Kann man etwas, was mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit feststeht, unkorrigierbar als absolute Wahrheit ansehen?
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Wenn etwas mit hoher Wahrscheinlichkeit feststeht, so nennt man das oftmals "Paradigma" und bildet die Grundlage für die weitere Forschung, um eben die letzten Unklarheiten oder Missverständnisse zu klären und somit einen unumstößlichen Beweis zu erbringen.
Dies ist oftmals weit von einer Wahrheit entfern. Beispielsweise ist die Evolutionstheorie nur eine Theorie, weil sie zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgrund ihrer Plausibilität als sehr wahrscheinlich angenommen wird, doch ein Beweis mehrere Millionen Jahre Beobachtung und Analyse erfordern würde.
Hallo EVYTNG,
es gibt Dinge, die sind z.B. zichmal exakt beobachtet oder auch gemessen worden. Da gibt es keinen Zweifel an einer Modellbildung, die diese Beobachtungen oder Messungen beschreibt.
Das mögen wir aus der klassischen Mechanik in der Physik kennen. Doch bald kam die Quanten- und Relativitätstheorie, die diese Modelle schnell ergänzt oder erweitert hatte.
Wahr die Klassik eine Art Wahrheit über hohe Häufigkeit von gleicher Beobachtung oder Messung, war es nicht eine absolute Wahrheit. Die anderen Effekte waren auch schnell beobachtet und gemessen.
Vieles wurde auch als Wahrheit postuliert. Das beobachten wir bei Glaubensinhalten, wo uns weder eine Plausibilität noch ein Beweis gegeben ist. Hier ist der Glaube das, was häufig ist, und somit eine Quasi-Wahrheit unterstützt.
Eine solche Wahrheit kann aber Modellen, die wieder plausibel oder beweisbar sind, damit nicht geglaubt werden brauchen, die beobachtbare oder messbare Dinge beschreiben, wiederum weichen und als in dem Sinne als nicht wahr darstehen.
Wir können somit von keiner absoluten Wahrheit sprechen, sondern nur von etwas Beobachtbarem oder Messbarem, von etwas Plausiblem oder Beweisbaren wie auch Nutzbarem. Aber das mag sich über die Zeit wieder entwickeln und auch revidieren und anderem gleich zu Betrachtenden weichen.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Auch wenn etwas unabänderlich feststeht ist es in fast allen Fällen trotzdem weit von einer absoluten Wahrheit entfernt.
Der Trugschluss, der in diesem Fall aber häufig gemacht wird, ist, dass etwas sehr Unwahrscheinliches als gleich plausibel angesehen wird, wie die Alternative, nur weil das sehr Unwahrscheinliche nicht völlig ausgeschlossen werden kann. So begründen viele Gläubige ihren Glauben mit der Feststellung, niemand könne das Gegenteil beweisen.
Seltsamerweise bringt dieses Argument kaum jemand, wenn es z. B. darum geht, ob die Erdanziehung morgen immer noch da ist.
Würde das gemacht werden, wären wir auf immer verloren, bei unserem aktuellen Entwicklungsstand zur "Wahrheitsliebe."
Aber andererseits würde man ja auf Grund hoher Wahrscheinlichkeit von einer Nichtexistenz Gottes ausgehen, was ja dann auch nicht ganz richtig wäre, denn es ist ja nicht erwiesen, weil es nicht als Gewiss erkannt werden kann.