Kann man einem „traumatisierten“ Pferd mit 7 Jahren noch etwas beibringen?

9 Antworten

Kann man einem „traumatisierten“ Pferd mit 7 Jahren noch etwas beibringen?

Ja, besonders leicht wie es Menschen tötet!

Nein das ist kein Spaß!

Pferde sind 600 Kilo schwer und einer der Hauptfeinde des Pferdes war immer der Mensch. Ist die Vertrauensbasis zum Menschen gebrochen, ist es sehr gefährlich für unbedarfte Laien, an diesen Pferden zu arbeiten. Denn es geht viel um das Verhalten des Pferdes, in Ruhe, im Stress fallen, der akuten Gefahr für Leib und Leben des Tieres.

So können Pferde mit düsterer Vorgeschichte, innerhalb von Sekunden von Kuschelpferd, zum Killer umschalten.

Die Arbeit mit diesen Pferde ist immer heikel und umfangreich. Sie lebt vom Zusammenspiel von diversen Erfahrungen auf Seiten der Trainer. "Normale" Reiter haben in der Regel kaum Kontakt zu wirklich herausfordernden Pferden. Die sortieren in Deutschland, Züchter und Händler in der Regel alle schon aus.

Selbst der Tierschutz gibt solche Tiere nicht weiter, es sei in Profi Hände. Weil man auch dort weiß, Hufe muss man alle 4 bis 6 Wochen machen und auf Dauer macht kein normaler Hufschmied einen Affentanz von 2 Stunden und zwei gebrochene Rippen mit. Der "normale" Reiter scheitert in der Regel spätestens dann, wenn die Hufbearbeiter in der Gegend es spitz haben, das Pferd ist nicht ohne und sie rufen dementsprechend Preise auf oder lehnen gleich ab.

Den Weg übers sedieren ist auch auf Dauer überfordert, dort müssen zwei knappe Ressourcen aufeinander eingespielt werden, klappt bei immer weniger Tierärzten und Hufbearbeiter/geschweige Hufschmieden kaum auf Dauer gut oder wird extrem teuer.

Jetzt muss man zusätzlich auch noch die Diagnose des Hinterhand optimieren um überhaupt eine Arbeit aufbauen zu können.

Der Trainer ist wesentlich günstiger, als man denkt. Ein guter Trainer ist immer Ergebnis offen. Gibt auch Empfehlungen die man nicht hören mag, schätzt jedoch Risiko, Nutzen und Tierleid oft besser ein wie so mancher "Tierfreund"

Grundsätzlich kann man ein Tier mit 7 Jahren noch aufbauen, wenn:

genügend Geld verfügbar sind,

medizinisch das Pferd optimal behandelt,

sich alle beteiligten Personen bewusst sind, scheitern ist nicht unwahrscheinlich,

alle einen im Vorfeld festgelegten Punkt, klar und deutlich sehen wo man das Tier nicht mehr erhält.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

lavendelöl direkt auf die haut... jo... da würde jedes pferd tanzen. und jede form von sprühen ist schon bei "normalen" pferden eine sache für sich. lass das zeug einfach weg. spart einen haufen geld und einen haufen stress.

das mit dem halftern... überlass das andern, die das können. die allermeisten halftern sowieso falsch. können sie auch nicht wissen, weil der karabiner fürs halfter schliessen grundsätzlich an der falschen stelle des halfters sitzt.

ich würde ein einfaches dünnes rope mit karabiner und einer überhandknotenschlinge an passender stelle verwenden und das um den hals legen. da kann man dann auch einen führstrick einhaken.

ein haufen "normaler" pferde hat probleme mit dem aufhalftern - eben, weil es fast immer falsch gemacht wird - und auch falsch in den lehrbüchern beschrieben.

wie man hufe aufgebt, weisst du scheinbar auch nicht. ich habe keine lust, das jetzt genau zu beschreiben, wie man hufe auf die spitze stellt, um sie zu reinigen.

besorg dir eine trainerin - besser noch eine trainerin, die auf die ausbildung von remonten spezialisiert ist.

wenn man sich so überhaupt nicht auskennt, doktert man nicht an nicht ausgebildeten pferden rum. du wirst ja dem pferd nichts beibringen können, wovon du selber keine ahnung hast.

