bekommst du auf der Homepage der entsprechenden Uni:

Ein Teil wird direkt vergeben und fließt entsprechend in die NC Auswertung ein, hier jetzt einfach mal 60%. Weitere 30% werden gesondert vergeben, zwar unter Berücksichtigung der Abi-Note, aber auch über Kriterien wie z.B. Wartesemester.  Ein Teil bleibt über, den die Uni dann übers Losverfahren oder z.B. Stipendien (in D eher selten) oder soziale Faktoren vergibt, hier jetzt noch 10%. Beim Losverfahren können sich meist alle anmelden, die in dem ersten Lauf keinen der 90% der Studienplätze bekommen haben. Da entschiedet dann zwischen allen das Los, alles andere ist egal. Es zählt einfach nur, wer am Ende genug Glück hat.

In der Uni Hamburg wird es meines Wissens nach etwas anders gelöst, da gibt es nicht von Anfang an ein Kontingent an Losverfahrens-Plätzen, sondern es werden nachträglich die Plätze verlost, die nicht in Anspruch genommen wurden (z.B. Gebühren nicht bezahlt oder abgesagt). Entsprechend muss man hier etwas flexibler sein, da man die Info entsprechend auch erst deutlich später als die direkt zugelassenen bekommt.  

Einfach mal nach deinen Wunsch-Unis und Zulassungsverfahren googeln, da findet man recht viel.

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Da ist nix schlimm

20Fragender00 
Fragesteller
 18.01.2019, 20:21

Ok. Die Tatsache, dass eben so wenige überhaupt zu einer Realschule gehen wollen, schreckt nun mal schon etwas ab, da das ja sicher auch Gründe haben wird.

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Da ich nur einen schnitt von 2,7 habe, möchte ich später mal auf einer Realschule unterrichten. 

Meinst Du, dass die Anforderungen an Realschullehrer geringer sind als an Lehrer an anderen Schultypen, oder wie soll ich diesen Satz deuten? Welches Lehramt hättest Du mit einem besseren Schnitt gewählt?

20Fragender00 
Fragesteller
 18.01.2019, 16:40

Grundschullehramt. Ich wollte nur klar stellen, dass ich mit dem Schnitt nur auf einer Realschule unterrichten kann, und nicht auf Grundschule oder Gym

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Wie Schüler sich benehmen hat nichts mit der Schulart zu tun, sondern wie sie zuhause erzogen werden.

Als Lehrer wäre es gut, wenn du dir Gehör verschaffen kannst. Nicht durch schreien, sondern durch Respekt. Wenn du klug, aber ein Mäuschen bist, gehst du im Klassenzimmer unter. Das kann dir schon in der Grundschule passieren.

Einige Menschen besitzen diesen Charisma, dass man sie automatisch als Respektsperson wahr nimmt. Andere müssen mit ihrem Verhalten überzeugen.

Wenn du Lehrer werden willst. Mach es! Ist ein toller Beruf. Und wie in jedem Beruf muss man sich auch hier ein bissche Fell wachsen lassen. Es werden dich nie alle leiden können. Einige werden in deinem Unterricht nicht gut sein oder dein Fach hassen. Letztendlich hast du heute nicht mehr nur mit den Schülern zu tun, sondern musst dich auch regelmäßig mit deren Eltern auseinandersetzen. Und da prallen die verschiedensten Ansichten aufeinander. Das muss man verarbeiten können. Aber das alles lernt man im Laufe der Zeit!

Gugu77  18.01.2019, 16:02

"Das kann dir schon in der Grundschule passieren."

Da sowieso ;-)

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20Fragender00 
Fragesteller
 18.01.2019, 20:21

Ok. Die Tatsache, dass eben so wenige überhaupt zu einer Realschule gehen wollen, schreckt nun mal schon etwas ab, da das ja sicher auch Gründe haben wird.

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