Ist Musik im Islam haram?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Ja 71%
Nein 29%

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

.. darüber gibt es Konsens aller großer Gelehrter. Du musst Gelehrte fragen, keine Kumpels oder Leute hier. Hier ist es sehr unsicher, da hier oft auch einen Nichtmuslime antworten, um sich einen Jux daraus zu machen.

Mit der Musik ist es wie mit dem Alkohol: in beiden liegen Nutzen und Schaden. So steht es über Alkohol im Koran. Und der Schaden bei beiden überwiegt.

Musik kann natürlich schön sein und auch schon bei manchen heilende Wirkung gezeigt haben, dennoch sind das nur kleine Aspekte.

Sehr viel Musik kann die Stimmung sehr beeinflussen und zu Sünden verleiten. Musik kann aggressiv machen, wütend, rebellisch, deprimierend, sexuell erregend, eine berauschende Wirkung zeigen und auch Kanäle öffnen, die zur Besessenheit führen können. Durch Musik angeheizt, wurden nicht selten kriminelle Akte begangen.

Mit Musik kann man über das Unterbewusstsein Leute sehr beeinflussen und manipulieren. Gerade zusammen mit Videos pflanzen sich viele Botschaften unterbewusst in die Sinne der Jugendlichen ein. Billig und fast halb nackte Sänger(innen), die sehr sexualisierend auftreten werden zu Idolen, Vorbildern unserer Kinder.

Oft sind im Musikgeschäft Drogen und Alkohol mit im Spiel. Und so viele Stars geben zu, sie hätten einen Pakt mit Satan geschlossen, (Verträge mit der Musikindustrie) und wären zeitweise von Dämonen besessen. Andere prostituieren sich, um sich einen Namen zu machen und sich nach oben zu schlafen.

Tausende Videos zeigen, wie Sänger satanische Symbole zeigen.

Anfangs habe ich auch genauso gedacht, was könnte an Musik schlecht sein... Aber nun ist es mir vollkommen klar.

LG an deinen Freund. (Es ist natürlich immer der Freund...)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid
Midgardian  29.01.2024, 15:53
darüber gibt es Konsens aller großer Gelehrter.

Nein, nicht aller, sondern nur der islamischen. Viele andere würden da vehement widersprechen.

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Ibralt3102 
Fragesteller
 29.01.2024, 18:36

??? was meinst du mit Freund?

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Ja

Musik ist mit Konsens der Gelehrten haram, schau hier (1:50 - 2:40), hier (1:07 - 1:15) und hier (1:00 - 1:10). 

Historisch gesehen ist die Musik jedoch schon immer wichtige Kunstform und ein wichtiger Bestandteil muslimischen Lebens in der ganzen Welt gewesen. Die wichtigste musikalische Form im Islam ist die Koranrezitation - eine Kunstform, bei der es auch alljährliche Wettbewerbe gibt. Tonaufnahmen von Koranrezitationen werden in der gesamten muslimischen Welt verkauft, und einige der berühmtesten islamischen Sänger waren selbst Koranrezitatoren oder imitieren Koranrezitationen in ihrer Musik, wie der ägyptische Sänger Umm Kulthum. Auch der muslimische Gebetsruf (adhan) hat eher die Form eines Gesangs oder einer Litanei, weniger die Form gesprochener Texte. Musik hat bei religiösen Feiertagen und Lebensabschnittsfesten wie Geburt, Hochzeit oder Beschneidung stets eine wichtige Rolle gespielt. (...)
Auch Volksmusik ist bis heute eine wichtige kulturelle Ausdrucksform in der ganzen muslimischen Welt, oft als Ort, an dem es um Heroisches oder um Liebesdichtung im weitesten Sinne geht. Moral und Gottesverehrung zählen ebenfalls zum üblichen Themenkreis der Musik. Die von Muslimen in Andalusien geschaffene Musik hatte wie die dort entstandene Dichtung enormen Einfluss auf die Entwicklung der klassischen Musik in Europa. Einige moderne Musiker, etwa Cheb Mami, der "Vater" der algerischen Rai-Musik, der gemeinsam mit dem britischen Rockstar Sting "Desert Rose" sang, haben westliche Instrumente und Techniken in ihre Folk-Musiktraditionen inkorporiert.

Quelle: Von Kopftuch bis Scharia von John L. Esposito, Seite 142-143

Nein

Der Prophet hat selbst gesagt: "Es werden Leute aus meiner Umma Musikinstrumente für halal erklären". Der Prophet wusste, dass man das Rad der Zeit nicht aufhalten kann. Nach der Zeit der Eroberungen kam eine Zeit der "Konsolidierung", in der auch eine islamische Musiktradition entstehen würden. Frohen Ramadan allen.