als erstes muss erst mal das pferd in die klinik und eine genaue diagnose des hüftschadens gemacht werden. da lässt sich durch mrt oder röntgen auch feststellen, was für ein schaden das genau ist,, woher der vermutlich kommt und wie relevant er ist. mit beauftragen, dass in der diagnose eine prognose und beurteilung bezüglich der lebensqualität gemacht wird.

bei einer derart ausgeprägten hinterhandschwäche ist das angebracht.

warum wurde das pferd gekauft?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

MaryLynn87  28.09.2023, 15:44

Na du bist gut. Denkst du, dass jemand mit so einem "Erfahrungsstand" weiß wo die "passende" Stelle für irgendeinen Knoten ist, den man vorher auch erstmal binden können muss?

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pony  28.09.2023, 19:09
@MaryLynn87

deswegen ja die trainerin für remonten. für die stelle. den überhandknoten können - würde ich behaupten etwa 999 von 1.000 erwachsenen menschen.

man könnte auch einen halsriemen aus leder kaufen.

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Zu alt ist das Pferd nicht, aber es kann und kennt halt nix u. hat scheinbar auch bisher keine guten Erfahrungen gemacht. Dazu ist es körperlich gehandicapt, was die Sache noch zusätzlich erschwert.

Mit Geduld, Konsequenz und vor allem wissen, wie man vorgeht, auch was man dem Pferd körperlich zumuten kann und was es halt schlicht nicht kann, kann das Pferd wieder lernen, Menschen zu vertrauen.

Ohne Fachleute wird das aber nix. Natürlich kann eine Osteo nicht zaubern und wird die Fehlstellung nicht weg bekommen - aber dabei unterstützen, dass auszugleichen, einen Weg finden wie das Tier besser Hufe heben kann, etc. dabei braucht ihr unbedingt Unterstützung!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Ein Trainer ist nicht immer teuer - teuer wird es, wenn man hier und da rumprobiert, und noch mehr versaut.

Stattdessen könnte man einen roten Faden erhalten und jemand, der von Außen auf die Situation blickt.

Natürlich kann dieses Pferd lernen, es bedarf halt Wissen, Konsequenz und Geduld. Das geht mit 6 Monaten, mit 3 Jahren, mit 7 Jahren und auch noch mit 25 Jahren. Auch mit 30 Jahren lernen Pferd noch! Lernen kann man IMMER.

Das Pferd muss ja gar nicht eingeschmiert werden wegen den Viechern - genug Pferde kommen völlig ohne etwas zurecht. Ich kenne Anti-Viechzeugs eigentlich eher, wenn man beim Arbeiten mit dem Pferd seine Ruhe haben will. Zumal die Saison ja jetzt auch so gut wie vorbei ist.

Viel wichtiger wäre, dass man mit einem Osteopathen oder Physiotherapeuten engmaschig (!) an dem Thema mit der Hüfte dran bleibt, dazu einen guten und gefühlvollen Hufbearbeiter, der früh genug wieder absetzt und aufs Pferd hört.

Ebenso an der Balance arbeiten, im Rahmen der Möglichkeiten. Aber halt nicht ohne Fachleute, gerade wenn da eh schon eine Fehlstellung der Hüfte mitspielt, sind Fachleute umso wichtiger.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Na, wenn das Pferd die grundlegenden Dinge bisher nicht gelernt hat, muss es die eben jetzt lernen und wenn ihr die Grundausbildung eines Pferdes bisher nicht gelernt habt, müsst ihr es jetzt lernen.

Es fehlt Kenntnis, also ist Ausbildung nötig. Einfach nur den Trainer einsparen geht nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Urlewas  28.09.2023, 08:50

Wobei man auch bedenken muß, dass „Hufe heben“ in dem Fall nicht allein was mit lernen zu tun hat, sondern mit der Unfähigkeit, auf drei Beinen zu stehen. Wer weiß, welche körperlichen Probleme das Pferd sonst noch hat, die keiner bis ins Detail untersuchen wird, wenn nicht mal Geld für nen „teuren Trainer“ da ist…😟

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Baroque  28.09.2023, 15:57
@Urlewas

Das hoffte ich, dass der Trainer dann auch lehrt.

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pony  28.09.2023, 19:10
@Urlewas

dabei muss das pferd die hufe hinten ja gar nicht aufheben. auf die spitze stellen genügt doch.

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