Utilitarismus vs Pflichtethik?

1 Antwort

Ein Beispiel für eine Handlung, die nach Regelutilitarismus moralisch richtig und nach Kants Pflichtethik moralisch falsch ist, ist das Lügen, wenn man damit jemanden schützt. Nach dem Regelutilitarismus könnte eine Regel sein, dass Lügen in bestimmten Situationen erlaubt ist, wenn es dazu beiträgt, das Wohlergehen der betroffenen Personen zu maximieren. Wenn also das Lügen in einer bestimmten Situation dazu beitragen würde, jemanden vor Schaden zu bewahren, wäre es nach dem Regelutilitarismus moralisch richtig.

Im Gegensatz dazu würde Kants Pflichtethik das Lügen als moralisch falsch betrachten, da es gegen die moralische Pflicht verstößt, immer die Wahrheit zu sagen. Nach Kants kategorischem Imperativ sollte man nur nach Maximen handeln, die man zugleich als allgemeines Gesetz wollen kann. Da das Lügen als allgemeines Gesetz nicht funktionieren würde (da es dann keine Vertrauenswürdigkeit mehr gäbe), wäre es nach Kants Pflichtethik moralisch falsch, auch wenn es in einer bestimmten Situation dazu beitragen würde, jemanden vor Schaden zu bewahren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung