Jede Religion ist kompletter Schwachsinn change my mind?

14 Antworten

Hallo Mixi3000,

es wäre sicher hilfreich, einmal darüber nachzudenken, wo das eigentliche Problem liegt. Ist es die Religion als solche? Oder ist es nicht vielmehr so, dass Religion vielfach missbraucht wurde und in ihrem Namen viele schlimme Dinge getan wurden?

Religion oder Anbetung ist ja nicht grundsätzlich etwas Schlechtes, der Wunsch danach ist sogar tief im Menschen verwurzelt. Der Psychologe, Dr. Kevin S. Seybold, sprach einmal in diesem Zusammenhang von einem "ureigenen Drang des Menschen, etwas anzubeten". Besonders in den letzten Jahren haben verschiedene Wissenschaftler festgestellt, dass der Mensch von Natur aus nach einem tieferen Sinn im Leben verlangt. Die Religionen befriedigen zum Teil dieses Verlangen.

Der tiefere Grund dafür, dass sich die Religionen nicht als eine Kraft zum Guten erwiesen haben, liegt im Menschen selbst.

Die Bibel drückt es so aus: "Die Neigung des Menschenherzens ist böse von seiner Jugend an" (1.Mose 8:21). Jeder Mensch hat also gewisse schlechte Neigungen und Wünsche ererbt. Das heißt aber nicht, dass man diesen Neigungen einfach folgen muss.

Wir haben auch die Fähigkeit mitbekommen, uns selbst zu steuern und ein schlechtes Verlangen zu beherrschen. Damit jedoch ein Mensch das auch tut, braucht er ein starkes inneres Motiv. Genau dieses Motiv könnten die Religionen den Menschen liefern, doch haben sie darin kläglich versagt. Warum? Zum Teil ist das auf ihre religiösen Führer zurückzuführen, die vielfach ein denkbar schlechtes Vorbild für die übrigen Gläubigen waren.

Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass sie sich weniger von Liebe zu Gott als vielmehr von Eigennutz und Machtgier beherrschen ließen. Über die religiösen Führer seiner Tage sagte Jesus treffend einmal folgendes:

"Alles daher, was sie euch sagen, tut und haltet, aber handelt nicht nach ihren Taten, denn sie sagen [es] wohl, aber handeln nicht entsprechend. Sie binden schwere Lasten zusammen und legen sie auf die Schultern der Menschen, sie selbst aber wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen. Alle Werke, die sie tun, tun sie, um von den Menschen gesehen zu werden" (Matthäus 23:3-5). In seinen Worten bezeichnet sie Jesus treffend als "Heuchler".

Andere Beispiele, die einen regelrechten Schandfleck in der Geschichte der Religionen hinterlassen haben sind die Inquisition, Kreuzzüge und die Hexenverbrennung im Mittelalter, für die die damaligen Kirchenobersten die hauptsächliche Verantwortung tragen.

Doch Religion geht auch anders! Jesus verglicht die Religionen einmal mit "Bäumen" und und ihre Handlungsweise mit "Früchten", indem er erkläre: "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man vielleicht jemals Trauben von Dornsträuchern oder Feigen von Disteln? Ebenso bringt jeder gute Baum vortreffliche Frucht hervor, aber jeder faule Baum bringt wertlose Frucht hervor; ein guter Baum kann nicht wertlose Frucht tragen, noch kann ein fauler Baum vortreffliche Frucht hervorbringen. Jeder Baum, der nicht vortreffliche Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ihr werdet also diese [Menschen] wirklich an ihren Früchten erkennen" (Matthäus 7:16-19).

Nach Jesu Worten gibt es also "gute Bäume" und "faule Bäume". Von den "faulen Bäumen" habe ich ja gerade gesprochen und die schlechten Früchte, die sie hervorbringen, haben bei vielen ein so negatives Bild von Religionen hervorgebracht.

