Ist man automatisch behindert wen man auf eine Sonderschule kommt?
Wenn es ein emotional sozialer Schwerpunkt is?
6 Antworten
Zum einen wird von Förderschulen geredet.
Um eine Schule mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung (ESE) zu besuchen wird in der Regel eine Gefühls- oder Verhaltensstörung diagnostiziert.
Um das zu Berurteilen gibt es bestimmte Kriterien.
Das sind KEINE Behinderungen.
Ich bin Erzieher und habe unter anderem auch an einer ESE-Förderschule gearbeitet.
Und vorher in einer Wohngruppe, wo auch zwei Kids mit sonderpädagogischen Förderungsbedarf ESE gewohnt haben...
Wie war das auf der Schule so? Gingen die Schüler nett miteinander um? Haben die vernünftige Abschlüsse gemacht?
Das hier jetzt in einem angemessenen Rahmen zu beschreiben ist natürlich schwierig.
Ich versuch mich ganz kurz zu fassen, und wenn du noch fragen hast, schreib einfach...
Also ich habe sehr gerne an der Schule gearbeitet.
Wie das halt überall ist, wo Menschen aufeinander kommen gibt es natürlcih auch Konflikte. Die können schon mal etwas heftiger ausfallen als an den meisten Regelschulen, aber im großen und ganzen ist es ein sehr angenehmer Umgang. Die Schüler'innen an der Schule sind im Alltag wie ich finde sehr viel entspannter miteinander umgegangen und auch wenns mal richtig Ärger gab wurde sich nach der Situation in der Regel schneller wieder vertragen als an anderen Schulen. Was halt die meisten gemeinsam haben, ist dass alle miese Erfahrungen an den Regelschulen gemacht haben von denen sie kommen.
Es ist ein anderes Setting als Regelschule, was den Schüler'innen in der Regel auch sehr entgegen kommt, da die Klassen wesentlich kleiner sind und im optimalfall Teamteaching praktiziert wird.
Die Schule an der ich war hatte nen sehr guten Schnittich kann dir keine genauen Zahlen mehr nennen, aber den Großteil der Schüler'innen haben wir in Ausbildungen oder zurück auf eine Regelschule zum nächsthöheren Schulabschluss gebracht. Bei uns konnten die Schüler'innen nen HS 10 machen.
Ich hab letzte Woche noch einen ehemaligen Schüler in der Stadt getroffen, der inzwischen sein Abi macht. Ein anderer Schüler macht z.Z. seine Ausbildung als (Großhandels?)kaufmann...
Ich war mal für 4 Jahre dort drauf, bin danach normal zur Hauptschule gegangen und dann sogar ein Jahr auf einer Realschule. Momentan bin ich auf einem Berufskolleg um den Hauptschulabschluss 10 auf einem Realschulabschluss 10 zu upgraden.
Es kann also eine Fehldiagnose sein in geringer Wahrscheinlichkeit... Aber ich würde nicht unbedingt sagen, dass alle Dinge die jemand als "Behindert" bezeichnen, tatsächlich einen "behindert". Es gibt z.B. frühkindlichen Autismus, aber auch eine mildere Form davon, Asperger.
Wie ich drauf kam?
Ich habe mich von einen Jungen mit Migrationshintergrund viele Male provozieren lassen. Da ich dachte ich bin im Recht (war ich auch, um es kurz zu fassen, der Junge kam später auf der Sonderschule, hat sie nie verlassen, während ich sie verließ), habe ich natürlich immer weiter sorgen wollen, dass der Junge die gerechte Strafe bekommt. Für mich war das damals z.B. Stühle nach ihn schmeißen.
Asperger ist keine milde Form des frühkindlichen Autismus... beides gehört ins Autismusspektrum...
ich hab mich bei "davon" auf Autismus bezogen, aber ich vergaß vorher Autismus zu erwähnen. Schlecht formuliert von mir.
Es muss eine Behinderung nachgewiesen werden, damit man auf eine solche Schule "darf". Die Plätze dort sind ausschließlich für Kinder und Jugendliche reserviert, die einen sonderpädagogigen Bedarf haben und aus welchem Grunde auch immer nicht auf die Regelschule können oder dort nicht an der richtigen Stelle sind.
LG Vera
Das ist Unsinn.
AOSF Verfahren können auch ohne Behinderung eingeleitet werden.
Und ein sonderpädagogischer Förderungsbedarf ist ungleich Behinderung.
Habe lange genug an ner Förderschule SE gearbeitet...
Nein
Diesen Förderschwerpunkt haben u.a. auch die Kinder, die früher als "schwer erziehbar" galten.
Btw: behindert ist man nicht, sondern man wird es 😉
Das es bei allem drauf ankommt, was man raus macht.
Ich kenne mehrere Rollifahrer. Einer wird von seinem Umfeld wie ein Baby behandelt und lässt sich selbst fallen, der kann nichts mehr alleine, ist schwerstbehindert.
Ein anderer macht alles selbst, auch sein Umfeld verhätschelt ihn nicht. Er fährt ein umgebaute Auto, macht Sport, lebt allein, arbeitet, führt eine gute Beziehung. Er führt ein selbstständigeres, aktiver es Leben als viele mit gesunden Beinen. Er lässt sich nicht von seinem rolli behindern.
Wenn der eine seine Hände auch nicht benutzen kann?! Manche behinderten können ja leider wirklich nicht mehr als Babys
Auf keinen Fall.
Was arbeitest du, wenn du Berufserfahrung in den Bereich hast?