Latein im Lebenslauf?

7 Antworten

Geht es um die erste Ausbildungsstelle? Nein? Weglassen.

Geht es bei der ersten Ausbildung um irgendwas, wo Latein benötigt werden könnte (Medizin, Pharmakologie, Biologie, Chemie ...)? Nein? Weglassen.

Wenn es dann also in irgendeiner Form benötigt wird, ein wenig wiederholen und das kleine Latinum angeben.

Wer Angaben macht, darf immer damit rechnen, dass die geprüft werden.
Ich nehme gerne jemand mit in ein Bewerbungsgespräch, der solche speziellen Angaben dann mal spontan prüft. Ich brauche nämlich nur Bewerber, die ehrlich sind, auch gegenüber sich selber.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
nurlinkehaende  15.10.2019, 07:25

Niemand wird ein Problem damit haben, dass Latein nicht flüssig sitzt, auch bei einem großen Latinum. Sprachwissenschaftler oder Theologen sollten da sattelfest sein, aber darum wird es nicht gehen, sonst hättest Du die Frage gar nicht gestellt.

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Ja, alles, was man gelernt und gemacht hat, gehört zu seinem Lebenslauf.

ABER bitte richtig schreiben: Es gibt schon lange kein "Kleines Latinum" mehr. Du hast das "Latinum", aber eben nicht als ABI-Fach absolviert. Und es ist natürlich, dass man davon fast nichts mehr weiß, wenn man dieses spezielle Wissen und Können jahrelang nicht eingesetzt hat.

Ich weiß, dass dieses Begriffsdurcheinander existiert, weil es früher den Begriff "Großes Latinum" (Latein als ABI-Fach) gab. Die Lerninhalte haben sich jedoch geändert. Heutzutage rettet man sich deshalb mit: "Ich habe Latein auch als Abiturfach gehabt." PS: Ich auch.

nurlinkehaende  15.10.2019, 08:18

Großes Latinum hat mit Abi-Fach schon Jahrzehnte nichts mehr zu tun. Mein Abi liegt fast 40 Jahre zurück und ich hatte damals in der 11. Klasse nach 7 Jahren Latein das große Latinum. Damit war das Kapitel Letein für mich auch geschlossen.

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Skoph  15.10.2019, 22:06
@nurlinkehaende

Das beruht natürlich auf den Jahren des Lateinunterrichts und den damit verbundenen Inhalten des Lateins, nach Cäsar, Ovid z. B. Vulgärlatein (z. B. Petron, Carmina burana), mediävistisches Latein in Auszügen (z. B. Erasmus, Kopernikus), schwierige politische Reden und philosophische Texte, Lyrik.

Unser Sohn im G8 (Bayern) hatte deshalb von der 7. bis zur 12. Klasse Latein, also bereits in vier Jahren das relativ für alle Bundesländer genormte Latinum und in sechs Jahren das erweiterte Latein, dass nur für wenige geistes- bzw. humanwissenschaftliche Studiengänge sinnvoll ist.

Allerdings helfe ihm sein Wissen und Können über die (generative) Transformationsgrammatik, die nur !! sein Lateinlehrer erst nach !! der 10. Klasse übend gelehrt hat, bei seinen sehr verschiedenen Sprachen in Wort und Schrift - Deutsch, Ungarisch, Englisch, Business-English, Französisch, Mandarin -, behauptet er selbst. Na ja.

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Hallo,

den Unterschied zwischen kleinem und großem Latinum gibt es schon lange nicht mehr. Man hat das Latinum oder man hat es nicht. Punkt.

Ob Du es erwähnen sollst, hängt davon ab, auf welche Stelle Du Dich bewirbst.

Ich glaube nicht, daß es Dir hilft, eine Stelle als Maschinenbauer oder als Küchenchef zu finden.

Herzliche Grüße,

Willy

Nein, würde ich nicht. Es entsteht Dir kein Schaden, wenn Du es weglässt und Du bekommst auch keinen Pluspunkt, wenn Du es kannst - weil das früher auf dem Gymnasium sowieso normal war oder auch heute noch ist.

Du riskierst halt nur, dass da Nachfragen kommen und wenn dann rauskommt, dass Du gar kein Latein kannst... Herzlichen Glückwunsch. ;)

Ja. Ich hatte in der Schule 4 Jahre Französisch, habe aber inzwischen so gut wie alles vergessen.