Kann mir das bitte jemand mit dem Abstammen des Affens erklären?

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Auch der Mensch ist genau genommen eine Menschenaffenart, genau wie die anderen Menschenaffenarten, die es heute noch gibt, also Schimpansen, Gorillas und Orang Utans. Vor Millionen Jahren gab es wahrscheinlich noch deutlich mehr Menschenaffenarten. Die Entwicklung von Lebewesen ist die Evolution, Lebewesen entwickeln sich weiter, z.B. weil sie sich anpassen müssen. Einst (vor etwa 6 bis 7 Millionen Jahren) mussten die Affen (zumindest ein Teil von ihnen) die Bäume verlassen, weil diese durch Klimaveränderung im östlichen Afrika rar wurden. Das Leben am Boden war ein anderes als in den Bäumen, die Affen verbesserten den aufrechten Gang, legten ihr Fell ab, jagten anders usw., quasi die Geburtsstunde des Urmenschen. Doch der eigentliche Quantensprung hin zur Entwicklung des Menschen war die Entdeckung / Zähmung des Feuers. Dieses bot nicht nur Schutz, Licht und Wärme, es vereinfachte auch die Nahrungszubereitung (erhitzte Nahrung konnte leichter verdaut und auch zeitweise haltbar gemacht werden) und es förderte die Entwicklung der Sprache, da die Urmenschen auch Abends gerne gemeinsam am Feuer saßen. Damit war quasi der Weg zum modernen Menschen geebnet, denn durch Sprache konnte auch Wissen weitergegeben werden, zudem konnten die Menschen durch das Feuer auch kalte Regionen der Erde besiedeln. Du siehst, es hatte nichts mit Fehlern zu tun das der Mensch die dominante Art wurde. Es war eben Evolution, Anpassung und eben auch Entdeckungen wie z.B. das Feuer, wobei der Mensch das einzige Lebewesen war, dem dies gelungen ist.

Beschäftige dich mal mit der Evolutionstheorie, die lange schon keine Theorie mehr ist, sondern umfassend bewiesen. Da wird dir geholfen. Und nein, die Menschen stammen nicht von den Affen ab. Es gab gemeinsame Vorfahren, einige Zweige entwickelten sich zu Affen, andere zu Menschen.

Es gibt nicht nur einen Affen sondern hunderte Arten und Unterarten.

Aus dieser großen Familie haben wir uns vor ein paar Millionen Jahren abgesondert, vom Urwald größtenteils verabschiedet und unseren einigen Weg beschritten.

Dieser Weg mit dem aufrechten Gang hat sich bis jetzt nicht schlecht entwickelt, aber trotzdem sollte man nicht hämisch auf die zurückgebliebene Verwandtschaft blicken.

Der Mensch stammt nicht vom Affen ab...

Mensch und und Affe haben gemeinsame Vorfahren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter

Angefangen hat alles mit dem Appetit unserer Vorfahren auf Muscheln. Das war vor etwa 5 bis 7 Millionen Jahren. Damals trugen sie noch ein Fell und waren Tiere unter Tieren, ohne eine an Laute gebundene Sprache. Sie haben sich an den Strand gesetzt und die Muscheln auf einen Stein gelegt. Mit einem anderen Stein haben sie drauf geschlagen um sie zu öffnen. Dabei gab es aber ein Problem. Schlägt man nicht stark genug, kommt man nicht an das Muschelfleisch heran. Schlägt man zu heftig drauf, dann zerschlägt man die Muschel zu Brei. Diesen Brei mit den vielen Splittern der Schalen kann man kaum noch essen.

Im südlichen Afrika gibt es ganze Berge von leeren Muschelschalen, die beweisen, wie beliebt Muscheln bei unseren Vorfahren waren. Innerhalb von vielen Tausend Jahren haben sie gelernt ihren Schlag zu dosieren. Sie konnten eine Muschel so aufschlagen, dass die Schale brach aber der Inhalt ganz blieb. Mit diesem gefühlvollen Schlag hat alles angefangen.

