Kann eine AFD in Deutschland nach dem Vorbild der Schweizerischen Volkspartei (SVP) erfolgreich in der BRD bestehen?

5 Antworten

sonst gehts noch? die afd und svp sind sicher nicht das selbe....die politischen systeme sind auch ganz unterschiedlich, die direkte demokratie bri uns gibt und mehr möglichkeiten zur mitbestimmung, was parteien wie der svp einen anderen rahmen bietet… eine „blaupause“ für die afd ist das definitiv nicht…die svp ist in der schweiz fest etabliert und arbeitet innerhalb der politischen kultur des landes, während die afd oft eher polarisiert und auf konfrontation setzt…(gut, macht die svp auch, trozdem nicht das selbe)


Schreifrizz  08.11.2024, 10:02

Beim Ukrainekrieg blasen AFD und SVP ins selbe Horn. Keine Waffenlieferungen, keine Ukraineflüchtlinge, keine Selensky-Reden, keine Russlandsanktionen. Neutralität wie 1938 als die Schweiz Handel mit Deutschland und Italien führte.

Ardyn  08.11.2024, 10:10
@Schreifrizz

die schweiz liefert keine waffen, aber das hat nichts mit der svp zu tun… das liegt an der schweizer neutralitätspolitik, die seit jeher vorsieht, sich aus militärischen konflikten anderer länder rauszuhalten… dieses prinzip gilt unabhängig von der parteipolitik und ist fest in der verfassung verankert… die idee dahinter ist, dass die schweiz sich als neutraler staat positioniert und auch in krisen keine partei ergreift.....die svp greift das thema vielleicht auf, aber sie hat es sicher nicht erfunden…was die flüchtlinge angeht, mag die svp dagegen argumentieren, die basis ist da aber zwiegespalten und das macht die svp auch noch lange nicht so rechtsaussen wie die afd....ihre ziele und strategien sind sehr unterschiedlich…

Schreifrizz  08.11.2024, 10:30
@Ardyn

Ich habe die Schweizer Kleinschreibung das erste Mal als Kind beim Lesen eines Dürrenmatt-Textes gesehen. Auch das eingedeutschte Wort "Schofför" ist mir damals aufgefallen. Aber die drei Punkte zwischen den Sätzen sind mir neu.

Ardyn  08.11.2024, 10:32
@Schreifrizz

das ist auch offensichtlich ein persönliches stilmittel und hat nichts mit der schweiz zu tun ...inwiefern ist das relevant?

Ardyn  08.11.2024, 10:48
@Schreifrizz

gut, du bist angefixxt, weil ich nicht deiner meinung bin...vieleicht solltest du die schweiz bei deinen beurteilungen einfach künftig aussen vor lassen, wenn dir das politische ambiente nicht so geläuffig ist, wie den schweizern die deutsche politik...

Schreifrizz  08.11.2024, 10:54
@Ardyn

Mit was sollte ich angefixt sein? Ich lese manchmal in der Zeitung, zB NZZ, etwas über die Schweiz und der SVP. Angefixt sind die Schweizer mit ihrem fundamentalen Nationalismus, den die AFD so sehr liebt.

Ardyn  08.11.2024, 10:58
@Schreifrizz

die nzz ist tendenziel konservativ und wirtschaftsliberal, wie die svp *g der rest wurde von dir erfunden, weil du uns nicht kennst, vieleicht auch schlechte erfahrungen, weil schweizer deutsche nicht so sehr mögen...also, solche wie dich, die glauben über ein anderes land pauschal urzeilen zu können

Schreifrizz  08.11.2024, 13:38
@Ardyn

Viele Schweizer hassen nicht die Deutschen trotz Vorurteile über Deutsche.

Schreifrizz  08.11.2024, 13:45
@Ardyn

Stimmt. Verzeihung. Einzelne Deutsche stören nicht, jedoch in Massen (Natalie Rickli). Die Sauschwaben sind jedoch bei vielen nicht beliebt. Ich glaube jedoch, dass hier ein Nord-Süd-Konflikt herrscht. Als Bayer habe ich auch Probleme mit den Saupreußen, vor allem, wenn ich als Bauernseppel belächelt werde, genauso wie Schweizer von Norddeutschen für ihre langsame putzige Sprache.

Ardyn  08.11.2024, 13:50
@Schreifrizz

und darum solltest du bei vergleichen innerhalb von deutschland bleiben, anstatt die schweiz herbeizuzerren, obwohl du nicht wirklich ahnung hast von der geschichte und dem politischen gefüge in der schweiz...ich mag leute aus bayern...aber selbst als nicht svpwähler ist für mich der vergleich praktisch eine beleidigung...

Schreifrizz  08.11.2024, 13:57
@Ardyn

Ich habe nie behauptet ein Schweizkenner zu sein. Ich war nur tageweise in der Schweiz zB zu Besuchen einer früheren Lebensgefährtin, die an der ETHZ studiert hat. Ihr ist auch aufgefallen, dass kaum Annäherung zwischen internationalen Studenten und schweizer stattgefunden hat.

Schreifrizz  08.11.2024, 16:37
@Ardyn

Nicht nett. Aus britischer Sicht. Ich habe Mal einen lustigen schweizer Video gesehen, als ein Mann (dunkelhaarig, Oberlippenbart) mit einem Gartenschlauch in einem Vorgarten Alah, Alah ruft. Eine Frau bleibt stehen und erklärt ihm (ich kann kein Schweizerdeutsch), dass man hier auch nicht in der Gegend "Gott" rumschreit. Der Mann ist verdutzt und sagt nichts. Dann kommt einer um die Hausecke und der wird gerügt, dass er endlich das Wasser aufdrehen soll. Ala heißt wahrscheinlich anlassen, oder?

