Kleidung des Lektors

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Hihi, wie hat man Dich denn zu diesem Amt berufen? Ich war vorher ca. vier Jahre lang jedes Wochenende in der Kirche und wusste daher, wie das bei "uns" abläuft. Wie es in Deiner Gemeinde ist, kann ich nicht sagen, aber wie es in den meisten Kirchen ist und was in der Lektorenausbildung empfohlen wird (habe selbst auch schon Lektoren aus- und fortgebildet):

Der Lektor ist Teil der Gemeinde, das wird auch üblicherweise durch seine Kleidung sichtbar. Sie soll sauber und ordentlich sein (in anderen Ländern tragen Katholiken ganz selbstverständlich "Sonntagskleidung", das ist hier unüblich geworden, aber für Lektoren immer noch empfohlen). Spezielle Gewänder tragen außer dem "geweihten Personal" normalerweise noch die Gemeindereferentin und die Ministranten. Lektoren und Kommunionhelfer bleiben bei mindestens ordentlicher, sauberer Kleidung. Wenn aber z. B. ein Ministrant auch liest, muss er sich nicht extra umziehen ;-).

Lektoren und Kommunionhelfer sitzen schon vor Beginn der Messe in den meisten Gemeinden in einer Bank relativ nahe zum Ambo, damit sie beim Tagesgebet in würdigem Tempo zum Ambo gehen können. Gehen sie dabei durch den Mittelgang oder ist die Kirche so klein, dass die Kirche nur einen Mittelgang hat, verneigen sie sich vor dem Altar (vor Christus selbst), bevor sie zum Ambo gehen.

Noch wichtiger als die Kleidung ist die Vorbereitung. Du musst alle Texte (Lesung/en, Fürbitten, Meditationen) verstehen oder wenigstens so vortragen, als hättest Du sie verstanden. Wenn Du mal eine Passage nicht verstehst, versuche einen pastoralen Mitarbeiter (muss ja nicht immer der Priester sein, Gemeinde-, Pastoralreferenten und Diakone haben auch eine theologische Ausbildung) zu fragen. Lies nicht zu langsam, nicht zu schnell, sprich gut deutlich ins Mikrofon, die ältere Dame in Reihe 17 wird's Dir danken.

Ob Du in Deiner Gemeinde mit dem Priester und der übrigen Assistenz zusammen einziehst und wo Du dann stehst, musst Du in Deiner Gemeinde fragen.

TheHenni95 
Fragesteller
 05.01.2011, 22:13

Ich schließe mich Sonnenschnauz an: Danke für die schnelle und hilfreiche Antwort. Danke :)

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Am richtigsten wäre es, wenn jeder, der in der Liturgie einen Dienst hat, das Taufkleid, sprich: Albe trägt. Von daher wäre ein liturgisches, weißes Gewand optimal. Es hat sich aber bisher nicht durchgesetzt. Ein No-go ist auf jedenfall zerrissene Jeans, Minirock und dergleichen mehr.

Wenn der Lektor liturgisches Gewand trägt, dann zieht er mit dem Pfarrer ein, wenn nicht, nicht, egal ob der Einzug groß ist oder klein.

Nenek  05.01.2011, 22:08

Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Orgel spielen mit langem Rock nicht so einfach ist. Einen Rock trage ich nur noch dann, wenn ich ihn unauffällig raffen kann :-) Kantoren und Chorleiter in Alben und albenähnlichen Gewändern sind mir aber auch schon untergekommen.

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Ich bin Protestant, bin aber öfter in der Katholischen Kirche (in Frankreich) und habe dort auch schon gelesen, sogar das Evangelium.

Das meiste hat nenek schon gesagt. Überall, wo ich in der Kath. Kirche war, zogen die Lektoren nicht mit dem Priester ein, sondern saßen auf den Bänken. Oft fiel auch ein Lektor aus, dann war immer jemand zur Stelle, sogar unvorbereitet, der gut gelesen hat. Das Gleiche gilt für das Einsammeln der Kollekte.

In der Ev. Kirche kenne ich es so, dass Lektor und/oder Lektorin mit Pfarrer/Pfarrerin gemeinsam einziehen. (Die Gemeinde bleibt sitzen, was ich nicht gut finde.) Sie sind vorher in der Sakristei, man spricht ein gemeinsames Gebet.

Warnen möchte ich doch vor der besonderen KLeidung. Nicht aus liturgischen Gründen, die würden dafür sprechen. Sondern aus psychologischen. Ich kenne (ev.) Lektoren, die "erkrankten" plötzlich an "Talaritis". Sie empfanden sich als verhinderte Geistliche und machten keinen Dienst, sondern zogen eine Schau ab.

Und außerdem: Da hatte in der Bibel schon mal einer "einen bunten Rock" (Joseph), der ihn von seinen Brüdern unterscheiden sollte. Das ist ihm übel bekommen. Er landete im Brunenn und wurde nach Ägypten verkauft.

Dieses Schicksal solltest du dir ersparen.