Kennt ihr dieses pädagogische Dilemma?
Ich kenne einen Schüler bei welchem ich folgendes Problem beobachte: Dieser Schüler ist sehr/extrem intelligent, begreift geschwind und ist extrem schnell mit der Bearbeitung von Aufgaben fertig, insbesondere in Prüfungen/Klausuren. Allerdings bemerkt man gerade an Prüfungen, wie viele Fehler und Ungenauigkeiten sich einschleichen. Zusätzlich sind die Bearbeitungen häufig auch nicht sonderlich inhaltlich tief. Das äußert sich Notentechnisch beispielsweise oft so um die 50% von der Maximalpunktzahl. Das passt für mich eigentlich nicht ganz zusammen, zumal ein solcher Schüler sich im Unterricht auch selten nicht langweilt. Kommt soetwas häufiger vor? Wie geht man damit um? Wie lehrt man einer solchen Person etwas? Muss Leidenschaft und Motivation das ihrige tun, und sollte man sich zufrieden damit geben, dass die Natur der Person das Gegenteil von Perfektion verlangt? (obwohl ich natürlich weiß, dass man niemanden die völlige Perfektion zum Ziel setzen kann). Oder befindet sich die Person häufiger in einer anderen Lernphase (benötigt mehr trial and error sozusagen), und lernt einfach anders, als andere Menschen? Kann jemand das mal analysieren oder seine Erfahrungen mitteilen?
2 Antworten
Das eigentliche Problem ist, dass solche Menschen zu Schülern degradiert sind und in Schulen rumsitzen, anstatt die Dinge zu tun, die ihnen wichtig sind. Man darf sich nicht daran stören, dass sie mit den künstlich erschaffenen schulischen Hindernissen zu kämpfen haben, die alle völlig überflüssig sind. Hindernisse wie Klausuren, Prüfungen, Noten sind für alles Mögliche wichtig, nur nicht für die Menschen, die gezwungen werden, sie zu überwinden.
Wie lehrt man einer solchen Person etwas?
Man lehrt sie, wenn sie darum bitten. Das kann, muss aber nicht vorkommen. Und nur in seltenen Fällen ist dafür schulischer Unterricht und ein Lehrer erforderlich. Ungefragte Belehrung ist Beleerung.
Zusammengefasst: Diese Menschen müssen Dinge tun, die sie von alleine nie tun würden.
Gruß Matti
Das ist richtig, trotzdem kommen ja an anderer Stelle einige Schüler deutlich leichter durch so ein System, und können sich mehr auf freiwilliges Lernen konzentrieren, als sich dafür abrackern zu müssen. Diese Art, die schlau ist und dabei scheitert, hat damit den Nachteil, dass sie sich dumm, oder faul fühlen könnten, oder mindestens das Pauken aufgezwungen bekommen, weswegen sie Lust zum echten Lernen verlieren. Das ist schade.
Kenne das von mir mit ADHS. Habe dann manchmal auch alles falsch, weil ich die Aufgabenstellung nicht richtig gelesen habe oder so
Ja, Perfektionismus ist nie gut. Mir hilft es, wenn ich nochmal dran erinnert werde, alles zu kontrollieren, bevor ich abgebe
Und was macht man dann der wegen? Ich schätze mal, man versucht sich auf das Lernen zu konzentrieren, statt sich perfektionistisch an Punktesammlung aufzuregen.