Kirche: Kann man das machen?

12 Antworten

Weil dann müsste ich ja eventuell ein Gebet oder ein Lied für mich abbrechen?

Das musst du für dich klären, ob das etwas wäre, was für dich in Ordnung ist.

Prinzipiell sollte es kein Problem darstellen. Solltest halt nur den Melder leise stellen und dich an den Rand einer Reihe setzen, damit du nicht unnötig Menschen stören musst.

Kannst du die Frage aber nicht mit einem "Ja" beantworten, dann wäre evt. auch eine Möglichkeit für die Dauer des Gottesdienstes (der dauert i.d.R. ja nicht ewig) nicht zur Verfügung zu stehen, sondern erst direkt danach wieder. Das musst du natürlich absprechen, ob das gehen würde.

Prinzipiell kann mich keiner zwingen zum Einsatz zu fahren. Aber es ist eine Selbstverständlichkeit, das wenn man in der Nähe ist mit zum Eindatz fährt.

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@Rowingboat
Prinzipiell kann mich keiner zwingen zum Einsatz zu fahren.

Öhm... doch!
Auch in einer Freiwilligen Feuewehr gibt es eine Dienstpflicht.

Ich zitiere hier mal aus §11 HBKG:

(1) [...] Die ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen haben an Einsätzen und an angeordneten oder genehmigten Übungen und Ausbildungsveranstaltungen sowie sonstigen Dienstveranstaltungen teilzunehmen und Weisungen vorgesetzter Personen nachzukommen.

Wie heißt es immer so schön: Der Eintritt in und Austritt aus der Freiwilligen Feuerwehr sind freiwillig. Alles dazwischen ist Dienst.

Natürlich kann man nicht 24/7/365 zur Verfügung stehen. Gerade bei Einsätzen als gesetzliche Pflichtaufgabe der FF und ihrer Mitglieder braucht es aber schon eine gute "Ausrede", diesen fern zu bleiben.

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@26Sammy112

Ja okay, das ist das offizielle... Aber wenn ich z.B. auf meine Tochter aufpassen muss lass ich mich von niemandem zwingen auf den Einsatz zu fahren.

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@Rowingboat

Es kommt ja auch immer drauf an, wie locker die Kolleg*innen/Vorgesetzen sind. Ich hatte z.B. einen Mitschüler, der auch in der FF war. Wenn er in der Schule saß war klar, dass er nur zu Einsätzen mitkommt, wo er maximal 10 Minuten hinbraucht (also Umgebung der Schule), damit er nicht zu viel Unterricht verpasst. Während Klausuren oder auch unseren Orchersterproben/-auftritten hatte er seinen Melder aus.

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@Rowingboat
ber wenn ich z.B. auf meine Tochter aufpassen muss lass ich mich von niemandem zwingen auf den Einsatz zu fahren.

Das ist korrekt. Das sind dann aber die "dem Feuerwehrdienst übergeordneten Aufgaben", welche in vielen anderen Bundesländern in den Feuerwehrgesetzen genannt werden.

Sprich: Du hast in dem Moment die gesetzliche Aufsichtspflicht für Deine Tochter, die nicht alleine bleiben kann und darf. Genauso wenig, wie die Erzieherin im Kindergarten einfach ohne Vertretung die Gruppe allein lassen oder der Arzt die Operation unterbrechen darf.

Nur ist eben der Besuch eines Gottesdienstes zumindest in Deutschland keine übergeordnete Aufgabe, welche das Fernbleiben vom Einsatz entschuldigt.

Wenn es sich natürlich um einen ganz besonderen Gottesdienst handelt, ist das sicherlich etwas anderes. Niemand wird verlangen, dass der Bräutigam oder auch der Brautvater die Hochzeit oder der Sohn die Trauerfeier seines Vaters verlässt... zumal diejenigen hier wahrscheinlich aufgrund ihres emotionalen Zustands in diesem Moment eh nicht diensttauglich wären.

