Ist Lokführer von einem ICE ein cooler Job der Spaß macht?
Wäre gern Pilot bei Lufthansa geworden, aber privat den Schien bezahlen hab ich keine Lust drauf und im Moment auch kein Geld als Student und die Auswahltests bei Lufthansa sind mir zu anstrengend, also könnt ich nur Lokführer bei der Deutschen Bahn werden als Alternative.
Ich hab aber einen Medizinstudienplatz. Werd das vermutlich durchziehen
2 Antworten
Der Beruf Lokführer wird es noch lange geben.
Das kommt auf das Interesse jeder einzelner Person an.
Fernverkehr
- größtenteils alleine (Zugbegleiter und Zugchef kümmern sich um Fahrgäste)
- schnellsten Züge Deutschlands fahren
- viel unterwegs, mehrere hunderte Kilometer am Tag
- ggf. übernachten
Regionalverkehr
- Regional unterwegs
- Etwas mehr Kundenkontakt
- Muss ggf. alleine um Fahrgäste kümmern, wenn kein Zugbegleiter vorhanden (z. B. bei Störungen)
- eigentlich immer Beginn und Ende an der immer selben Dienststelle (Heimatbahnhof)
Güterverkehr
- viel unterwegs
- oft alleine
- sehr unregelmäßige Schichtzeiten
- Übernachtung durchaus vermehrt möglich
- auch Arbeiten am Rangierbahnhof oder im Bahnhof möglich als Lokrangierführer
- große Massen werden bewegt
- oft Überholungen bzw. man steht öfter (Personenverkehr hat Vorrang, Schienennetz stark ausgelastet)
- Man fährt nicht schnell (80 - 120 km/h)
Nachteile allgemein:
- unregelmäßiger Wechselschichtdienst
- Feiertags- und Wochenendarbeit
- viel Verantwortung
- ggf. Übernachtung
- Bezahlung lässt bei manchen Unternehmen zu Wünschen übrig
- auch mal länger von Zuhause entfernt
- marodes Schienennetz, hohe Auslastung und als Lokführer muss man es ausbaden
- (mangelnde Wertschätzung von Kunden durch die kaputtgesparte Eisenbahn in DE)
Zwei gängigen Möglichkeiten der Ausbildung gibt es:
3-jährige Eisenbahner im Betriebsdienst - Fachrichtung Lokführer und Transport Ausbildung
Quereinstieg zum Triebfahrzeugführer (offizielle Berufsbezeichnung) innerhalb von 10 - 12 Monaten, ggf. länger
Natürlich gibt es noch viele andere private Eisenbahnverkehrsunternehmen, bei dem du deinen Quereinstieg oder EiB-Ausbildung machen kannst.
Der Beruf macht allgemein sehr viel Spaß und ist sehr zu empfehlen. Man trägt dabei viel Verantwortung, wie auch ein Pilot, und ist für die sichere und reibungslose Bewegung Tonnen schwerer Züge verantwortlich. Du bist dein eigener Chef, bist oft alleine und arbeitest selbstständig nach gültigem Regelwerk. Als Lokführer fährt man durch die schönsten Landschaften und verdient nebenbei sein Geld.
Vor allem im Quereinstieg ist viel zu lernen innerhalb kürzester Zeit aber machbar. Die Prüfungen sind so schwer, dass sicherheitsgefährdende Ereignisse im Betriebsdienst möglichst vermieden werden.
Was ist damit gemeint? Dass man Prüfungen so gestaltet, dass es nicht zu gefährlichen Auswirkungen auf den (Schienen-)Verkehr kommt, ist ja als zwingende Voraussetzung logisch nachvollziehbar
Ich meine damit, dass die Prüfungen relativ schwer gestaltet sind, um das Verhalten bei sicherheitsgefährdeten Ereignissen auswendig und ohne auch nur einen kleinen Fehler zu machen zu bewältigen. Bei der Bahn zumindest gibt es "Betriebsgefahr-Fragen" in den allermeisten Prüfungen. Sobald eine Frage falsch davon beantwortet wird, ist man durch die gesamte Prüfung gefallen, egal wie viele %. Da fallen viele durch.
Was ist damit gemeint? Dass man Prüfungen so gestaltet, damit es nicht zu gefährlichen Auswirkungen auf den (Schienen-)Verkehr kommt, ist ja als zwingende Voraussetzung logisch nachvollziehbar. Aber wieso sollen/müssen sie dafür "so schwer" sein, den Zusammenhang verstehe ich nicht.