Wie müsste denn so ein "guter Baum", also eine gute Religion aussehen? Jesus verwies ja darauf, dass man eine Religion "an ihren Früchten", das heißt an ihrer Handlungsweise messen müsste. Wie müsste diese denn aussehen? Nun, die Bibel gibt die Richtlinien vor und zeigt, wie eine Religion beschaffen sein muss, damit sie Gottes Anerkennung finden kann. Im folgenden möchte ich einige Merkmale anführen, die echtes Christentum auszeichnet:

Echte Christen beteiligen sich weder an Kriegen noch an sonstigen gewaltsamen Auseinandersetzungen. Sie verweigern jegliche Form des Krieges und Wehrdienstes.

Biblischer Leitsatz: Jesaja 2:4: "Und er wird gewiß Recht sprechen unter den Nationen und die Dinge richtigstellen hinsichtlich vieler Völker. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nation wird nicht gegen Nation [das] Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen."

Ein Christ meidet nicht nur Krieg und gewaltsame Konflikte, sondern fördert aktiv den Frieden, indem er sich in jedem Bereich seines Lebens als ein Friedensstifter erweist.

Sie sind so organisiert wie die Christen des ersten Jahrhunderts

Biblischer Leitsatz: Matthäus 23:8-11: "Ihr aber, laßt euch nicht Rabbi nennen, denn e i n e r ist euer Lehrer, während ihr alle Brüder seid. Des weiteren nennt niemand auf der Erde euren Vater, denn e i n e r ist euer Vater, der himmlische. Auch laßt euch nicht ‚Führer‘ nennen, denn e i n e r ist euer Führer, der Christus. Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein."

Es gibt bei ihnen keine Unterscheidung in "Geistliche" und "Laien". Diejenigen unter ihnen, die als Hirten und Lehrer fungieren, haben keine Machtstellung inne, auch wenn sie nach biblischem Muster die geistige Führung übernehmen. Sie sind Mitarbeiter ihrer Glaubensbrüder und bemühen sich darum, ein gutes Vorbild zu sein.

In allen Lebensbereichen zeichnet sie sich durch absolute Ehrlichkeit aus.

Biblischer Leitsatz: Hebräer 13:18: "Betet weiterhin für uns, denn wir hegen das Vertrauen, ein ehrliches Gewissen zu haben, da wir uns in allen Dingen ehrlich zu benehmen wünschen."

Für einen Christen gibt es weder Notlügen noch Halbwahrheiten. Sein Reden und sein Handeln zeichnet sich durch absolute Ehrlichkeit, auch in den vielen kleinen Dingen, des Lebens aus.

Ihre Lehren und Handlungsweisen stützen sich auf die Bibel

Biblischer Leitsatz: Johannes 17:17: "Heilige sie durch die Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit."

Echter christlicher Glaube hält sich in jedem Bereich des Lebens eng an die Bibel. Für ihn haben die moralischen Standards der Bibel absolute Gültigkeit, auch wenn der Trend der Zeit oft in eine ganz andere Richtung weist.

Sie haben große Achtung vor Ehe und Familie

Biblischer Leitsatz: Matthäus 19:5,6: "Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird fest zu seiner Frau halten, und die zwei werden e i n Fleisch sein‘, so daß sie nicht mehr zwei, sondern e i n Fleisch sind? Was also Gott zusammengejocht hat, bringe kein Mensch auseinander.“

Sie sehen in der Ehe eine lebenslange Bindung, die nur durch den Tod oder die eheliche Untreue des Partners zerstört werden kann.

Sie nehmen die Nachfolge Jesu Christi sehr ernst und lassen ihr ganzes Leben davon bestimmen.

Biblischer Leitsatz: 1. Petrus 2:21: "In der Tat, zu diesem [Lauf] wurdet ihr berufen, weil auch Christus für euch gelitten hat, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolgt."

Das zeigt sich u a. darin, dass materielle Werte nur eine untergeordnete Bedeutung haben und Dienst für Gott und für andere im Vordergrund steht. Sie versuchen in jedem Bereich Ihres Lebens das Beispiel und das Wesen Jesu Christi nachzuahmen und Ihnen widerstrebt jegliche Form von Heuchelei.

Sie machen, ebenso wie ihr Herr Jesus Christus, überall das Reich Gottes bekannt . Außerdem bieten sie anderen Hilfe an, ebenfalls Christi Nachfolger zu werden.

