Kant und die Gottesbeweise bzw der moralische Gottesbeweis?

4 Antworten

Immanuel Kant hat dargelegt, daß die theoretische Vernunft mit abgesicherten Überlegungen nicht über die Grenzen möglicher Erfahrung hinauskommt und daher die Existenz Gottes weder beweisbar noch widerlegbar ist.

Kant hat verschiedene Arten der Versuche von Gottesbeweisen kritisiert. Die vermeintliche Beweisführung ist nicht ausreichend. Die Schlüsse sind nicht zwingend notwendig.

Letztlich setzen andere Versuche den ontologischen Gottesbeweis voraus, der aber nach Kants Auffassung verfehlt ist. Denn aus dem Begriff eines vollkommenen Wesens kann nicht dessen Existenz als notwendig gefolgert werden. Sein (Dasein/Existenz) ist nicht einfach eine Eigenschaft wie andere. Sein (Dasein/Existenz) ist nicht ein reales Prädikat (Ding x ist), das einem Begriff inhaltlich eine Eigenschaft hinzufügt. Es besteht kein Unterschied zwischen einem denkmöglichen Ding und einem tatsächlich vorhandenem Ding außer der tatsächlichen Existenz. Aus der Denkmöglichkeit eines vollkommenen Wesens kann nicht dessen Existenz als notwendig gefolgert werden. Denn das gedachte Wesen hat inhaltlich keinen Mangel (Gegensatz zu einer Vollkommenheit) im Vergleich zu dem existierenden Wesen. 100 wirkliche Taler enthalten nicht das mindeste mehr als 100 mögliche Taler. Der Unterschied ist: Bei 100 wirklichen Taler kommt im Vergleich zu bloß gedachten 100 Talern der Gegenstand zum Begriff hinzu.

Die Frage zum moralischen Gottesbeweis bezieht sich offenbar darauf, daß Kant das Dasein/die Existenz Gottes aus moralphilosophischen Gründen für ein Postulat (eine aus subjektivem Bedürfnis notwendige Annahme) der praktischen Vernunft hält. Es handelt sich genau genommen also um keinen Beweis.

Wer sich in Übereinstimmung mit dem moralischen Gesetz verhält, ist glückswürdig. Glückseligkeit ist ein Endziel der Menschen. Das höchste Gut ist die Verbindung von Glückswürdigkeit und tatsächlicher Glückseligkeit. Dieses höchste Gut kann aber nur als sicher und notwendig erhofft werden, wenn ein Wesen mit Güte, Intelligenz und höchster Macht existiert, das die Verwirklichung des höchsten Gutes garantiert. Dann gibt es die Verknüpfung von Moralität und Glückseligkeit.

ein paar Internetseiten (zum Teil deutlich ausführlicher):

https://de.wikipedia.org/wiki/Gottesbeweis#Gott_als_moralisch_notwendige_Annahme_bei_Kant

https://www.gutefrage.net/frage/unverstaendlich-satz-zu-immanuel-kants-religionsphilosophie (mit einer eigenen längeren Antwort zum Dasein/zur Existenz Gottes als Postulat der praktischen Vernunft)

https://www.audimax.de/fileadmin/hausarbeiten/literatur/Hausarbeit-Literatur-Kant-und-die-Existenz-Gottes.pdf

EarthCitizen20  26.09.2018, 12:12

Ich bin bei all dem der Meinung, dass es Dinge gibt, die uns ein solches Postulat doch betrachten lassen: die Komplexität der Raumzeit und deren Hintergrund (nicht deren Zustandsgeschichte) und die Frage, warum wir wir in einer bestimmten Umgebung der Raumzeit sind.

Der Umstand postuliert nicht notwendigerweise Gott als eine Persönlichkeit, aber etwas, was über unsere Raumzeit hinausgeht. Ich billige diesem Etwas Raumzeitlosigkeit zu und nenne es Geistlichkeit (in Wiederverwendung eines Begriffes). Ferner beschreibe ich die Geistlichkeit (in Anlehnung an ein Modell von Leibnitz und einer Ergänzung) mit einem Sein mit inhaltsfreier Wirkung (out-going) - neu - und Wahrnehmung (in-going) - traditionell - und nutze den Begriff der Monade selbst nicht mehr.

Das Modell hat keinen Anspruch auf Wahrheit, sondern beschreibt nur etwas, was vermutet und postuliert werden darf. In dessen Folge sind einige Dinge geschlossen darstellbar, die auch wieder humanistisch gesehen unter Menschen möglich sind.

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Der "moralische Gottesbeweis"

(von Immanuel Kant – später von ihm selbst als bloße „Forderung“ bezeichnet) ==

Die Existenz Gottes kann zwar rein vernünftig nicht bewiesen, muss aber im Sinne der praktischen Vernunft angenommen werden, da die Moralität des Menschen und sein sittliches Bewusstsein jemanden erfordere, der diese auch begründet. Nur dadurch ergebe sich dann auch die Notwendigkeit des Individuums, moralisch zu handeln.