Ja

Ibn Qudamah Al-Maqdisi sagt: "Der Sahih Hadith von Abdullah Ibn 'Umar (Allahs Wohlgefallen auf ihm) beweist, dass es nur im Notfall erlaubt ist, Musik/Gesang zu hören (im Hadith war Abdullah Ibn 'Umar von dieser Musik umzingelt." (Bedeutet: wenn es nur im Notfall erlaubt ist, ist es, generell, nicht erlaubt. Und wieso soll sich Abdullah Ibn 'Umar (in einem Sahih Hadith) die Ohren zuhalten, wenn es doch angeblich erlaubt sei?)

Al-Mughni, Band 10, Seite 173.

Al-Qasim sagt: "Der Gesang gehört zur Falschheit." Al-Hassan sagt: "Wenn es im Gastmahl Musik gibt, soll man die Einladung nicht annehmen."

Al-Jami' Lil Qaywarani, Seite 262/263

Mit „singen“ meinen die Gelehrten mit Musikinstrumente und so weiter. Vom 'Asl gibt es nichts am Singen auszusetzen.

Shaykhul Islam Ibn Taymiyyah sagt:

Die Ansichten der vier Imame (von den vier wichtigsten Großgelehrten unserer Religion: Imam Ahmad, Imam Malik, Imam Abu Hanifa und Imam Asch-Schafi'i) ist, dass alle Musikinstrumente verboten sind, wie im Sahih-Werk von Imam Bukhari bestätigt (...) wo die Nation das Tragen von Seide, Khamr, illegalen Geschlechtsverkehr und Musikinstrumente erlauben wird." (Ibn Taymiyyah erwähnt, dass es in Sahih Al-Bukhari erwähnt wird und alle vier Großgelehrten es für verboten sehen! Und ich argumentiere hier nicht mit den vier Maddhabs, sondern der Meinung ihrer Gründer und ihre Gründer sind, mit Konsens, unsere vier wichtigsten Fiqh/Aqida Gelehrten)

Majmu Al-Fatawa, Band 11, Seite 576

Shaykh Al-Albani sagt:

Was den Fiqh angeht, sind sich alle vier Rechtsschulen/Rechtsgelehrten einig, dass Musikinstrumente verboten sind.

As-Silsilah As-Sahiha von Al Albani, sein Kommentar zum Hadith zum Verbot von Musikinstrumenten, Band 1, Seite 145

Es gibt einige Ahadith, die darauf hinweisen, dass es unter bestimmten Umständen erlaubt ist, den Daff zu schlagen, und zwar: 

Eid, Hochzeiten, und wenn jemand, der weg war, zurückkehrt.

Die korrekte Ansicht ist, dass es nicht erlaubt ist, den Daff zu schlagen, außer für Frauen. Wenn ein Mann das tut, ahmt er die Frauen nach, was eine große Sünde ist.

Nein

Es gibt mehrere Gruppen mit unterschiedlichen Meinungen :

1. Kompromisslose Puristen, die sich jeglichem musikalischen Ausdruck widersetzen;

2. Religiöse Autoritäten, die nur das Rezitieren des Korans und den Aufruf zum Gebet oder Adhan zulassen

3.Gelehrte und Musiker, die Musik bevorzugen und glauben, dass es keinen musikalischen Unterschied zwischen weltlicher und religiöser Musik gibt

4. Wichtige mystische Bruderschaften, für die Musik und Tanz ein Mittel zur Einheit mit Gott waren.

Zu den Gruppen, die glauben, dass der Koran und die islamische Tradition Musik „strikt“ verbieten, gehören die Konfessionen Salafi, Wahhabi und Deobandi.

In seinem Überblick über die islamische Wissenschaft darüber, „was gut war und was verboten war“, gemäß islamischem Recht, stellte der Historiker Michael Cook fest:

„Angriffe auf anstößige Objekte sind ein allgegenwärtiges Thema … Es gibt zum Beispiel Schachbretter, die umgeworfen werden müssen, vermeintlich heilige Bäume, die gefällt werden müssen, und dekorative Bilder, die zerstört oder verunstaltet werden müssen … Aber die Ziele, die immer wieder erwähnt werden … wiederum sind Alkohol und Musikinstrumente. (Eine Ausnahme wurde manchmal für Tamburine gemacht, die zur Ankündigung von Ehen verwendet wurden.)

Musikverbote sind in mehrheitlich muslimischen Staaten seit der Machtübernahme von Muhammad bin Salman in Saudi-Arabien selten oder nicht mehr vorhanden, wurden jedoch häufig dort durchgesetzt, wo islamistische Aufständische an die Macht gekommen sind – in Afghanistan unter der Taliban-Herrschaft; und zumindest seit Januar 2013 in weiten Teilen der zwei Drittel Malis ... die von islamischen Rebellengruppen kontrolliert werden.