Auf diesem gefühlvollen Schlag baut sich unsere gesamte Zivilisation und auch unsere Sprache auf. Ohne die Kenntnis wie man eine Muschel sauber öffnet, hätte es keine Zivilisation gegeben. Wir wären niemals so klug geworden wie wir es sind. Es hätte keine Sprache, keine Moral und keine Intelligenz gegeben.

Ich will das mal deutlicher machen, denn es gibt noch ein paar weitere Punkte, die da eine Rolle spielen.

Wie zum Beispiel der aufrechte Gang, der war einer dieser Punkte. Ohne den aufrechten Gang hätten wir die Hände nicht frei gehabt und wären nie zu den geschickten Menschen geworden die wir heute sind. Nur mit freien Händen konnten wir uns an den Strand setzen und Muscheln öffnen.

Diese Muscheln enthielten aller bestes Eiweiß. Nur mit dieser Nahrung aus aller bestem Eiweiß konnte das Gehirn unserer Vorfahren weiter wachsen. Ohne die Muscheln wären wir dumm geblieben.

Mit dem gefühlvollen Schlag waren unsere Vorfahren nicht nur in der Lage Muscheln zu öffnen, sie konnten mit dieser Fähigkeit auch Feuersteine bearbeiten. Das ist sehr viel komplexer als eine Muschel oder eine Nuss zu öffnen. Bei der Herstellung eines Faustkeils muss man vorher wissen wie das Teil aussehen soll, welches man aus dem rohen Stein heraus schlagen will.

Wer das einmal versucht hat, der weiß genau was ich meine. Die Herstellung eines Faustkeils ist eine Kunst. Kein Tier ist dazu in der Lage. Für einen normalen Faustkeil braucht der Hersteller etwa 1000 Schläge und geht auch nur einer daneben, war alles umsonst. Nur wer sehr gefühlvoll und genau dosiert zuschlagen kann und obendrein auch noch genug Gehirnschmalz besitzt, um sich vorzustellen, wie das Teil am Ende aussehen soll, kann so ein Werkzeug herstellen.

Schimpansen benötigen für die Öffnung einer Nuss eine Lehrzeit von ca. 3 Jahren. Sie wissen, dass sie auf die Nuss drauf schlagen müssen um sie zu öffnen. Doch es dauert 3 Jahre, bis ihr Schlag so gefühlvoll ist, dass nur die Schale bricht, der Kern aber heil bleibt. Stellt man ein Kind vor die gleiche Aufgabe, benötigt es keine 3 Jahre, sondern nur 3 Schläge. Nach dem 3. Schlag weiß das Kind ganz genau wie stark es zuschlagen muss, so dass die Schale bricht, der Kern aber heil bleibt.

Ganz nebenbei haben unsere Vorfahren aus dem gefühlvollen Schlag den Wurf entwickelt. Das ist genau die gleiche Bewegung. Der Stein wird nur im richtigen Moment los gelassen. Auch dazu ist kein anderes Tier in der Lage. Selbst Affen können einen Stein nicht gezielt werfen. Sie werfen ihn nur irgendwo hin.

Menschen können einen Stein nicht nur gezielt werfen und auch tatsächlich treffen, sie können auch richtig viel Kraft in ihren Wurf legen. Sie können mit so viel Kraft werfen, dass sie ein Tier damit verletzen können. Mit dem Wurfstein hatten unsere Vorfahren ihre erste Distanzwaffe und konnten sich damit die wilden Tiere vom Leib halten. Damit standen sie nicht mehr ganz unten in der Nahrungskette. Vom Stein zum Speer war es kein weiter Weg und schon standen sie an der Spitze der Nahrungskette.

