Kann man in den Himmel kommen, obwohl man nicht religiös ist?

15 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Nach Ansicht der meisten monotheistischen Religionen, kommen die Ungläubigen nicht ins Paradies.

So würde bei den Christen beispielsweise Hitler, wenn er sich kurz vor seinem Tod zu Jesus bekannt hat, ins Paradies kommen. Hingegen würde jemand, der sein Leben lang nur Gutes getan hat und im eigentlichen Sinne nach Jesus gehandelt hat, sich jedoch nicht zum Christentum bekennt, in die Hölle bzw. in die ewige Vernichtung kommen.

Das ist absurd, wenn man die Gesamtheit aller möglichen Umstände berücksichtigt. Z.B. wenn die Person niemals im Christentum sozialisiert wurde oder vor der Zeit des Christentums gelebt hat, z.B. in Mesopotamien.

Es kommt nach Ansicht vieler Christen also nicht darauf an, was man getan hat und wie man gelebt hat, sondern ob man explizit Jesus Christus anerkennt. In meinen Augen ist das völliger Quatsch. Und Jesus hätte es sicherlich auch anders gesehen und gewertet, wenn man den Überlieferungen traut.

Bei anderen Religionen (Islam, Judentum) ist es soweit ich weiß ähnlich. Wenn man berücksichtigt, dass all diese Religionen einen allwissenden Gott postulieren, wird es noch absurder: Denn dann kann der Mensch gar nichts für seine Einstellung, denn dann kann a priori kein wirklicher freier Wille existieren.

Hallo Apored,

der eigentliche „Himmel“ (wie wir ihn oft nennen mögen) ist völlig belanglos, da er nur eine Art „Zwischenstation“ ist.

Oft besteht hier ein Missverständnis. Es geht nicht um ein "oder" (Himmel/Hölle ODER Wiedergeburt) - sondern Beides ist richtig. Es geht um die (zeitliche) Perspektive. Das ist auch wichtig bzgl. der Kernaussagen der meisten großen Religionen, die von einem Himmel/himmlischen Garten o. ä. sprechen. Moderner und präziser würde man heute den Begriff "höhere geistige Welt" wählen.

Unser Leben besteht aus sehr langfristiger individueller Evolution, eine sehr, sehr lange Reise als Seele, wo es um Lernen und Weiterentwicklung geht … und um den Ausgleich alter Fehler. Der gesamte Weg sieht also letztlich so aus: Physischer Tod --> Geistige Welt / Jenseits (geistiges Leben) --> Reinkarnation --> Physisches Leben --> Physischer Tod --> Geistige Welt / Jenseits (geistiges Leben) --> Reinkarnation usw., ein unglaublich langer Entwicklungsweg hin zum Höheren, zum Guten.

Also zerbrich dir bitte nicht allzu sehr den Kopf über dieses „Himmel & Hölle“-Ding. Es dient uns -und jetzt wiederhole ich mich - ohnehin nur als „Zwischenstation“

LG 🙂‍↔️

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Den modernen Menschen gibt es seit etwa 300.000 Jahren. Die Bibel seit 2000. Nach der Logik müssen ja alle Homo sapiens in der Hölle gelandet sein, bevor die Idee des Christentums aufkam. Und die Vorstellung finde ich reichlich absurd.


FXG36  19.11.2024, 16:25

So ist es. Scheint ja ein sehr lieber Gott zu sein...

Ja, ohne Religion kommst du eher zu Gott in den Himmel als mit. Gott will freie Menschen die ohne Impuls sich für ihn entscheiden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierend im christlich spirituellen Glauben

Hallo Apored082,

nein, das ist definitiv nicht möglich, zumal noch nicht einmal die meisten Christen in den Himmel kommen! Darf ich es Dir näher erklären?

Viele denken, ewiges Leben spiele sich nur im Himmel ab. Es stimmt, Jesus sprach von der Aussicht auf himmlisches Leben. Aus dem, was er darüber sagte, geht allerdings auch hervor, dass nicht alle gläubigen Menschen Leben im Himmel erhalten werden. Zum Beispiel trifft das auf all diejenigen zu, die vor Jesus gelebt haben. Ich werde gleich erklären, warum das so ist.

Vielen ist auch nicht klar, dass ein ewiges Leben hier auf der Erde das ist, was Gott von Anfang an für die Menschen vorgesehen hatte. Und daran hat er auch festgehalten, wie das z.B. aus den folgenden Bibelpassagen hervorgeht:

" Die Gerechten werden die Erde besitzen und für immer auf ihr leben" (Psalm 37:29)
"Glücklich sind die, die ein mildes Wesen haben, denn sie werden die Erde erben" (Matthäus 5:5).

