Ist MDMA insofern eine der weniger gefährlichen Drogen weil es seine Wirkung verliert? Ist das beim chemisch eng verwandten Crystal Meth nicht so?
Beide gehören ja zur Amphetamin-Gruppe
4 Antworten
MDMA kann bei häufigem Gebrauch seine Wirksamkeit verlieren, was einige Nutzer dazu verleiten könnte, höhere Dosen zu nehmen oder es mit anderen Substanzen zu kombinieren, was sehr gefährlich sein kann. Crystal Meth hingegen hat ein hohes Abhängigkeitspotenzial und ist extrem schädlich für den Körper. Keine dieser Substanzen ist „sicher“ oder „weniger gefährlich“; beide bergen ernsthafte Risiken für Gesundheit und Wohlbefinden.
Gut. Nur stellt der Vergleich die andere Substanz in weniger gefährliches Licht, was ich durchaus für gefährlich halte. Insbesondere, da es wahrscheinlicher ist, an "MDMA" zu kommen, welches alle möglichen anderen hochtoxischen Stoffe enthält (wie manchmal Heroin oder Rattengift, inzwischen oft unbekannte "Research Chemicals"), als wirklich reines MDMA.
Jeder darf und muss selbst entscheiden, was er seinem Körper zuführt. Dafür halte Ich es aber für wichtig, ein Bewusstsein dafür aufzubauen, wie wichtig es ist, dass jeder sich selbst aufklärt.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Letzlich sind alle Drogen Gifte - das sollte jedem bewusst sein.
Ich würde Abstand davon nehmen, den Fokus auf die Frage zu lenken, welches Gift giftiger ist und welches weniger giftig. Vor allem schon deshalb, weil kaum ein Konsument das notwendige Equipment hat, um seine Drogen auf Reinheit zu analysieren.
Nur weil beide als Amphetamin klassifiziert werden, heißt es nicht, dass die Wirkung ähnlich ist.
Weder die subjektive Wirkung, noch die physische Wirkung sind bei den Drogen gleich. Als kleines Beispiel: H2O ist Wasser. H3O tötet dich. Es gibt nur ein zusätzliches Atom.
Natürlich gibt es auch einige Ähnlichkeiten. Methamphetamin ist von der Wirkung her eher ähnlicher zu Amphetamin.
MDMA bindet hauptsächlich an Serotonin Rezeptoren, sorgt für eine erhöhte ausschüttung UND hemmt die Wiederaufnahme.
Methamphetamin sorgt für eine erhöhte ausschüttung von Dopamin und Adrenalin. Methamphetamin ist auch deutlich Lipophiler als MDMA, wodurch der Körper starke Schwierigkeiten hat, es abzubauen. Sobald es in die Blase geleitet wird um ausgeschieden zu werden, wird es von der Blasenschleimhaut wieder in die Blutlaufbahn aufgenommen.
Der Suchtfaktor hängt zum großteil davon ab, dass Dopaminerge Substanzen grundsätzlich eher zu Abhängigkeiten führen, als Drogen die auf Serotonin abzielen
"Lipophiler als MDMA, wodurch der Körper starke Schwierigkeiten hat, es abzubauen."
= ist die Wirkdauer auch länger, oder bleiben nur die Metaboliten im Körper?
Warum verfallen Crystal Meth User körperlich, ist es die Wirkung des Meth selbst oder die Folge "schmutziger" Hinterhof-Produktion mit entspr. Verunreinigungen?
Dadurch, dass der Körper Meth nicht ausscheiden kann, muss er es zuerst fast vollständig abbauen. Andere Drogen werden zum Teil abgebaut und zum Teil einfach ausgeschieden.
Interessanterweise, ist ein Abbauprodukt von Methamphetamin sogar Amphetamin, wodurch sogar das Abbauprodukt selber noch high macht.
Dadurch ist die Wirkdauer deutlich länger, als bei den meisten herkömmlichen Drogen. Ca. 20 bis 30 Stunden.
MDMA wirkt nur 2 Stunden. Beim Erstkonsum eventuell bis zu 5 Stunden.
OK dann wären Trucker wegen der langen Wirkdauer eher bei Meth in Versuchung als bei MDMA
Ja, klar. Auch Straßenverkehrstechnisch würde ich ungerne jemanden auf MDMA fahren sehen. Beide Drogen sollten nicht im Verkehr eingenommen werden, Meth macht jedoch zumindest Wach und sie könnten sich über Stunden auf die Straße konzentrieren.
Bei MDMA würden sie vergessen, wo sie hin fahren. Bei hohen Dosierungen vielleicht sogar, dass sie überhaupt fahren.
Ich würde nun raten, und sage das hat damit zu tun das MDMA das Dopamin nutzt das du hast und die Wirkung verliert wenn keines mehr da ist (deswegen auch das tiefe Loch nach dem Konsum)
Und vielleicht ist das bei Meth anders, das weiß ich nun aber nicht
Ach wie fühlt sich das tiefe Loch denn an? Wie ein Alkohol-Kater, nur schlimmer?
Nein, ehr wie eine Depressive Episode, einfach nur "leer"
Ach so sorry ich dachte Du kennst es aus eigener Erfahrung
Ich war damals ein anderer Mensch als heute und bewegte mich in andern Kreisen, mehr kann ich dazu nicht sagen
Es kommt darauf an was du mit "seine Wirkung verlieren" meinst. Jede psychoaktive Substanz hat eine gewisse Wirkdauer und einer gewisse Halbwertszeit. Nach dem Erreichen der max. Plasmakonzentration nimmt die Wirkung langsam ab, bei jeder Substanz. Ev. meist du allerdings eine Toleranzentwicklung, also ein Gewöhnungseffekt. Dieser gibt es bei allen Amphetaminen. Bei Methamphetamin verläuft dieser besonders schnell.
MDMA und Methamphetamin stammen beide aus der chemsichen Übergruppe der Phenylethylamine und gehören dort zur Untergruppe der Amphetamine. MDMA des Weitern zur Subgruppe der Amphetamin-Derivate, genauer der Methylendioxyde.
Neurobiologisch unterscheidet sich denn auch die Wirkung der beiden Substanzen. MDMA ist primär ein sogenannter Serotonin-Releaser, Methamphetamin hingegen führt zur primär erhöhten Freisetzung der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin.
Auch die subjektiv empfundene Wirkung unterscheidet sich. Für weitere Informationen hier eine gute Seite über diverse Drogen, deren Wirkung, Wirkdauer, Dosierung und die Risiken. Sie stammt vom Drogeninformationszentrum der Stadt Zürich (Schweiz), ist fundiert und ohne Moralapostel.
Doch sicher es gibt schon Gefährlichkeits-Abstufungen innerhalb dieser Drogen, Crystal Meth ist dagegen ein wahres Höllenzeug