Bis dahin gab es keinen Plan. Es gab immer nur Punkte in unserer Entwicklung die auf die vorhergehenden Punkte aufbauten. Mit den Muscheln und dem hervorragenden Eiweiß fing es an und Schritt für Schritt ging es weiter.

Der Umgang mit dem Feuer erforderte eine neue Sprache und jetzt wird es interessant. Denn die alte Sprache unserer Vorfahren funktionierte am Feuer nicht mehr. Schimpansen verständigen sich mit Zeichen, Körpersprache, Blicken aber auch mit einfachen Lauten. Diese Laute kann man aber nicht Sprache nennen. Ihre Gesten und ihre Körpersprache hingegen schon. Das ist eine richtige Sprache.

Forscher haben bisher etwa 80 Gesten und Handzeichen der Schimpansen entschlüsselt. Wahrscheinlich gibt es noch sehr viel mehr Gesten und Zeichen. Wenn man diese Zeichen kombiniert, ist das ein ganz ordentlicher Wortschatz.

Ganz ähnlich haben sich unsere Vorfahren verständigt. Am Feuer hat diese alte Sprache mit Gesten und Blicken aber nicht mehr funktioniert. In der Dunkelheit der Nacht und im Flackerlicht des Feuers war die alte Sprache einfach nicht mehr zu erkennen. Da konnte der Anführer noch so drohend schauen, in der Dunkelheit und im Flackerlicht war das einfach nicht zu sehen. Es kam zu Konflikten und Streit am Feuer. Deshalb musste etwas Neues her und das war unsere an Laute gebundene Sprache.

An jedem Punkt unserer Entwicklung baute ein Zufall auf den anderen Zufall auf. Ohne den aufrechten Gang hätten wir unsere Hände nicht frei gehabt. Ohne unsere Hände hätten wir keine Muscheln knacken können. Ohne dieses hervorragende Eiweiß wäre unser Gehirn nicht gewachsen. Ohne die dosierte Schlagbewegung hätte es den gezielten Wurf nicht gegeben. Ohne eine gewisse Hirnleistung hätten wir das Feuer nicht beherrschen können. Ohne das Feuer gäbe es unsere Sprache nicht und wir würden uns noch immer mit Gesten, Körpersprache und Blicken verständigen.

Das Feuer hatte genau wie die Muscheln einen riesigen Einfluss auf das Wachstum unseres Gehirns und natürlich auch auf die Entwicklung unserer Sprache. Hast du schon einmal versucht dich eine ganze Woche lang von Rohkost zu ernähren? Es dauert unglaublich lange, bis man alles durchgekaut hat, selbst wenn man sein Gemüse aus dem Supermarkt holt und es nicht in der Natur suchen muss. Man ist bei Rohkost den ganzen Tag mit Kauen beschäftigt. Für unsere Vorfahren kam die Suche nach der Nahrung noch dazu. Diese Nahrungssuche und das ständige Kauen war ein enormer Zeitfresser.

Mit dem Feuer änderte sich alles. Gegarte Nahrung kann man innerhalb weniger Minuten aufnehmen. Man kann sich damit richtig satt essen und nach dem Essen hat man frei und genau das ist der Punkt der unsere Vorfahren erst so richtig schlau gemacht hat. Denn was macht man wenn man frei hat? Man spielt und man probiert neue Dinge aus. Dabei strengt man sein Gehirn an und erfindet ständig neue Dinge.

Doch begonnen hat das alles mit dem gefühlvollen Schlag. Hätten wir nicht gelernt, wie man eine Muschel sauber öffnet, wären wir dumm geblieben. Ohne eine gewisse Menge an Gehirnschmalz hätten wir es niemals geschafft, uns über andere Tiere zu erheben. Wir wären Tiere unter Tieren geblieben, ohne unsere an Laute gebundene Sprache.

Ist eine ganz einfache Geschichte und absolut nachvollziehbar. Alles was es dafür braucht, ist ganz viel Zeit und ein paar Zufälle.