Biblischer Leitsatz: Matthäus 28:19,20: " Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge."

In Jesu Mittelpunkt des Lebens stand sein Predigen und Lehren. Überall, wo er auf Menschen traf, erzählte er ihnen etwas von Gott und seinem künftigen Königreich. Der gleiche Eifer sollte auch einen Nachfolger Jesu kennzeichnen.

Sie gebrauchen den Namen Gottes und machen ihn anderen bekannt.

Biblischer Leitsatz: Johannes 17:26: "Und ich habe ihnen deinen Namen bekanntgegeben und werde ihn bekanntgeben, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in Gemeinschaft mit ihnen."

Ein echter Christ macht aus dem Namen Gottes keinen Hehl und gebraucht ihn ebenso freimütig, wie das Jesu und seine ersten Jünger taten.

Das sind nur einige wenige Merkmale, die für den echten christlichen Glauben kennzeichnend und bestimmend sind. Glaubst Du nicht, dass durch einen solchen Glauben die Welt ein Stückchen besser wird? Doch wie Jesus sagte, wären die meisten Menschen nicht bereit, einen solchen Glauben zu entwickeln.

Der echte christliche Glaube würde auch niemals zu einer Weltreligion heranwachsen, sondern immer nur gleichsam eine "kleines Pflänzchen" bleiben. Jesus sagte über den christlichen Lebensweg : "Eng ist das Tor und eingeengt der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden" (Matthäus 7:14).

Nichtsdestotrotz sind wahre Christen, obwohl zahlenmäßig wenige, in dieser finsteren Welt ein Hoffnungsstrahl, oder, wie es Jesus einmal ausdrückte, sind sie "das Licht der Welt" (Matthäus 5:14).

LG Philipp

Grüß Dich Mixi3000

Zwischen schwarz und weiß gibt es noch Zwischentöne.

Ich z.B. bin religiöser Atheist und zähle mich zur Freireligiösen Bewegung. Die bedeutet, das sich Christen aus dem Katholizismus und aus dem Protestantismus gänzlich und vollkommen vom Monotheismus verabschiedet haben, ohne jedoch Religion für sich zu verleugnen. Sie sind keine Christen mehr! Das hat zur Folge, das Religion anders definiert wird und keinen Gott, Götter, verbindliche und feststehende Glaubenslehren (Dogmen), Priester und keine heiligen Schriften benötigt werden.

Um das sehr genau zu erklären, müsste jetzt länger ein Seminar stattfinden, aber man kann es vielleicht auch ganz grob und vereinfacht so definieren:

Das eigentliche Heilige ist die Viefalt des Lebens, die sich durch ein destruktives und konstruktives Prinzip im Sein ausdrückt. Das Gegeneinanderwirken dieser Prinzipien wird als göttlich (eine neutrale Bezeichnung für die schöpferische Kraft im Sein) empfunden, da sich durch Werden, Wandel, Sich entwickeln und Vergehen das Sein erst bestehen kann.

Innerhalb des religiösen Atheismusses gibt es verschiedene Wege und in der Freireligiosität wird kein religiöser Weg vorgeschrieben. Lediglich die untrennbare Einheit von Wissenschaft, Philosophie und eigenem Erleben sollte anerkannt werden. Wäre es nicht so, gäbe es die Gefahr, der Sektiererei zu verfallen. Das wollen wir nicht!

Innerhalb dieser Weltanschauung habe ich mich für den Weg desmonistisch-atheistischen Panentheismus entschieden.

Das hört sich recht kompliziert an, aber der Text klärt das wunderbar auf und ist leicht verständlich! Es sind nur 2 DIN A4 -Seiten. Ich selbst gehöre auch einer freireligiösen Gemeinschaft an.

Bitte klicke hier auf den Link und Du darfst Dir das Dokument zum privaten Gebrauch herunterladen, wenn Du möchtest. Vielleicht kannst Du Dich damit anfreunden?

