Klavierunterricht mit 7?
Unsere Tochter (7) hat gesehen wie ihre Freundin Klavier spielt. Jetzt möchte sie es auch lernen.
Normalerweise wäre es kein Thema und wir würden es ihr erlauben. Allerdings geht sie bereits 1x wöchentlich zum Tanzen sowie 1x wöchentlich Reitstunde und zusätzlich noch min. 3x die Woche in den Stall (hat ein eigenes Pony).
Wir möchten sie nicht überfordern und die Schule soll darunter nicht leiden. Ich wurde damals als Kind/Jugendliche von meine Eltern zu Leistung getrimmt und musste schulisch sowie auch sportlich immer Bestleistung bringen. Das hat mich irgendwann in die Bulimie getrieben. Sowas möchte ich meine Kinder nicht antun und sie schützen.
Würdet ihr es trotzdem erlauben oder eher nicht?
13 Antworten
Ich würde es dem Kind erlauben, klar. Ihr werdet als Eltern dann nur eben damit zurecht kommen müssen, dass das Kind früher oder später (parallel zu den steigenden Anforderungen in der Schule, die immer im Vordergrund stehen sollten) merken wird, dass sein Plan zu voll ist. Dann werden eben Fokussierungen auf das ein oder andere Hobby erfolgen, worunter das andere leiden wird. Aber das ist nun mal auch etwas, was Kinder lernen müssen. Meine Eltern waren damals enttäuscht, als ich den Klavierunterricht abgebrochen habe. Aber ich hatte mich auf Trompete fokussiert und festgestellt, dass beides mich überfordert. Wie ich dann auch ironischerweise umgekehrt als Jugendlicher festgestellt habe, dass ich doch lieber wieder Klavierunterricht nehmen möchte und die Trompete an den Nagel hänge, mangels Zeit. Das wird dann eben früher oder später so kommen und ich als Vater würde darauf eingehen, da ich selbst froh bin, dass meine Eltern da keine Szene draus gemacht haben.
lg up
Guten Morgen,
den Unterricht würde ich dem Kind ermöglichen. Worauf man achten sollte ist, dass es nicht nur eine Laune ist (also noch kein eigenes Instrument, usw.)
Entscheidend ist, dass das Kind dem Ganzen mit Freude nachgeht.
Bei uns im Haus wird ein Instrument zum geistigen Ausgleich nahe gelegt.
Ein guter Indikator für die "Freude" ist, ob die Übungen aus eigenem Antrieb gemacht werden oder man das Kind dazu motivieren muss. Im letzteren Fall ist es meistens ratsam etwas zu ändern.
LG
sie will es doch von sich aus, von daher solltet ihr nur beobachten, ob sie ihre ganzen Verpflichtungen insgesamt auch ohne großen Stress schafft
wenn nicht, sind Gespräche mit ihr dann das Mittel der Wahl
Schnuppern würd ich sie auf jeden Fall lassen wenn sie es möchte. Ihr werdet merken ob das Zukunft hat bzw. was zuviel ist und ihr entscheidet das weitere Vorgehen. Wie hier schon erwähnt, die Schule darf darunter niemals leiden.
Solange das Kind es selbst will, klar kommt und sich nicht unter Druck gesetzt fühlt, sollte es das zumindest ausprobieren dürfen. Ich könnte mir vorstellen, dass das Programm dann auf Dauer wahrscheinlich doch zuviel wird, auch wenn die Anforderungen in der Schule steigen und ein Tier regelmäßig zu versorgen/betreuen ist. Kinder sollten ja auch noch Zeit für sich, zum Spielen oder auch einfach mal gar nix machen haben. Spätestens, wenn ihr dann ernsthaft überlegt, ein Klavier anzuschaffen, solltet ihr nochmal Revue passieren lassen.
Off topic, aber ich habe als Kind Flöte, Geige und Klavier gespielt und das gar nicht schlecht und auch gerne, ich habe ein sehr gutes musikalisches Gehör und es fiel mir immer leicht. Auch waren die gemeinsamen Konzerte in der Musikschule etc. wirklich schön, hab ich in guter Erinnerung. Trotzdem habe ich als Jugendliche / junge Erwachsene damit aufgehört und es bisher keine Minute vermisst. Ab und an klimpere ich mal zum Spaß auf meinem alten - und mitterlweile sehr verstimmten... - Klavier herum, wenn ich meine Eltern besuche, das steht dort zur Deko im Wohnzimmer. Ob also das Erlernen von Intrumenten dann letztlich tatsächlich was gebracht hat, außer zeitlichen und finanziellen Aufwand, kann ich nicht sagen. Denke, eher nicht.
Meine eigenen Kinder haben auch mal kurzzeitig Bekanntschaft mit Geige und Gitarre gemacht, hatten dann aber auch irgendwann kein Interesse mehr. War für uns Eltern in Ordnung.
Ich bin damals wie gesagt unter dem Druck zusammengebrochen und in die Essstörung gerutscht. Das wurde bei meine Eltern aber totgeschwiegen und ich musste trotzdem Leistung weiterhin bringen. Das möchte ich meine Kinder nicht antun.
Wir erlauben ihnen eigentlich alles wenn es machbar ist und sie bekommen auch alles wenn es finanziell möglich ist.
Hab jetzt in einer Musikschule einen Termin gemacht. Mal sehen ob sie es dann immer noch so toll findet wenn sie sieht, dass es arbeit ist. 😉