Gegenargument:

Ebenfalls nur eine Forderung, kein Beweis, wie Kant es auch selbst später formulierte. Er versucht lediglich im Kontext des Sittengesetzes eine Autorität als moralische Instanz zu setzen, damit sich jeder verbindlich an das Sittengesetz halte. Die Existenz einer solchen Autorität wird jedoch nicht bewiesen.

das ist nur intellektuelle denk"kantigkeit"

Woher ich das weiß:Hobby – Wo liegen die Ursachen für das, was in der Welt passiert?

JEGLICHER Gottesbeweis ist Schrott. Diese Textschwälle enden alle in Nicht-Nachvollziehbarkeit.

Es gibt keinen Gott.

GÄBE es einen Gott, dann müßten nicht irgendwelche Philosophisten seit 2000 Jahren versuchen, ihn mit Wortkonstruktionen herbeizureimen.

Einen präsenten Gott würden die Menschen wahrnehmen. Aber seit die Menschen Götter erfinden, ist noch nie einer aufgetaucht.

EarthCitizen20  26.09.2018, 12:21

Wenn man nur Gott - und sich sage lieber eine Geistlichkeit - annimmt und das vor dem Hintergrund dessen betrachtet, was die Menschen seit Zeiten als Götter darstellen, würden diese Götter mit ihrer humanoiden Dynamik die Geistlichkeit komplett überdecken und wesentlich mehr Publikumswirksamkeit erhalten.

Vielleicht haben einige Menschen versucht, das Geistliche wirklich herauszustellen - und mussten sich dazu zwangsläufig natürlicher Näherungen bedienen. Vielleicht haben das viele Menschen - auch in Konkurrenz - in gleicherweise mit künstlichen Göttern getan.

Es bleibt wirklich die Frage, wie ein Mensch eine Geistlichkeit wahrnehmen würde. Leider in einer solchen Weise, wie es von eigenen Gedanken nicht notwendigerweise zu unterscheiden wäre.

Würde ein Gott als solches wahrgenommen, über die Menschen etwas verändern? Wir würden es nicht sehen, denn es könnte in einer humanistischen Ethik untergehen - oder als einer künstlichen Gottheit erwachsen erscheinen.

Das sich diese Entartung nicht oder nur schwer darstellen lässt, ist kein Beweis dafür, dass es dieses Geistliche nicht gibt. Es ist allenfalls ein Indikator dafür, dass es sehr mit dem Natürlichen verwoben sein kann.

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Lacrimis27  21.03.2021, 14:17

Du hast gerade eben wohl nicht wahrgenommen, das ich Dinge von dir wahrgenommen habe... Also wieso solltest du als Mensch merken wenn etwas wie ein Gott über dich wahrnimmt?

Lebst du schon so lange das du sagen kannst das NIE einer aufgetaucht ist? Keiner kennt die gesamte Geschichte sogar unsere angenommene Evolutionstheorie ist voller Lücken und überspringt viele tausende Jahre aus denen wir nichts wissen..

Wir können nichtmal sagen woher wir kommen.. Wo wir sind oder wohin es weiter gehen wird..

Wir haben viele Scherben gefunden und uns daraus etwas gebastelt diese bastelstunde nennt sich Wissenschaft doch eig hat sie nichts erreicht außer weniger Totgeburten..

Wir haben gelernt Krankheiten zu bekämpfen - wie man sie verhindert wissen wir immernoch nicht aber dafür sind wir grade schlau genug um zu erfahren das all das was wir glaubten das uns gesund hält, all unsere neusten Krankheiten verursacht.. Es werden nicht weniger es werden nur andere gegen früher doch letztlich haben wir nichts erreicht

Was bringt es uns zu wissen wie unser Sonnensystem aussieht?

Alles was wir als Fortschritt bezeichnen zerstört die Welt.. Der Mensch lebte schonmal friedlicher

Zahnärzte auch ein gutes Beispiel xD die werden notwendig weil es sie gibt.. Unsere Ernährung würde so furchtbar schlecht das unsere Zähne kaputt gehen - der Mensch verliert die Fähigkeit Nahrung zu sich zu nehmen langsam aber sicher weil unser Fortschritt unseren Körper so massiv zerstört... Es gibt nicht einen einzigen zahnfund aus der archeologie mit Karies.. Da wir nun Zahnärzte haben, sehen es die meisten Menschen auch schon nicht mehr für notwendig all den Industriemist und angeblichem "Powerfood aus neusten Wissenschaftlichen Erkenntnisse" abzuschwören - wenn eines der wichtigsten Dinge fürs Überleben kaputt geht, gibt's ja reperaturen..

Ein ganzer Teilbereich der medizinischen Wissenschaft.. "Erkenntnis" - von wegen...

Unsere Wissenschaft ist ein großes puzzle bei dem über 99% aller Teile fehlen aber ein Bild gepredigt wird

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