Ist man beim Fall schwerelos?

6 Antworten

Im streng astronomischen Sinne (oder auch auf Basis der reinen Gravitationsgesetze) gibt es gar keine Schwerelosigkeit, solange Masse anwesend ist, da jedes Massestück ein Gravitationsfeld mit sich führt (grundlegende Eigenschaft der Masse) und Schwere als Wirkung auf eine Masse in einem Gravitationsfeld definiert wäre.

In der Geowissenschaft wird der Begriff des Schwerefelds erweitert um die dem Schwerefeld entgegenwirkende Rotation eines Himmelskörpers. Das Schwerefeld ist hier die Summe aus Gravitation und Zentrifugalwirkung.

Erst in einem sehr allgemeinen Schwerebegriff wird etwas, dass um einen Himmelskörper als "permanent im freien Fall" und damit als schwerelos bezeichnet. Im Endeffekt sind hier Zentrifugalkraft und Gravitation gleich groß.

Angewendet auf eine eher Alltagserfahrung, wärest Du auf dem Scheitelpunkt bei einer Achterbahnfahrt, wenn es Dich aus dem Sitz hebt, kurz schwerelos, bis Du wieder in Sitzkontakt kommst. Solange wärest Du im freien Fall und in diesem Sinne schwerelos.

Aber nicht, wenn Du nur das Gravitationsfeld ohne Beschleunigung (aus Rotation oder eine Parabelbewegung oder einen Sturz oder Denk-Dir-was-Aus) betrachtest.

P.S.: In der Physik ist es einfach wichtig, das richtige und widerspruchsfreie Bezugssystem zu wählen.

Im völlig ungebremsten Fall, also im freien Fall, ist man "schwerelos", man spürt keine Schwere. Im irdischen Alltag wird allerdings jeder Körper etwas gebremst durch den Luftwiderstand.

Ja ist man, zumindest fühlt man sich schwerelos während der Fallzeit. Zwar wirkt die Schwerkraft auf einem, aber diese ist für den Fallenden nicht spürbar während des Falls. Erst wenn der Fallende aufschlägt zeigt die Schwerkraft ihre ganze Wirkung.