Falls Du wissen willst welche Gemeinschaften das sind von denen ich sprach, dann frage mich. Eine steht mit einem Link unter dem Text hinter dem Link.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung

Religionen sind ja bloß Empfehlungen, wie man ein gutes Leben führen sollte und dient nicht dazu, irgendwas zu erklären. Das kann die Physik übrigens auch nicht.

ich finde das Religion nur entstanden ist weil man sich damals Sachen nicht erklären konnte und eine Lösung gesucht hat. 

Religionen wurden nicht ins Leben gedacht, weil sie damals Sachen nicht erklären konnten, sondern a) auf der Basis eines gewissen Gottglaubens und b) eine Gemeinschaft resp. ein Gemeinschaftsgefühl erzeugen wollten. Daraus ist dann im Laufe der Zeiten ein Machtmonopol entstanden - über die Religions-Gemeinschaft...

Religionen bestehen ja weiterhin - trotz aller 'Aufklärungsarbeit'. Worin liegt das? Komme mir bitte aber nicht mit dem einfältigen und zu einfachen Argument von Indoktrination und 'Eintrichterung'...

...denn es gibt auch viel zu viele kluge Köpfe unter den Religionsanhängern.

Und dies wissen auch die klugen Atheisten (dumme lasse ich mal außen vor) - dass sie dennoch von Oktroyierung, Indoktrination und 'Eintrichterung' stets posaunen, zeugt eher von deren Einfältigkeit...

...wenn man zudem noch bedenkt, dass kluge Köpfe der Wissenschaft noch heute von einer Gottesexistenz überzeugt sind - trotz fast all der mittlerweile aufgeklärten 'Geheimnisse aus grauen Vorzeiten'...

Gruß Fantho

Schau mal. ich bewundere Atheisten und ihren Stolz, doch man merkt gleichwohl, wie sehr Atheisten von Religionen und dem Sinnbild eines Gottes, maßlos getriggert sind. Empirische Statistiken bzw. wissenschaftliche Untersuchungen legen zudem dar, dass gläubige Menschen nicht zwangsläufig glücklicher, aber hoffnungsvoller sind. Mehr Halt und Hoffnung im Leben bedeutet auch mehr Zufriedenheit. Wir meckern nicht herum sowie es 99% der Atheisten hier gefühlt tun.

Selbst wenn es keinen Gott gibt und alle abrhamitsichen Religionen Fake, dann habe ich wenigstens ein Leben gehabt, wo ich Halt habe. Ein Leben, wo mir gezeigt wird, wie ich entlang gehen muss, wie ich mich moralisch zu verhalten habe.

Ob ich nun ein atheistisches Leben oder ein gläubiges Leben führen würde, macht keinen signifikanten Unterschied. Am Ende habe ich vielleicht das Glück, geglaubt zu haben. Und wenn nicht, dann passiert eben nix. Rein Mathematisch betrachtet wäre es logischer, gläubig zu sein in diesem Fall - reine Wahrscheinlichkeit.

In meiner Freiheit bin ich nämlich keinesfalls eingeschränkt. Casino spielen, Frauen hinterhersehen, ungesundes Schweinefleisch essen etc. sind doch keine positiven Bereicherungen für ein Leben?

Mixi3000 
Fragesteller
 16.02.2024, 00:39

Ich bin nicht getriggert ich respektiere den Glauben aber ich verstehe ihn nur nicht es gibt so viele Leute die sagen mein Gott ist wahr und deiner nicht es gibt 1000 götter und das macht kein Sein .Du brauchst azßerdem keine Bibel um dir zu sagen was richtig und falsch ist.

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MenschDNA  16.02.2024, 00:40
@Mixi3000

Es gibt keine 1000 Götter. Es gibt nur einen Gott. Aber es gibt 1.000 verschiedene Abspaltungen/Interpretierungen.

Ob du weißt, was richtig oder falsch ist, hast du aus unserem Rechtssystem. Die fundamentalen Bestandteile des deutschen Rechtssystem sind aus den Religionen hergeleitet.

Ein Neandertaler hätte auch einen anderen Menschen getötet, nur um sein Fleisch zu bekommen. Damals gab es keine Schriften.

Einen Menschen nicht zu töten, nicht zu stehlen, nicht zu lügen, sind keine Moralvorschriften, die du seit deiner Geburt hast.

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