Wenn die Juden zu biblischer Zeit in den heiligen Schriften lasen, stießen sie dabei immer wieder auf Aussagen, die sich auf ein künftiges Leben auf der Erde bezogen. Die Hoffnung auf ein Leben im Himmel war ihnen hingegen völlig unbekannt. Damit wurden sie erstmals konfrontiert, als Jesus Christus davon sprach. An seine Jünger gerichtet sagte er:

"Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Andernfalls hätte ich es euch gesagt. Ich mache mich nämlich auf den Weg, um einen Platz für euch vorzubereiten. Und wenn ich mich auf den Weg mache und einen Platz für euch vorbereite, dann komme ich auch wieder und hole euch zu mir nach Hause, damit ihr dort seid, wo auch ich bin" (Johannes 14:2,3).

Mit dem "Haus meines Vaters" meinte Jesus natürlich den Himmel und er sagte unmissverständlich, dass er seine damaligen Jünger dorthin holen werde.

Doch zeigt die Bibel auch, dass nicht alle Jünger Jesu Christus automatisch die Hoffnung haben, einmal mit ihm im Himmel zu sein. Sie spricht von "Auserwählten" und "Berufenen", deren Zahl begrenzt ist (Kolosser 2:3, Römer 1:6).

Jesus sagte einmal mit Blick auf diese "Auserwählten": "Hab keine Angst, kleine Herde, denn euer Vater hat es für gut befunden, euch das Königreich zu geben" (Lukas 12:32). In der "Offenbarung" wird sogar die genaue Zahl dieser "kleinen Herde" bekanntgegeben: 144.000 Personen (siehe Offenbarung 7:4 und 14:1).

Warum ist aber die Anzahl der zu himmlischen Leben Berufenen überhaupt begrenzt? Weil diese Personen im Himmel eine besondere Aufgabe zu erfüllen haben; zusammen mit Jesus Christus bilden sie eine himmlische Regierung, in der Bibel auch "Gottes Königreich" genannt. Wie bei jeder anderen Regierung auch, können ihr nicht alle Bürger angehören, sondern nur eine begrenzte Auswahl geeigneter Personen. Diese himmlische Regierung wird über gehorsame Menschen hier auf der Erde regieren. Darüber schreibt die Offenbarung:

"...mit deinem [Jesu Christi] Blut hast du für Gott Personen aus jedem Stamm und [jeder] Zunge und [jedem] Volk und [jeder] Nation erkauft, und du hast sie zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht, und sie sollen als Könige über die Erde regieren" (Offenbarung 5:9,10).

Welches sind aber einige Voraussetzungen dafür, dass jemand in den Himmel gelangen kann? Zum Beispiel muss jeder, der einen Platz im "Königreich der Himmel" bekommt, mit Jesus Christus in den "neuen Bund" und in den "Bund für ein Königreich" aufgenommen werden. Jesus sagte beim letzten Abendmahl zu seinen Jüngern:

" Ihr aber seid es, die in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten haben; und ich mache einen Bund mit euch, so wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich, damit ihr an meinem Tisch in meinem Königreich esst und trinkt und auf Thronen sitzt (Lukas 22:29-30).

Nach Jesu Worten wird nur jemand in diesen Bund aufgenommen, der "in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten" hat, d.h. jemand, der ähnliche Erprobungen des Glaubens wie Jesus durchgemacht und in ihnen, ebenso wie er, standgehalten hat.

Eine weitere Voraussetzung für das himmlische Leben ist die Wiedergeburt. Das geht aus folgenden Worten Jesu hervor: "Wenn jemand nicht wiedergeboren wird, kann er das Königreich Gottes nicht sehen" (Johannes 3:3). Auf das Thema "Wiedergeburt" näher einzugehen, würde den Rahmen dieser Antwort ganz sicher sprengen. Doch sei hier nur soviel gesagt, dass die Wiedergeburt eine unabdingbare Voraussetzung für die Berufung zu himmlischem Leben ist.

Wie diese biblischen Darlegungen gezeigt haben, steht ein Leben im Himmel wohl den meisten Menschen nicht in Aussicht. Andererseits wird das am Anfang beschriebene Leben in einem Paradies auf Erden sehr vielen Menschen offenstehen, denn über die Auferstehung zum Leben hier auf der Erde heißt es in der Bibel:

"Und ich [der Apostel Paulus] habe die Hoffnung zu Gott, welche diese [Männer] auch selbst hegen, dass es eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben wird (Apostelgeschichte 24:15).

Zu diesen "Ungerechten" zählen all die Menschen, die in ihrem früheren Leben nicht die Möglichkeit hatten, Gott wirklich kennenzulernen. Nach ihrer Auferstehung bekommen sie jedoch die Chance dazu. Wenn sie sie nutzen, dann steht ihnen das verheißene ewige Leben in Aussicht. Dann wird sich die folgende alte Prophezeiung aus einem Psalm erfüllen:

" Denn die Rechtschaffenen sind es, die auf der Erde weilen werden, und die Untadeligen sind es, die darauf übrigbleiben werden" (Sprüche 2:21).

Kannst Du Dir vorstellen, wie schön es sein wird, wenn es auf der Erde keine bösen Menschen mehr geben wird?

LG Philipp