Kann man Psychotherapeuten überhaupt noch ernst nehmen?
Leider ist es ja öfters so, das ein Psychotherapeut denn Fall so einschätzt, und ein anderer würde es evtl. Anders einschätzen.
Beispiel: Psychotherapeut A sagt es liegt eine schwere Depression vor.
Psychotherapeut B sagt es liege eine Bipolare Störung vor…
Psychotherapeut C sagt etwas völlig anderes.. ADHS?
Das Beispiel ist jetzt etwas überzogen, soll aber etwas aufzeigen, an was es krankt.
5 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Littlethought/1608845011585_nmmslarge__0_0_1400_1400_12f863478e3a55ad70794295ebf7770d.jpg?v=1608845012000)
Der Mensch ist ein komplexes Wesen. Eindeutige Diagnosen beinhalten immer eine Vereinfachung mit dem Risiko einer Fehleinschätzung. Deshalb werden häufig bei einer Erstuntersuchung nur Vermutungen angegeben. Die Menschen wollen aber nicht im Bereich von Vermutungen bleiben, sondern möglichst schnell eine eindeutige Diagnose haben. Das geht aber nicht. Deshalb sind die Einschätzungen psychotherapeutischer Diagnosen so unterschiedlich.
Manchmal werden fälschlicherweise auch Heilpraktiker für Psychotherapie als Psychotherapeuten bezeichnet. Diese haben häufig keine entsprechenden medizinischen Kenntnisse.
Bei Verdacht auf eine schwere Erkrankung (z.B. Depression, Schizophrenie usw.) sollte besser ein Psychiater die Erstuntersuchung machen. Die Wartezeiten bei den Psychiatern sind aber sehr lang.
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Das stimmt aber was will man machen? Das Gehirn und speziell die Psyche ist zu komplex.
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Dieselben Symptome können eben auf verschiedene Krankheiten hinweisen.
Wenn man wirklich schon verschiedene Diagnosen bekommen hat, sollte man das offen ansprechen, nach einer Differenzialdiagnose fragen und auch nach den genauen Gründen dafür, welche Diagnose jetzt richtig oder falsch ist
Solange die Therapie irgendwie hilft ist mMn die genaue Diagnose zweitrangig, aber natürlich ist es nicht ganz unbedeutend und es natürlich wichtig Gewissheit zu haben
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Das Problem ist, dass sich viele Erkrankungen überschneiden in ihren Symptomen oder zusammen auftreten. Depressionen können als eigenständige Erkrankung auftreten, als Begleiterscheinung einer PTBS oder als Folge von unbehandeltem AD(H)S. Tatsächlich würde ich mit Diagnostiken bei Möglichkeit eher zu einem Psychiater gehen. Natürlich kann auch der sich irren, aber er hat auch bessere Diagnosemöglichkeiten.
Den Frust kann ich aber gut nachvollziehen.
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Deswegen dauert es auch bis man die richtige Diagnose gefunden hat.