Kannst Du den Glauben anderer Menschen akzeptieren?
Atheisten dürfen sich bitte auch zu Wort melden.
22 Antworten
Ja, sofern er niemandem schadet. Verstehen kann ich es jedoch nicht.
Wobei es die Gläubigen gibt, die einfach glauben (aber nicht behaupten, die Gewissheit zu haben) und die, die ihren Glauben für Gewissheit halten.
Ersters kann ich noch nachvollziehen, d.h. die Vorstellung, es gibt da etwas, was wir nicht nachweisen können. Ich glaube nicht daran, aber ich kann es auch nicht widerlegen. Mit "nachvollziehen" meine ich, das ich mir selbst manchmal etwas vorstelle, z.B. dass jemand Verstorbenes "da oben im Himmel" ist. Damit kann man es sich etwas leichter machen. Dennoch weiß ich, dass das nur meine Fantasie ist.
Zweiteres finde ich bedenklicher, denn Gewissheit hat als unterste Ebene immer die menschliche Wahrnehmung. Was wurde denn von Menschen wahrgenommen? Wenn es eine Fantasievorstellung, Psychose oder andere Störung ist, kann man nicht von Gewissheit sprechen. Es bleiben Ereignisse, die tatsächlich geschehen sind, aber für die es (bisher) keine plausible Erklärung gibt. Darauf eine Religion zu begründen, wäre etwas mager. Dazu gehört auch diese vermeintliche Wiederauferstehung im Christentum. Ich sag mal so: Nach 2000 Jahren und diversen wissenschaftlichen Erkenntnisen würde ich das zumindest mal in Frage stellen. Ist das also alles?
Doch der Hauptkatalysator für Religionen sind Erzählungen. Die Vervielfältigung dessen, was wohl einzelne Menschen erlebt haben sollen. Die Erzählungen haben für sich jedoch keinen Mehrwert, da sie nur das nur das wiederholen und wiedergeben, was ich zuvor beschrieb. Da bleibt nichts, was mich glauben lassen würde.
Bleibt als Auslöser für den Glauben noch die Frage, woher alles kommt und hingeht. Das weiß ich nicht. Ein Anlass, deswegen an eine bestimmte Macht zu glauben, ist es für mich jedenfalls nicht.
Durchaus, sofern sie damit niemandem schaden. Ich bin nicht gläubig, habe den Glauben - ich war früher katholisch - schon sehr früh verloren (hatte als noch recht kleines Kind bereits die ersten Zweifel).
Wer gläubig ist, niemandem schadet, sondern ggf. sogar das Gegenteil tut, ohne damit hausieren zu gehen, und Anders- und Nichtgläubige nicht missionieren will, dessen Glauben akzeptiere ich nicht nur, sondern respektiere ihn.
Menschen jedoch, die blind und bigott ihrem Glauben folgen, von Nächstenliebe faseln und tagtäglich das Gegenteil dessen, was sie predigen, leben, mir erklären wollen, mein Leben sei inhaltsleer, nur weil ich nicht glaube (so schon mehrfach geschehen, weswegen ich mit solchen Leuten auch nicht mehr diskutiere, zumal sie meist einen sehr "schlichten" und unreflektierten wie unhinterfragten Glauben leben), kann ich nicht mehr für voll nehmen, noch dazu, wenn sie nur Bibelverse zitieren können und mit infantilen Sprüchen ankommen. :-)
Ob ich das als Atheist akzeptieren kann? Nein, das muss ich auch nicht. Tolerieren reicht vollkommen aus. Zwischen Akzeptanz und Toleranz liegen Welten.
Ich halte es mit unserem Grundgesetz Artikel 2 Absatz 1:
Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
Wer unbedingt glauben möchte, soll es tun. Aber man sollte keine anderen Menschen mit seinem Glauben belästigen ober wie man so schön sagt, missionieren!
Wen es tatsächlich interessiert, der wird sich erkundigen.
Sehr schoen gesagt.