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@Selkiade
Ich hatte z.B. einen Mitschüler, der auch in der FF war.

Schule ist allerdings auch nochmal etwas anderes. Denn bis auf Bayern räumt kein einziges Bundesland dem Schüler das Recht ein, den Unterricht für einen Einsatz zu verlassen. Und das aus gutem Grunde nicht, denn mit der Schule legt man nun einmal den Grundstein für sein restliches Leben, diese ist also als "übergeordnet" anzusehen. Letztendlich ist es aber, gerade bei volljährigen Schülern (Minderjährige haben in meinen Augen eh nichts im Einsatz verloren und dürfen auch rechtlich in zahlreichen Bundesländern nicht mit ausrücken), immer eine Frage der Absprache zwischen Schule und Schüler sowie der Vernunft. Ein 18-jähiger sollte schon einschätzen können, wann er es sich leisten kann, dem Unterricht fern zu bleiben - oder eben auch nicht.

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@26Sammy112

Ja, ich habe auch beschlossen dann einen Gottesdienst zu verlassen.

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Es ist kein Problem, wenn Du den Melder dabei hast.

Du kannst die Kirche auch sogleich verlassen, wenn ein Alarm losgeht. So leise und unauffällig wie möglich, das dürfte auch klar sein.

Bin zwar weder Pfarrer noch in der Gemeindeleitung, habe aber trotzdem einige Kenntnisse in diesem Bereich.

Ich bin zwar kein Pastor, aber...

Es wird wegen Dir ganz sicher nicht der Gottesdienst oder auch nur ein Lied unterbrochen. Wenn der Melder lautlos (Vibration) oder leise gestellt ist und Du einfach ganz leise die Kirche verlässt, dann wird das niemandem auffallen und/oder stören.

Und selbst wenn es so wäre, z.B. bei laut gestelltem Melder: Igendwo befinden sich Menschen (oder Tiere) in Not und Du eilst herbei, um zu helfen. Gibt es etwas, das dem christlichen Gedanken näher kommt?

Bei uns wurde die Wehr mal während eines Gottesdienstes zum Volkstrauertag alarmiert... ok, in dem Moment waren ca. 25 Feuerwehrleute anwesend, die dann alle aus der Kirche eilten. Das hat dann wirklich zu einer kleinen Unterbrechung geführt. Gestört hat es niemanden. Im Gegenteil: Der Pastor hat die Gelegenheit genutzt, auf den "Akt der Nächstenliebe" hinzuweisen, den die Feuerwehr Tag für Tag mit Leben füllen würde und hat sich für den ehrenamtlichen Einsatz bedankt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr

Meiner Meinung nach ist das kein Problem, aber ich würde dem Pfarrer Bescheid sagen, damit der weiß, was los ist, wenn du auf einmal rausrennst. Und den anderen Gemeindemitgliedern dann erklären kann, warum es bei dir piept.

Ach die anderen Kirchgänger kennen mich sowieso und wissen bescheid.

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@Rowingboat

Ja dann können die es ja dem Pfarrer erklären, passt doch. Gott ist es bestimmt lieber, du rennst mal raus wegen eines Einsatzes, als du kommst gar nicht in die Gemeinde.

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Nö, in Ordnung. Ich würde dem Pastor/der Pastorin bei Gelegenheit mal erzählen, wieso es sein könnte, dass Du mal plötzlich verschwindest; es auf jeden Fall auch leise stellen, damit sich die alte Dame neben Dir nicht erschreckt, und ich würde mich nicht in die erste Reihe setzen, sondern eher dicht beim Ausgang bleiben, um unauffälliger gehen zu können. Wegen eines abgebrochenen Gebetes würde ich mir persönlich am wenigsten Sorgen machen; Gott weiß ja, dass Du jemandem mit Deiner Aufgabe praktischen Dienst am nächsten tust (herzlichen Dank übrigens!).