Ich denke, die AfD hat viele Ideen von FPÖ und auch von der SVP übernommen; es gibt diverse Gespräche mit beiden Parteien, mit der FPÖ gibt es gar eine offizielle Zusammenarbeit mit regelmässigen Austauschbesuchen.

Natürlich ist das politische System in Deutschland ein anderes und die heute fehlende Möglichkeit für Volksabstimmungen und Referenden in der BRD erschwert es der AfD, gewisse politische Vorhaben umzusetzen, auch wenn sich für einzelne Themen entgegen dem Regierungswillen eine Mehrheit in der Bevölkerung so finden liesse.

Die SVP-Politik ist in der Tat sehr ähnlich wie die AfD-Politik, abgesehen von wenigen Themenfeldern, die z.B. staatspolitisch-historisch bedingt sind. Historisch ist etwa, dass die SVP aus einer Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei hervorgegangen ist, wobei ich sagen würde, dass die Landwirtschaft in der SVP bis heute eine zentrale Stelle einnimmt, und die meisten Bauern die SVP wählen. In der AfD konnte ich bis heute keine spezielle Fokussierung auf die Landwirtschaft erkennen. Natürlich hat die AfD für den Erhalt etwa der Agrardieselsubvention bei den Bauern gekämpft, doch ich glaube nicht, dass Bauern eine besonders grosse Wählergruppe innerhalb der AfD-Wähler sind. Deutsche Bauern sind m.E. mehrheitlich wechselträge CDU- oder CSU-Wähler, und diese setzen bei Wahlen auch weiterhin auf Bewährtes. Es dürfte für die AfD also nicht leicht sein, die Bauern für sich zu gewinnen, auch ist für mich unklar, welcher Stellenwert die Landwirtschaft für die AfD insgesamt spielt. Es ist aber sicher eine Zielgruppe mit Wählerwachstumspotenzial. Die AfD ist ansonsten ursprünglich eine Partei von primär Intellektuellen gewesen, die sich an der Europolitik gestört hatten. Der Fokus hat sich heute jedoch vermehrt auf den gesellschaftlichen Mittelstand und klare rechtsbürgerliche, freiheitliche Politik verschoben. Dass jemand wie Tino Chrupalla, der aus der Handwerkerbranche stammt, an der Parteispitze steht, ist kennzeichnend für diesen Wandel in der AfD.

Nein, die AFD hat sich in den letzten Jahren dermaßen radikalisiert, dass die anderen rechten Parteien von ihr distanzieren.


davegarten  12.11.2024, 19:02

Ich würde nicht das Wort "radikal" verwenden, sondern ich würde eher sagen, dass die AfD heute die politisch unbesetzte Nische rechts von der CDU gefunden hat, nachdem die CDU politisch immer mehr nach mitte-links gerutscht ist. Vielen mag das als radikal erscheinen, doch eigentlich ist es nichts anderes als der Weg zurück zur politischen Normalität, wie es sie in den 70er und 80er Jahren mit der damals deutlich liberal-konservativeren CDU noch gegeben hatte. Die politische Waage, bestehend aus links und rechts, erscheint zunehmend wieder ausgeglichener.

ACBRE  12.11.2024, 20:29
@davegarten

Ich gebe Dir Recht, die CDU ist unter Merkel viel zu weit nach links geruscht. Gott sei Dank ist das mit Merz vorbei: Die CDU hat wieder ein konservatives und wirtschaftsliberales Parteiprogramm.

Genauso ist es richtig, dass die AFD früher das Vakuum im rechten Raum gefüllt hat, dass die Merkel-CDU hinterlassen hat. Das war vor allem unter Bernd Lucke so, aber auch noch unter Frauke Petry. Meuthen hatte dem AFD dann noch dieses Bild gegeben, während sie in Wirklichkeit immer weiter nach Rechts gerückt und im Rechtsextremismus gelandet ist. Natürlich glaube ich auch die Mist nicht, der der AFD angehängt wird in Bezug auf “Remigration” etc., aber bestimmte Tendenzen und Haltungen (zu Putin und zur EU, z.B.) halte ich für definitv falsch. Es gibt eine sehr interessante Doku über AFD-Aussteiger. Schau sie Dir bitte an - bin gespannt, was Du davon hältst!

https://www.ardmediathek.de/video/dokumentation-und-reportage/wir-waren-in-der-afd-aussteiger-berichten-mit-gebaerdensprache/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MTA2MC8yMDI0MDExODIyNTAvcmVwb3J0YWdlLWRva3UtaW0tZXJzdGVuLTM1Ni9nZWJhZXJkZW5zcHJhY2hl

Kleosa 
Beitragsersteller
 08.11.2024, 09:15

und in Anbetracht eines Linksruckes der Altparteien ?

ACBRE  08.11.2024, 13:04
@Kleosa

Wo ist denn die neue CDU unter Merz links?

Du kannst eine durch und durch demokratische, für populistische Verhältnisse ziemlich vernünftige Partei, die sich auch aktiv in der Regierung beteiligen kann, nicht mit einer Partei vergleichen, die nichts anders kann als hetzen und dazu faschistische Tendenzen aufweist

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich sehr für (nationale) Politik

Nein. Weil die AfD und die SVP in etwa so viel Ähnlichkeit haben wie ein Traktor und ein Skatebord. Auch dann, wenn es da immer wieder Stimmen gibt, die auf Biegen und Brechen eine Ähnlichkeit herstellen wollen.